
Schneider sagte in der Sendung "Zur Diskussion" im Deutschlandfunk, viele in der ostdeutschen Bevölkerung hätten in der DDR negative parteipolitische Erfahrung gemacht, beispielsweise durch eine Mitgliedschaft in der SED. Daher gebe es eine Art aseptisches Verhalten zum Staat und der Demokratie. Das sei ein Grund für den geringen Anteil von Menschen, die Mitglied in einer jetzigen politischen Partei sind.
Schneider wies zudem auf den "Thüringen-Monitor 2022" hin, der besagt, dass die Zufriedenheit der Menschen mit der Demokratie in Thüringen auf nur noch 48 Prozent gesunken ist. Er erwähnte zudem, knapp 20 Prozent der thüringischen Bevölkerung stellten völkische Identität in den Vordergrund, hätten rechtsextremistische Einstellungen und äußerten sich antisemitisch. Mit der AfD gebe es nun eine Partei, die dieses Gedankengut am ehesten abbilde, das erkläre den Erfolg in ostdeutschen Bundesländern.
Schneider: Klare Mehrheit wählt auch in Ostdeutschland nicht die AfD
Des Weiteren betonte Schneider, drei Viertel der Ostdeutschen wählten "normale Parteien". Er wehrte sich dagegen, diese deutliche Mehrheit zu übersehen. Es sei zwar eine strukturelle Minderheit, aber immer noch eine klare Minderheit, die für die AfD votiere.