Muxia im Westen Spaniens: Der kleine Ort an der sogenannten Todesküste war im Winter 2002 alles andere als ein Fischerdorf. Jeder trug ölverschmierte Gummistiefel. Mit jedem Schritt, dem man dem Meer näher kam, wurde die Ölschicht auf der Straße dicker, der Geruch in der Luft stechender. Heute repariert Fischer José Bua (hingegen) im kleinen Hafen wieder die Netze, die er nach Flundern auswirft:
"Das Öl wirkte sich vor allem auf die Muschelbestände aus. An der Küste erstickte es schlicht jedes Leben. Für das Meer war die Zeit hingegen gut: 18 Monate lang durfte niemand fischen. So eine lange Pause gab es noch nie. So haben sich die Bestände erholen können. Die ersten Jahre fingen wir sogar mehr als vor dem Tankerunglück."
An den vielen lang gestreckten Stränden der Küste bestätigt sich das Bild: Vor sieben Jahren hoben hier Tausende von Helfern in weißer Schutzkleidung Schweröl in Container oder bürsteten Felsen mit Stahlbürsten ab. Nichts ist heute mehr von der Katastrophe von einst zu sehen. Die Strandlokale verkaufen sogar wieder Entenmuscheln, die an Felsen wachsen und eine Delikatesse sind. José Luis García von der Umweltstiftung WWF bestätigt:
"Die Natur hat sich tatsächlich viel schneller erholt, als wir gedacht hatten. An der Todesküste ist der Atlantik einfach besonders wild und einer der wichtigsten Gründe, weshalb Felsen und Strände jetzt wirklich sauber sind. Das Leben kommt zurück, wie vor der Ölpest. Es gibt natürlich noch Hinweise auf die Prestige, aber der wichtigste Hinweis sind sicher die Denkmäler, die an vielen Orten für die Freiwilligen errichtet wurden."
Der Meeresbiologe spricht von den Tausenden von Freiwilligen, die in den Monaten nach der Ölpest in die Dörfer entlang der Küste gepilgert sind. Mit Schaufeln hoben sie das Schweröl von den Stränden in Container, mit Drahtbürsten kratzten sie an den Felsen. Diese Art der Bekämpfung der Ölpest ist für den Biologen vom WWF vorbildlich. Doch es wurden auch andere Mittel eingesetzt:
"In Spanien hat man es wirklich mit allen Mitteln versucht. Auch hier hat man mit Lösemitteln versucht, das Öl an der Oberfläche aufzulösen, wie jetzt in den USA. Aber wir wissen aus eigener Erfahrung, dass man damit nur erreicht, dass das Öl auf den Meeresboden absinkt. Von dort wird es jahrelang die Umgebung verschmutzen."
Zudem wurden Felsen auch mit Dampfstrahlern und chemischen Reinigungsmitteln abgesprüht. "Die so bearbeiteten Felsen sind jetzt totes Gestein", sagt José Luis García. "Nur mechanische Methoden", empfiehlt der Biologe vom spanischen WWF. Schwimmende Barrieren, Schiffe, die das Öl auf dem Meer absaugen, und schließlich die Reinigung der Küste mit der Hand. Obwohl an Tagen mit schwerem Sturm auch an der spanische Küste noch gelegentlich Ölreste angeschwemmt werden, und trotz regelmäßiger Kontrollen: Spuren von Öl finden sich weder in Fisch noch Meeresfrüchten. Die wichtigste Lektion für den Biologen vom WWF: Fischer und Umweltschützer arbeiten in Spanien jetzt Hand in Hand:
"Kaum jemand hat so sehr unter der Ölpest gelitten, wie die Fischer. An einzelnen Stränden ist es zudem bis heute verboten, Muscheln zu sammeln. Generell sind Fischer und Muschelsammler aber auch viel sensibler dafür geworden, wie abhängig sie von der ökologischen Situation des Meers sind. Gemeinsam konnten wir uns für die Schaffung von Meeresreservaten einsetzen, in denen die Fische besonders geschützt sind. Bis zur Ölpest nahmen die Fischer uns als Gegner war, inzwischen sehen sie uns als Verbündete. Sie wissen, sie sind auf ein gesundes Ökosystem angewiesen."
Doch das Ökosystem ist weiterhin bedroht. Zwar liegt vor Spaniens Todesküste keine Bohrplattform – aber doch eine von Tankern besonders stark befahrene Wasserstraße. Seit 1950 kommt es an dieser Stelle alle zehn Jahre zu einem Unglück mit einem mit gefährlicher Fracht beladenen Schiff. Fischer José Bua meint nüchtern, bis zum nächsten Unglück sei es nur eine Frage der Zeit. Die See sei im Herbst einfach zu stürmisch.
"Wir sind alle in derselben Situation. Die Politiker erzählen so viel. Aber die Unfälle auf dem Meer sind nicht planbar. Wir müssten in jedem Dorf jetzt eine Halle mit schwimmenden Ölbarrieren haben, ein Schiff zum Absaugen von Öl auf dem Meer. Aber das alles sehe ich nicht."
"Das Öl wirkte sich vor allem auf die Muschelbestände aus. An der Küste erstickte es schlicht jedes Leben. Für das Meer war die Zeit hingegen gut: 18 Monate lang durfte niemand fischen. So eine lange Pause gab es noch nie. So haben sich die Bestände erholen können. Die ersten Jahre fingen wir sogar mehr als vor dem Tankerunglück."
An den vielen lang gestreckten Stränden der Küste bestätigt sich das Bild: Vor sieben Jahren hoben hier Tausende von Helfern in weißer Schutzkleidung Schweröl in Container oder bürsteten Felsen mit Stahlbürsten ab. Nichts ist heute mehr von der Katastrophe von einst zu sehen. Die Strandlokale verkaufen sogar wieder Entenmuscheln, die an Felsen wachsen und eine Delikatesse sind. José Luis García von der Umweltstiftung WWF bestätigt:
"Die Natur hat sich tatsächlich viel schneller erholt, als wir gedacht hatten. An der Todesküste ist der Atlantik einfach besonders wild und einer der wichtigsten Gründe, weshalb Felsen und Strände jetzt wirklich sauber sind. Das Leben kommt zurück, wie vor der Ölpest. Es gibt natürlich noch Hinweise auf die Prestige, aber der wichtigste Hinweis sind sicher die Denkmäler, die an vielen Orten für die Freiwilligen errichtet wurden."
Der Meeresbiologe spricht von den Tausenden von Freiwilligen, die in den Monaten nach der Ölpest in die Dörfer entlang der Küste gepilgert sind. Mit Schaufeln hoben sie das Schweröl von den Stränden in Container, mit Drahtbürsten kratzten sie an den Felsen. Diese Art der Bekämpfung der Ölpest ist für den Biologen vom WWF vorbildlich. Doch es wurden auch andere Mittel eingesetzt:
"In Spanien hat man es wirklich mit allen Mitteln versucht. Auch hier hat man mit Lösemitteln versucht, das Öl an der Oberfläche aufzulösen, wie jetzt in den USA. Aber wir wissen aus eigener Erfahrung, dass man damit nur erreicht, dass das Öl auf den Meeresboden absinkt. Von dort wird es jahrelang die Umgebung verschmutzen."
Zudem wurden Felsen auch mit Dampfstrahlern und chemischen Reinigungsmitteln abgesprüht. "Die so bearbeiteten Felsen sind jetzt totes Gestein", sagt José Luis García. "Nur mechanische Methoden", empfiehlt der Biologe vom spanischen WWF. Schwimmende Barrieren, Schiffe, die das Öl auf dem Meer absaugen, und schließlich die Reinigung der Küste mit der Hand. Obwohl an Tagen mit schwerem Sturm auch an der spanische Küste noch gelegentlich Ölreste angeschwemmt werden, und trotz regelmäßiger Kontrollen: Spuren von Öl finden sich weder in Fisch noch Meeresfrüchten. Die wichtigste Lektion für den Biologen vom WWF: Fischer und Umweltschützer arbeiten in Spanien jetzt Hand in Hand:
"Kaum jemand hat so sehr unter der Ölpest gelitten, wie die Fischer. An einzelnen Stränden ist es zudem bis heute verboten, Muscheln zu sammeln. Generell sind Fischer und Muschelsammler aber auch viel sensibler dafür geworden, wie abhängig sie von der ökologischen Situation des Meers sind. Gemeinsam konnten wir uns für die Schaffung von Meeresreservaten einsetzen, in denen die Fische besonders geschützt sind. Bis zur Ölpest nahmen die Fischer uns als Gegner war, inzwischen sehen sie uns als Verbündete. Sie wissen, sie sind auf ein gesundes Ökosystem angewiesen."
Doch das Ökosystem ist weiterhin bedroht. Zwar liegt vor Spaniens Todesküste keine Bohrplattform – aber doch eine von Tankern besonders stark befahrene Wasserstraße. Seit 1950 kommt es an dieser Stelle alle zehn Jahre zu einem Unglück mit einem mit gefährlicher Fracht beladenen Schiff. Fischer José Bua meint nüchtern, bis zum nächsten Unglück sei es nur eine Frage der Zeit. Die See sei im Herbst einfach zu stürmisch.
"Wir sind alle in derselben Situation. Die Politiker erzählen so viel. Aber die Unfälle auf dem Meer sind nicht planbar. Wir müssten in jedem Dorf jetzt eine Halle mit schwimmenden Ölbarrieren haben, ein Schiff zum Absaugen von Öl auf dem Meer. Aber das alles sehe ich nicht."