Fernsehen zum Mitmachen, sogenanntes interaktives Fernsehen, wird dem Publikum schon seit Jahren versprochen und gemeint ist damit beileibe keine Gameshow. Doch das wirklich interaktive Fernsehen, in dem der Zuschauer über einen Rückkanal zum Beispiel die Handlung des Spielfilms auf seiner Mattscheibe beeinflussen kann, lässt noch lange auf sich warten. Immerhin steht inzwischen die Technik bereit, mit der eine Beteiligung des Zuschauers am Programm zumindest möglich ist. Zentraler Bestandteil ist eine Settop-Box, über die er seine Wünsche an die Sender übermittelt. Die Standardisierung der Protokolle für diese Kommunikation ist inzwischen abgeschlossen, der Rückkanal in die Sendestationen muss nur über Telefon, Kabel oder sogar Funknetz gesichert sein. Die derzeitigen Angebote sind allerdings eher bescheiden. So kann der Zuschauer Liedertexte, Lebensläufe von Filmschauspielern oder Zusatzinformationen zu Parteiveranstaltungen abrufen. Eine echte Beteiligung steht noch aus. Ohnehin beschränkt sich die Branche derzeit auf Tests, denn es ist völlig unklar, ob das interaktive Angebot überhaupt angenommen wird. Die preiswertesten und einfachsten Settop-Boxen sind schon für 100 Euro oder sogar umsonst zu haben. Allerdings, so der Hintergedanke bei dem Lockvogelangebot, finanzieren sie sich später durch kostenpflichtige Zusatzdienste. Aufwendigere Geräte verfügen dagegen über eine eingebaute Festplatte, auf der sich Filme speichern und später an einen CD-Brenner übertragen lassen. So kann man sich seine Lieblingsfilme auf dauerhafte Datenträger bannen.
[Quelle: Gerd Pasch]
[Quelle: Gerd Pasch]