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Schön, aber machtlos

Kurz nach Sonnenuntergang klettert heute der Vollmond über den Osthorizont. Viele Leute werden schlecht schlafen, es kommen besonders viele Kinder zur Welt, das Wetter schlägt um und es gibt mehr Unfälle. Das sind nur einige der Dinge, die gern dem Vollmond zugeschrieben werden. Wissenschaftlich belegt sind diese Zusammenhänge nicht.

Von Dirk Lorenzen |
    Vollmond ist nur gut zwölfmal im Jahr. Aber das Wetter ändert sich erheblich häufiger. Das kann also nicht so viel mit dem Vollmond zu tun haben. Gleiches gilt für das schlechte Schlafen: Abgesehen davon, dass in der Lichterflut unserer Städte das zusätzliche Mondlicht gar nicht auffällt und die meisten Menschen ohnehin beim Schlafen die Augen zu machen.

    Dass beim Vollmond besonders viele Kinder zur Welt kommen, ist eine Wandersage. Geburtsstatistiken zeigen klar, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen Presswehen und Mondphasen.

    Vor Jahren behaupteten Wissenschaftler, es gäbe bei Vollmond mehr Verkehrsunfälle. Das war ein Trugschluss: Denn im untersuchten Jahr lag Vollmond besonders oft am Wochenende. Da gibt es immer mehr Unfälle – allerdings wegen des erhöhten Alkoholkonsums.

    Viele meinen, dass der Mond uns beeinflussen müsse, weil er ja auch Ebbe und Flut verursacht. Auch das ist ein Trugschluss: Es bedarf eben schon großer Ozeane, um die Macht des Mondes zu spüren. Oder haben Sie schon einmal Gezeiten in einer Kaffeetasse erlebt?

    Genießen Sie heute Nacht das wunderbare Licht – dem Zauber einer Vollmondnacht kann sich kaum jemand entziehen. Das ist die einzige Macht des Mondes über uns Menschen.

    Informationen über den Mond

    Untersuchungen zum vermeintlichen Einfluss des Mondes