Aspirin wird wegen seiner blutverflüssigenden Wirkung nicht nur zur Schmerzstillung eingesetzt. Der Wirkstoff Ibuprofen – ebenfalls ein populäres Schmerzmittel – hat offenbar ebenfalls eine Wirkung, die über die reine Schmerzblockade hinausgeht. Schon öfter hatten Mediziner beobachtet, dass Patienten, die lange mit Ibuprofen behandelt wurden, sehr viel seltener an Alzheimer erkrankten als der Rest der Bevölkerung. Sascha Weggen von der Universität von Kalifornien in San Diego hat jetzt herausgefunden, auf welchem biochemischen Mechanismus diese Beobachtung möglicherweise beruht. Sein Vorschlag erklärt auch, warum Ibuprofen auf Patienten, die bereits an der Nervenerkrankung leiden, keinen Einfluss hat.
Offenbar verhindert der Stoff die Entstehung des so genannten Amyloids, das ist ein Proteinpartikel, der sich im Gehirn von Alzheimerpatienten zu Klumpen, so genannten Plaques, zusammenballt und dann die Nervenzerstörung einleitet. Ibuprofen greift nun in den Bildungsprozess der Amyloide ein und nimmt der Krankheit die vermutlich wichtigste Ursache. Dieser Ansatz an der Wurzel des Übels könnte auch die Erklärung für seine Wirkungslosigkeit in einem späteren Stadium der Erkrankung liefern. Sind die Amyloide erst einmal entstanden und lagern sich an, beginnt der typische Verlauf der Alzheimer-Erkrankung. Der Wirkstoff ist also nur zur Prophylaxe geeignet.
Von einer unkontrollierten Einnahme von Ibuprofen raten die Experten allerdings ab. Denn noch ist die Wirkung beim Menschen nicht umfassend genug belegt, denn große Studien, die den prophylaktischen Wert an großen Patientenzahlen unterstreichen, fehlen momentan. Schätzungsweise fünf bis zehn Jahre werden noch bis zu einer wissenschaftlichen Erhärtung der vorläufigen Beobachtung vergehen. Bis dahin muss der mögliche Schutz vor Alzheimer gegen die belegten Nebenwirkungen des Medikaments abgewogen werden.
[Quelle: Kristin Raabe]
Offenbar verhindert der Stoff die Entstehung des so genannten Amyloids, das ist ein Proteinpartikel, der sich im Gehirn von Alzheimerpatienten zu Klumpen, so genannten Plaques, zusammenballt und dann die Nervenzerstörung einleitet. Ibuprofen greift nun in den Bildungsprozess der Amyloide ein und nimmt der Krankheit die vermutlich wichtigste Ursache. Dieser Ansatz an der Wurzel des Übels könnte auch die Erklärung für seine Wirkungslosigkeit in einem späteren Stadium der Erkrankung liefern. Sind die Amyloide erst einmal entstanden und lagern sich an, beginnt der typische Verlauf der Alzheimer-Erkrankung. Der Wirkstoff ist also nur zur Prophylaxe geeignet.
Von einer unkontrollierten Einnahme von Ibuprofen raten die Experten allerdings ab. Denn noch ist die Wirkung beim Menschen nicht umfassend genug belegt, denn große Studien, die den prophylaktischen Wert an großen Patientenzahlen unterstreichen, fehlen momentan. Schätzungsweise fünf bis zehn Jahre werden noch bis zu einer wissenschaftlichen Erhärtung der vorläufigen Beobachtung vergehen. Bis dahin muss der mögliche Schutz vor Alzheimer gegen die belegten Nebenwirkungen des Medikaments abgewogen werden.
[Quelle: Kristin Raabe]