"Dahinter steckt die Idee, daß Eis eine Menge Sonnenstrahlung reflektiert. Dadurch wird es kälter und die Eisoberfläche vergrößert sich, wenn die Erde zur Hälfte mit Eis bedeckt ist, verselbständigt sich dieser Prozeß", erklärt Paul Hoffman. Das Problem der Theorie: wie schaffte es die Erde, ihren Eispanzer wieder loszuwerden. Die Lösung sollen Vulkane geliefert haben: Sie stießen gigantische Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid aus, die davon ausgelöste Erwärmung der Atmosphäre brachte das Eis zum Schmelzen. Allerdings sind dafür CO2-Mengen erforderlich, die rund 350mal so viel wie die heutzutage in der Atmosphäre befindliche Menge betragen. Kein Wunder, daß Hoffmans Kollegen aus der Geologenzunft die Hypothese sketisch aufnehmen. Allerdings führt der Geologie-Professor Zeugnisse für seine Theorie ins Feld. In namibischen Karbonatgesteinen von vor 700 Millionen Jahren fanden er und seine Mitarbeiter Spuren eines relativ rapiden Frost-Tau-Zyklus. Die geologischen Funde legen fünf dieser Zyklen nahe, der letzte endet vor 575 Millionen Jahren.
[Quelle: Klaus Herbst]
[Quelle: Klaus Herbst]