Verwaltungsvorgänge aller Art können durch den Einsatz von Chipkarten schneller und mit weniger Personal abgewickelt werden, und der Benutzer ist nicht auf bestimmte Öffnungszeiten festgelegt. Bei Banken und Krankenkassen hat man sich an die kleinen Begleiter längst gewöhnt, nun entdecken auch die Hochschulen das Potenzial der elektronischen Karten. Die Pläne zu ihrer Nutzung unterscheiden sich an den einzelnen Standorten allerdings teils erheblich. Während in Hamburg die hochschuleigenen Chipkarten nur auf dem Campus eingesetzt werden können - etwa um Kopien oder das Mensaessen zu bezahlen -, will man in Bremen höher hinaus. "Die Studierenden sollen mit der Karte auch die normalen Verwaltungsdienste in Anspruch nehmen können und später auch über die Grenzen von Bremen hinaus rechtsverbindlich über das Internet kommunizieren können", erklärt Martin Wind, der das Projekt zur Einführung von Chipkarten an der Bremer Universität betreut. Nicht nur Studierende, alle Bremer Bürger können die Karte beantragen. Ihr Clou ist eine so genannte digitale Signatur, die verschlüsselt auf dem Kartenchip gespeichert ist. Bei elektronischen Geschäften im Internet oder auch am Automaten ersetzt sie fälschungssicher die handschriftliche Unterschrift. Steuererklärung oder Rückmeldung - all das soll bequem von Zuhause aus möglich werden. Für die Universitätsverwaltung bedeutete das eine erhebliche Arbeitserleichterung, erklärt Christina Vocke, Dezernentin für Studentische Angelegenheiten der Bremer Uni: "Wir wollen zum einen den Service für Studierende verbessern und zum zweiten die Fehlerhäufigkeit verringern, indem die Studierenden ihre Daten selber eingeben können."
Studierendenvertreter des Bremer AStA sehen die schöne neue Kartenwelt allerdings nicht so rosig. Sie befürchten, dass durch die Karte eine lückenlose Überwachung studentischer Aktivitäten möglich wird. AStA-Vorsitzende Christiane Alisch: "Was man im Internet macht, kann dann der realen Person zugeordnet werden. Es können Personenprofile, Bewegungsprofile erstellt werden." Auch die geplante Einführung von Studienkontos werde durch den Studentenausweis auf dem Chip erst praktikabel, so die Kritiker.
Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres sollen an der Bremer Uni die ersten Selbstbedienungsterminals aufgestellt werden, an denen Studierende mit Chipkarte etwa die neue Adresse nach dem Umzug selber ändern können.
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Für den AStA der Uni Bremen ist die geplante Einführung der Chipkarte seit einiger Zeit ein Schwerpunktthema. Den Stand der Diskussion haben die Bremer Studierendenvertreter inzwischen in einem AStA-Reader zur Uni-Chipkarte zusammengestellt.
Im Städtewettbewerb "Media @ Komm" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gewann das Bremer Karten-Konzept einen Preis. Weitere Informationen unter www.bremen.de/media-komm/.
Studierendenvertreter des Bremer AStA sehen die schöne neue Kartenwelt allerdings nicht so rosig. Sie befürchten, dass durch die Karte eine lückenlose Überwachung studentischer Aktivitäten möglich wird. AStA-Vorsitzende Christiane Alisch: "Was man im Internet macht, kann dann der realen Person zugeordnet werden. Es können Personenprofile, Bewegungsprofile erstellt werden." Auch die geplante Einführung von Studienkontos werde durch den Studentenausweis auf dem Chip erst praktikabel, so die Kritiker.
Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres sollen an der Bremer Uni die ersten Selbstbedienungsterminals aufgestellt werden, an denen Studierende mit Chipkarte etwa die neue Adresse nach dem Umzug selber ändern können.
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