FIFA-Präsident Joseph Blatter spricht stets von der Fußball-Familie, wahlweise von der FIFA-Familie. Dass in dieser weltumspannenden Familie auch Verwandte mit lukrativen Aufträgen versorgt werden, liegt in der Natur der Sache. Blatters Neffe Philippe etwa ist Manager einer Marketingfirma, die exklusiv mit WM-Fernsehrechten makelt, deren Tochterunternehmen die WM-TV-Bilder produziert, und die auch an der Agentur MATCH beteiligt ist, die exklusiv mit den WM-Tickets dealt.
MATCH sorgt seit Jahren für negative Schlagzeilen. In Südafrika kam nun der Aufmacher in der Wochenzeitung "Mail and Guardian” hinzu. Überschrift: "Danny Jordaans Bruder macht bei der WM Kasse!”
Danny Jordaan ist Organisationschef der WM, er hat die WM als Bewerberchef einst auch nach Südafrika geholt. Sein jüngerer Bruder Andrew organisiert für mehr als 20.000 Euro Monatsgage die Ticket-Geschäfte für die Agentur MATCH in Port Elisabeth. Die Höhe der Summe überrascht, schließlich handelt es sich nur um ein WM-Stadion - und nicht um das wichtigste.
Eine Ausschreibung gab es nicht. Ein MATCH-Sprecher erklärte nur, Andrew Jordaan sei "extrem qualifiziert” für den Job. Jordaan gibt keinen Kommentar ab - sein älterer Bruder aber beschwert sich über die Enthüllung. Er sei nicht für seinen Bruder verantwortlich, sagt Danny Jordaan. Er habe nie einen Cent unrechtmäßig kassiert und sei bereit, seine Konten offen zu legen.
Im Fall Jordaan kommt vieles zusammen: Die übliche Vetternwirtschaft in der FIFA, die traditionell dubiosen Geschäfte der MATCH-Gruppe - und ein Machtkampf unter südafrikanischen Funktionären. Denn Jordaan bezichtigt Irvin Khoza, den Präsidenten des WM-Organisationskomitees, hinter der Enthüllung über die Geschäfte des Bruders zu stehen. Khoza wolle ihn vernichten, sagt Jordaan. Die beiden sind sich spinnefeind, hatten im vergangenen Jahr gegeneinander um den Vorsitz im Fußballverband kandidiert, und haben sich nur mit größter Mühe im Interesse der WM arrangiert. Nun wollen beide ins Exekutivkomitee der FIFA.
Khoza ist ein übel beleumundeter Multi-Unternehmer und Multi-Millionär, ein gewesener Gang-Leader. Seine Tochter hat vom Staatspräsidenten Jakob Zuma ein Kind. Khozas Kontakte sind also breit gestreut. Khozas Ruf ist katastrophal. Dagegen steht Jordaan, ehemals Anti-Apartheid-Aktivist, beinahe da wie Mutter Teresa. Nur: Den fürstlich entlohnten Job seines Bruders kann auch er nicht überzeugend erklären. An Zufälle glaubt niemand - nicht in der so genannten FIFA-Familie.
MATCH sorgt seit Jahren für negative Schlagzeilen. In Südafrika kam nun der Aufmacher in der Wochenzeitung "Mail and Guardian” hinzu. Überschrift: "Danny Jordaans Bruder macht bei der WM Kasse!”
Danny Jordaan ist Organisationschef der WM, er hat die WM als Bewerberchef einst auch nach Südafrika geholt. Sein jüngerer Bruder Andrew organisiert für mehr als 20.000 Euro Monatsgage die Ticket-Geschäfte für die Agentur MATCH in Port Elisabeth. Die Höhe der Summe überrascht, schließlich handelt es sich nur um ein WM-Stadion - und nicht um das wichtigste.
Eine Ausschreibung gab es nicht. Ein MATCH-Sprecher erklärte nur, Andrew Jordaan sei "extrem qualifiziert” für den Job. Jordaan gibt keinen Kommentar ab - sein älterer Bruder aber beschwert sich über die Enthüllung. Er sei nicht für seinen Bruder verantwortlich, sagt Danny Jordaan. Er habe nie einen Cent unrechtmäßig kassiert und sei bereit, seine Konten offen zu legen.
Im Fall Jordaan kommt vieles zusammen: Die übliche Vetternwirtschaft in der FIFA, die traditionell dubiosen Geschäfte der MATCH-Gruppe - und ein Machtkampf unter südafrikanischen Funktionären. Denn Jordaan bezichtigt Irvin Khoza, den Präsidenten des WM-Organisationskomitees, hinter der Enthüllung über die Geschäfte des Bruders zu stehen. Khoza wolle ihn vernichten, sagt Jordaan. Die beiden sind sich spinnefeind, hatten im vergangenen Jahr gegeneinander um den Vorsitz im Fußballverband kandidiert, und haben sich nur mit größter Mühe im Interesse der WM arrangiert. Nun wollen beide ins Exekutivkomitee der FIFA.
Khoza ist ein übel beleumundeter Multi-Unternehmer und Multi-Millionär, ein gewesener Gang-Leader. Seine Tochter hat vom Staatspräsidenten Jakob Zuma ein Kind. Khozas Kontakte sind also breit gestreut. Khozas Ruf ist katastrophal. Dagegen steht Jordaan, ehemals Anti-Apartheid-Aktivist, beinahe da wie Mutter Teresa. Nur: Den fürstlich entlohnten Job seines Bruders kann auch er nicht überzeugend erklären. An Zufälle glaubt niemand - nicht in der so genannten FIFA-Familie.