Auf den Seiten von Ebay.de sieht man zur Zeit Werbelogos der Tochterfirma Paypal. Dahinter steckt ein Email-Bezahldienst, bei dem der Eingang von Zahlungen per Email bestätigt wird. Zahlen kann man über Kreditkarte oder indem man per Überweisung sein virtuelles Konto auflädt, um über das Guthaben online in Echtzeit zu verfügen. Doch das Aufladen ist gewöhnungsbedürftig. Und in Deutschland ist es unüblich, für Online-Auktionen die Kreditkarte zu nutzen. Es gibt ja schließlich die Überweisung. Deshalb bietet Paypal anlässlich der Verknüpfung mit dem Ebay-System auch die Überweisung an, allerdings mit einer Besonderheit. Der Geschäftsführer von Paypal Deutschland Frerk-Malte Feller:
Sie sind als Käufer bei Paypal angemeldet. Und wenn Sie dann den Ebay-Kauf getätigt haben, überweisen Sie dann an Paypal. Paypal empfängt die Zahlung und sagt Ihnen dann auch, wann das Geld eingegangen ist – eine Tatsache, die Sie heute nicht sehen können, wenn Sie direkt an den Verkäufer überweisen – und Paypal ordnet dann die Zahlung direkt automatisch dem Ebay-Artikel für den Verkäufer zu. Und der Verkäufer bekommt das Geld in seinem Paypal-Konto gutgeschrieben.
Die Zuordnung erfolgt über den Verwendungszweck, einen individuellen Auktionscode. Käufer und Verkäufer werden über den Zahlungseingang per Email und im Auktionssystem durch ein Logo informiert. So zu zahlen, ist umsonst und schließt einen Käuferschutz von 400 Euro ein. Verkäufer zahlen für den Service ab 2005 eine Gebühr in Höhe von einem Prozent. Vorteil Kunde, Nachteil Wettbewerb – so sieht es Rüdiger Grimm. Der Professor von der Technischen Universität Ilmenau ist Spezialist für Online-Zahlungssysteme und hat die Integration von Paypal in Ebay beobachtet:
Wenn das jetzt direkt integriert ist, dass man jetzt gewissermaßen medienbruchfrei innerhalb der Ebay-Anwendung bezahlen kann, ist das ein Servicegewinn. Grundsätzlich aber glaube ich schon, wenn Paypal eine bevorzugte Anbindung an Ebay hat, dass Paypal gegenüber anderen Zahlungssystemen einen Marktvorteil hat. Der könnte sogar ähnlich stark werden, wie der von Ebay, dass sie auf dieser Erfolgsschiene mitziehen und andere vom Markt verdrängen.
Das Quasi-Monopol der Killeranwendung Ebay würde ein Quasi-Monopol von Paypal nach sich ziehen. Die Konkurrenz fühlt sich benachteiligt. Fragt sich nur, ob nicht auch bei den deutschen Banken Neid aufkommt, weil schon bald Millionen von deutschen Auktionszahlungen über das Konto von Paypals Hausbank JP Morgan geschleust werden. Im Gegenteil, meint Frerk-Malte Feller. Die deutschen Banken würden nämlich durch die Zahlungsart seiner Firma entlastet:
Es geschehen alle Überweisungen elektronisch. Und so wird der Anteil der beleghaften Überweisungen dramatisch vermindert, die ein starker Kostentreiber für Banken sind. Und so sind Banken sehr aufgeschlossen, mit Paypal zu kooperieren. Es gibt Ideen, doch die Auslösung der Überweisung zu vereinfachen, so dass der Käufer direkt die relevanten Daten in sein Online-Banking übertragen bekommt. Dann müsste der Käufer nur noch PIN und TAN eingeben, um dann die Überweisung auszulösen, was einfacher wäre, als heute die Überweisungsdaten in sein Online-Banking rüberzukopieren.
Im Moment gebe es hierüber Gespräche mit deutschen Banken. Denen winkt eine finanzielle Entschädigung, falls sie ihr Online-Banking-System mit Paypal verknüpfen. Der Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands betonte, es sei aber noch offen, ob die Banken eine solche Kooperation eingingen. Ein Sprecher der Postbank bestätigte Kontakte mit Paypal. Die Postbank hat im Mai, auch mit Blick auf den Auktionsmarkt, Online-Überweisungen in Echtzeit eingeführt. (Käufer und Verkäufer müssen allerdings beide ein Postbank-Girokonto haben.) Eine Kooperation mit Paypal böte sich also an. Das könnte aber den Todesstoß für andere Email-Zahlungsdienste bedeuten. Schon jetzt stellt sich für Rüdiger Grimm die Frage nach unlauterem Wettbewerb:
Ich gehe sogar davon aus, dass das diskutiert werden wird und dass gerade Moneybookers, die in ihrem Dienstangebot Paypal sehr ähnlich sind, diese Schiene ausloten wird: ob hier eine ungerechtfertigte Ausnutzung einer Monopolsituation vorliegt. Ich bezweifle aber, dass sie damit Erfolg haben werden. Es sei denn, dass Ebay andere Zahlungssysteme gezielt diskriminieren würde, indem sie anderen Verkäufern verbieten würden, andere Zahlungssysteme mit anzubieten.
Und genau das hat das Auktionshaus in Großbritannien getan: Dort mahnte es vorübergehend Verkäufer ab, die in ihren Artikelbeschreibungstext Logos von anderen Online-Zahlungsdiensten eingefügt hatten. Beim EU-Wettbewerbskommissar sind wegen der Integration von Paypal in die deutsche Ebay-Plattform bisher keine Beschwerden eingegangen. Das gleiche gilt für das Bundeskartellamt. Das könnte sich aber bald ändern: Moneybookers lässt gerade von seinem Anwalt prüfen, ob eine Beschwerde bei den Wettbewerbshütern Aussicht auf Erfolg hat.
Sie sind als Käufer bei Paypal angemeldet. Und wenn Sie dann den Ebay-Kauf getätigt haben, überweisen Sie dann an Paypal. Paypal empfängt die Zahlung und sagt Ihnen dann auch, wann das Geld eingegangen ist – eine Tatsache, die Sie heute nicht sehen können, wenn Sie direkt an den Verkäufer überweisen – und Paypal ordnet dann die Zahlung direkt automatisch dem Ebay-Artikel für den Verkäufer zu. Und der Verkäufer bekommt das Geld in seinem Paypal-Konto gutgeschrieben.
Die Zuordnung erfolgt über den Verwendungszweck, einen individuellen Auktionscode. Käufer und Verkäufer werden über den Zahlungseingang per Email und im Auktionssystem durch ein Logo informiert. So zu zahlen, ist umsonst und schließt einen Käuferschutz von 400 Euro ein. Verkäufer zahlen für den Service ab 2005 eine Gebühr in Höhe von einem Prozent. Vorteil Kunde, Nachteil Wettbewerb – so sieht es Rüdiger Grimm. Der Professor von der Technischen Universität Ilmenau ist Spezialist für Online-Zahlungssysteme und hat die Integration von Paypal in Ebay beobachtet:
Wenn das jetzt direkt integriert ist, dass man jetzt gewissermaßen medienbruchfrei innerhalb der Ebay-Anwendung bezahlen kann, ist das ein Servicegewinn. Grundsätzlich aber glaube ich schon, wenn Paypal eine bevorzugte Anbindung an Ebay hat, dass Paypal gegenüber anderen Zahlungssystemen einen Marktvorteil hat. Der könnte sogar ähnlich stark werden, wie der von Ebay, dass sie auf dieser Erfolgsschiene mitziehen und andere vom Markt verdrängen.
Das Quasi-Monopol der Killeranwendung Ebay würde ein Quasi-Monopol von Paypal nach sich ziehen. Die Konkurrenz fühlt sich benachteiligt. Fragt sich nur, ob nicht auch bei den deutschen Banken Neid aufkommt, weil schon bald Millionen von deutschen Auktionszahlungen über das Konto von Paypals Hausbank JP Morgan geschleust werden. Im Gegenteil, meint Frerk-Malte Feller. Die deutschen Banken würden nämlich durch die Zahlungsart seiner Firma entlastet:
Es geschehen alle Überweisungen elektronisch. Und so wird der Anteil der beleghaften Überweisungen dramatisch vermindert, die ein starker Kostentreiber für Banken sind. Und so sind Banken sehr aufgeschlossen, mit Paypal zu kooperieren. Es gibt Ideen, doch die Auslösung der Überweisung zu vereinfachen, so dass der Käufer direkt die relevanten Daten in sein Online-Banking übertragen bekommt. Dann müsste der Käufer nur noch PIN und TAN eingeben, um dann die Überweisung auszulösen, was einfacher wäre, als heute die Überweisungsdaten in sein Online-Banking rüberzukopieren.
Im Moment gebe es hierüber Gespräche mit deutschen Banken. Denen winkt eine finanzielle Entschädigung, falls sie ihr Online-Banking-System mit Paypal verknüpfen. Der Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands betonte, es sei aber noch offen, ob die Banken eine solche Kooperation eingingen. Ein Sprecher der Postbank bestätigte Kontakte mit Paypal. Die Postbank hat im Mai, auch mit Blick auf den Auktionsmarkt, Online-Überweisungen in Echtzeit eingeführt. (Käufer und Verkäufer müssen allerdings beide ein Postbank-Girokonto haben.) Eine Kooperation mit Paypal böte sich also an. Das könnte aber den Todesstoß für andere Email-Zahlungsdienste bedeuten. Schon jetzt stellt sich für Rüdiger Grimm die Frage nach unlauterem Wettbewerb:
Ich gehe sogar davon aus, dass das diskutiert werden wird und dass gerade Moneybookers, die in ihrem Dienstangebot Paypal sehr ähnlich sind, diese Schiene ausloten wird: ob hier eine ungerechtfertigte Ausnutzung einer Monopolsituation vorliegt. Ich bezweifle aber, dass sie damit Erfolg haben werden. Es sei denn, dass Ebay andere Zahlungssysteme gezielt diskriminieren würde, indem sie anderen Verkäufern verbieten würden, andere Zahlungssysteme mit anzubieten.
Und genau das hat das Auktionshaus in Großbritannien getan: Dort mahnte es vorübergehend Verkäufer ab, die in ihren Artikelbeschreibungstext Logos von anderen Online-Zahlungsdiensten eingefügt hatten. Beim EU-Wettbewerbskommissar sind wegen der Integration von Paypal in die deutsche Ebay-Plattform bisher keine Beschwerden eingegangen. Das gleiche gilt für das Bundeskartellamt. Das könnte sich aber bald ändern: Moneybookers lässt gerade von seinem Anwalt prüfen, ob eine Beschwerde bei den Wettbewerbshütern Aussicht auf Erfolg hat.