Gefangenenaustausch
Scholz begrüßt Freigelassene - US-Präsident Biden lobt "Meisterleistung der Diplomatie"

Mehrere von Russland und Belarus freigelassene Häftlinge sind im Rahmen eines Gefangenenaustauschs in Deutschland angekommen. Sie landeten mit zwei in Ankara gestarteten Maschinen am späten Abend auf dem Flughafen Köln/Bonn, wo Bundeskanzler Scholz die Gruppe persönlich empfing.

    Das Bild zeigt Bundeskanzler Olaf Scholz an einem Rednerpult im Flughafen Köln/Bonn.
    Bundeskanzler Olaf Scholz spricht auf einer Pressekonferenz am Flughafen Köln/Bonn über den Gefangenenaustausch. (Christoph Reichwein / dpa-Pool / dpa / Christoph Reichwein)
    An Bord sollen sich auch fünf Deutsche befunden haben, darunter einer aus Belarus. Die Gespräche mit den Angekommenen bezeichnete Scholz als "sehr bewegend". Viele hätten in Haft um ihre Gesundheit und auch ihr Leben gefürchtet.
    Russische Medien berichten derweil, dass im Rahmen des Gefangenenaustauschs russische Staatsangehörige bei ihrer Ankunft an einem der Moskauer Flughäfen von Präsident Putin empfangen wurden.
    Im Rahmen des Gefangenenaustausches mit dem Westen hatte der russische Präsident nach jüngsten Angaben 13 Häftlinge per Dekret begnadigt. Wie aus einer Mitteilung des Kreml hervorgeht, handelt es sich unter anderem um den US-Reporter Gershkovich und den früheren US-Soldaten Whelan. Auch zwei ehemalige Mitarbeiterinnen des in Haft verstorbenen Dissidenten Nawalny sowie der Kreml-Kritiker Kara-Mursa seien begnadigt und freigelassen worden.

    Erhebliche Zugeständnisse von Deutschland

    US-Präsident Biden hat den Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen als "Meisterleistung der Diplomatie" bezeichnet. Die Verbündeten der USA hätten im Rahmen der Vereinbarung mutige Entscheidungen getroffen, sagte Biden am Abend im Weißen Haus. So habe Deutschland erhebliche Zugeständnisse gemacht.
    Der Gefangenenaustausch war unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen und in der türkischen Hauptstadt Ankara vollzogen worden. Laut dem türkischen Präsidialamt wurden insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Sullivan, erklärte, es habe sich um den größten Gefangenenaustausch zwischen den beteiligten Ländern seit Ende des Kalten Krieges gehandelt.

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    Diese Nachricht wurde am 02.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.