Industrie
Scholz will PFAS-Ewigkeitschemikalien nicht verbieten

Im Umgang mit den sogenannten Ewigkeitschemikalien, PFAS, hat sich Bundeskanzler Scholz für pragmatische Lösungen ausgesprochen. Beim Besuch des Evonik-Standorts im Chemiepark Marl in Nordrhein-Westfalen sagte Scholz, es brauche Lösungen, die die industrielle Entwicklung Deutschlands nicht behindert, sondern sie fördert. Schnelle und umfassende Verbote lehnt er ab.

    Bundeskanzler Olaf Scholz spricht während seiner Reise durch das Ruhrgebiet im Evonik-Chemiepark vor der Presse.
    Bundeskanzler Scholz befindet, dass PFAS-Chemikalien noch nicht ersetzbar seien. (picture alliance / dpa / Fabian Strauch)
    Die Chemikalien seien für viele Prozesse in der modernen chemischen Industrie und auch bei Erneuerbaren Energien unverzichtbar, erklärte der Kanzler. Sie seien "noch nicht konkret ersetzbar." Evonik-Chef Christian Kullmann nannte die Position des Bundeskanzlers eine "klare Hinwendung zur chemischen Industrie".
    In der EU wird ein Verbot von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, PFAS, schon seit längerem diskutiert. Die Substanzen sind extrem langlebig, werden in der Natur nicht abgebaut und werden deshalb auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet. Sie widerstehen extremen Temperaturen und Korrosion.
    Die Abkürzung PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, eine große Gruppe von synthetisch hergestellten Molekülen. Wegen ihrer Hitzebeständigkeit und Undurchlässigkeit kommen sie bereits seit den 40er Jahren zum Einsatz, etwa in wasserfesten Textilien, Anti-Haft-Beschichtungen, Waschmitteln und Kosmetika.
    Diese Nachricht wurde am 27.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.