TV-Duell der Kanzlerkandidaten
Scholz und Merz uneins über Wirtschaftskurs

Im TV-Duell von ARD und ZDF haben Bundeskanzler Scholz und Unionskanzlerkandidat Merz ihre Unterschiede in der Wirtschaftspolitik aufgezeigt.

    Journalisten beobachten das TV-Duell von ARD und ZDF mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, am Studio Berlin-Adlershof.
    Journalisten beobachten das TV-Duell von ARD und ZDF mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) und Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, am Studio Berlin-Adlershof. (Kay Nietfeld / dpa )
    Scholz verwies auf den Ukraine-Krieg und die daraus folgende Energiekrise, die von seiner Regierung gemeistert werden musste. Merz hielt dem Kanzler vor, inmitten dieser Krise drei funktionierende Kernkraftwerke stillgelegt zu haben. Zudem stecke Deutschland im dritten Jahr in einer Rezession. Es gebe mehr Insolvenzen und steigende Arbeitslosenzahlen. Scholz widersprach, als Merz von einer Deindustrialisierung sprach, er räumte aber eine schlechte Stimmung in der deutschen Wirtschaft ein. Er warb für den Vorschlag einer "Made in Germany"-Prämie, um Investitionen von Firmen anzuschieben. Große Unterschiede zwischen beiden Spitzenkandidaten wurden auch in der Steuerpolitik deutlich. Mit Blick auf das Bürgergeld sagte CDU-Chef Merz, er wolle die Zahl der Leistungsempfänger um 400.000 reduzieren. Damit könne man sechs Milliarden Euro im Haushalt einsparen. Kanzler Scholz betonte, auch er befürworte harte Sanktionen für diejenigen, die nicht arbeiten wollten.
    Zur möglichen Lieferung weitreichender deutscher "Taurus"-Marschflugkörper an die von Russland angegriffene Ukraine verwies Merz auf die Waffenlieferungen der USA, Frankreichs und Großbritanniens. Deutschland hätte auch liefern sollen, sagte er. Scholz blieb bei seiner Position, dass die Lieferung von Waffen mit großer Zerstörungskraft weit im russischen Hinterland genau der Schritt sei, den man in Deutschland nicht gehen solle.
    Diese Nachricht wurde am 10.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.