Das Wort erzeugt in heutigen Ohren zumeist nur Schrecken. Was apokalyptisch ist oder genannt wird, handelt vom Ende, vom Abgrund, vom Ende aller Zeiten, vom Schrecken und seine Boten. Kulturgeschichte und Theologie verstehen darunter jene Schriften oder Weissagungen, die sich mit dem kommenden Weltende befassen. Die Apokalypse ist das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes. Die Enthüllung eines geheimen Wissens vom Ende hat die Visionen von Künstlern beflügelt und in Albrecht Dürers Zyklus von 1496/8 ihren bekanntesten Ausdruck gefunden.
"Man muss sagen, dass gegen die normale Rezeption der Apokalypse, die Apokalypse wesentlich ein Trostbuch ist, es ist wesentlich das Thema der Rettung inmitten einer großen Auseinandersetzung , diejenigen die sich an Gott halten, völlig verzweifelt sind, aber gesagt bekommen, Gott aber wird dich retten."
Pater Friedhelm Mennekes leitet seit 20 Jahren die Kunststation in der Kölner Jesuitenkirche St. Peter. Jetzt stellt er in den faszinierenden Räumen der Kirche einen Zyklus des 48-jährigen österreichischen Malers und Bildhauers Gerhard Trieb aus, der sich mit Albrecht Dürers Apokalypse-Zyklus befasst.
Albrecht Dürer setzt die Gefahren von Pest, Tod, Seuche und Hunger ins Bild. Die Engel, Drachen und der Satan werden vom Himmel auf die Erde geschleudert. Das Ganze in dramatischen Bildern. Aber die Offenbarung des Johannes ist kein spannender Kinofilm über Furcht und Untergang, sondern ein Trostbuch. Angst wird nicht entfacht, sondern gemäßigt. Es ist eine Art Risikoleitfaden für Handeln unter Stress. Fraglos äußerst dramatisch das Ganze.
Gerhard Trieb hat etwa 20 bis 30 Zentimeter große verkleinerte Reproduktionen der Dürer-Holzschnitte genommen in Holzkästen gelegt und mit Bienenwachs übermalt. Sie werden in 16 steleförmigen Gestellen präsentiert
"Für mich ist nur infrage gekommen, die Arbeit nicht so sehr nicht intellektuell zu sehen, sondern eher intuitiv aus dem Bauch heraus, darum sind auch diese Gegenbilder entstanden, die aus de Spiralbewegung heraus sich entwickelt haben."
Gerhard Trieb war früher Holzschneider und ist mit dem Dürer-Zyklus vertraut, dem Strafgericht der vorletzten Posaunen, dem Strafgericht der Versieglung, des Kampfes mit dem Drachen, der Vision der sieben Leuchter Der Wachs nun läuft von oben nach unten über das Bild, verhängt es, übermalt es, verschleiert es.
"Für mich war wichtig, die Nuancen der Melancholie, der man unterliegt, das Nachdenken ist schon eine Art, eine Nuance der Melancholie, das geht bis zum Bedrücktsein."
Gerhard Trieb lässt die Apokalypse teilweise sichtbar, erahnbar. Sie scheint durch. Sie ist nicht zugenagelt. Er benutzt Wachs nicht aus metaphorischen Gründen, weil es auch ein Heilmittel- oder Leuchtmittel ist. Vater und Onkel sind Imker. Da liegt der Wachs quasi in der Familie. Und es ist sehr sinnlich, formbar, veränderbar und riecht.
"Mein Motiv war ja nicht, die Arbeit auszulöschen, sondern die Arbeit zu verschleiern, sie ein bisschen diffuser zu machen."
Originale Dürer-Holzschnitte aus rheinischen Museen sind überdies auch zu sehen. Pater Mennekes über Gerhard Trieb:
"Was mich fasziniert , ist die zwanghafte Stringenz zum Punkte Null, nämlich dass er alles, was es an Bilden gibt , an Traditionen gibt, an Visionen gibt, ertränkt ins Schwarz."
16 Bilder sind auch in schwarz, quasi vollflächig übermalt, spiralförmig mit dem Pinselschaft.
Trieb: "Für mich sind das frohe Bilder. Das Schwarz hat viele Nuancen, genau wie die Melancholie hat das Schwarz wie der Lichteinfall ist, große Farbigkeit."
Es sind Bilder, die mit den Nuancen der Melancholie zu tun haben. Einer empfindsamen, schöpferischen Melancholie.
Mennekes: "Der fromme Mensch ist übrigens auch melancholisch, das ist der Künstler und der Mönch, die beiden."
Unter dem Schwarz liegt quasi die Vision vom geöffneten Himmel und dem neuen Jerusalem In Zeiten von 9/11 und Klimakatastrophen, Terrorgefahr und steigendem Meeresspiegel, scheint apokalyptischer Trost kein schlechter Ratgeber. Er handelt vom Neuen, Anderen, einer anderen Welt, einer neuen Geschichte.
Der Wirkung der heiligen Schrift, der Albrecht-Dürer- und der übrigen Kunsttradition und der Infragestellung solcher Ins-Bild-Setzung, zumal in Kirchenräumen kann man sich kaum entziehen.
"Man muss sagen, dass gegen die normale Rezeption der Apokalypse, die Apokalypse wesentlich ein Trostbuch ist, es ist wesentlich das Thema der Rettung inmitten einer großen Auseinandersetzung , diejenigen die sich an Gott halten, völlig verzweifelt sind, aber gesagt bekommen, Gott aber wird dich retten."
Pater Friedhelm Mennekes leitet seit 20 Jahren die Kunststation in der Kölner Jesuitenkirche St. Peter. Jetzt stellt er in den faszinierenden Räumen der Kirche einen Zyklus des 48-jährigen österreichischen Malers und Bildhauers Gerhard Trieb aus, der sich mit Albrecht Dürers Apokalypse-Zyklus befasst.
Albrecht Dürer setzt die Gefahren von Pest, Tod, Seuche und Hunger ins Bild. Die Engel, Drachen und der Satan werden vom Himmel auf die Erde geschleudert. Das Ganze in dramatischen Bildern. Aber die Offenbarung des Johannes ist kein spannender Kinofilm über Furcht und Untergang, sondern ein Trostbuch. Angst wird nicht entfacht, sondern gemäßigt. Es ist eine Art Risikoleitfaden für Handeln unter Stress. Fraglos äußerst dramatisch das Ganze.
Gerhard Trieb hat etwa 20 bis 30 Zentimeter große verkleinerte Reproduktionen der Dürer-Holzschnitte genommen in Holzkästen gelegt und mit Bienenwachs übermalt. Sie werden in 16 steleförmigen Gestellen präsentiert
"Für mich ist nur infrage gekommen, die Arbeit nicht so sehr nicht intellektuell zu sehen, sondern eher intuitiv aus dem Bauch heraus, darum sind auch diese Gegenbilder entstanden, die aus de Spiralbewegung heraus sich entwickelt haben."
Gerhard Trieb war früher Holzschneider und ist mit dem Dürer-Zyklus vertraut, dem Strafgericht der vorletzten Posaunen, dem Strafgericht der Versieglung, des Kampfes mit dem Drachen, der Vision der sieben Leuchter Der Wachs nun läuft von oben nach unten über das Bild, verhängt es, übermalt es, verschleiert es.
"Für mich war wichtig, die Nuancen der Melancholie, der man unterliegt, das Nachdenken ist schon eine Art, eine Nuance der Melancholie, das geht bis zum Bedrücktsein."
Gerhard Trieb lässt die Apokalypse teilweise sichtbar, erahnbar. Sie scheint durch. Sie ist nicht zugenagelt. Er benutzt Wachs nicht aus metaphorischen Gründen, weil es auch ein Heilmittel- oder Leuchtmittel ist. Vater und Onkel sind Imker. Da liegt der Wachs quasi in der Familie. Und es ist sehr sinnlich, formbar, veränderbar und riecht.
"Mein Motiv war ja nicht, die Arbeit auszulöschen, sondern die Arbeit zu verschleiern, sie ein bisschen diffuser zu machen."
Originale Dürer-Holzschnitte aus rheinischen Museen sind überdies auch zu sehen. Pater Mennekes über Gerhard Trieb:
"Was mich fasziniert , ist die zwanghafte Stringenz zum Punkte Null, nämlich dass er alles, was es an Bilden gibt , an Traditionen gibt, an Visionen gibt, ertränkt ins Schwarz."
16 Bilder sind auch in schwarz, quasi vollflächig übermalt, spiralförmig mit dem Pinselschaft.
Trieb: "Für mich sind das frohe Bilder. Das Schwarz hat viele Nuancen, genau wie die Melancholie hat das Schwarz wie der Lichteinfall ist, große Farbigkeit."
Es sind Bilder, die mit den Nuancen der Melancholie zu tun haben. Einer empfindsamen, schöpferischen Melancholie.
Mennekes: "Der fromme Mensch ist übrigens auch melancholisch, das ist der Künstler und der Mönch, die beiden."
Unter dem Schwarz liegt quasi die Vision vom geöffneten Himmel und dem neuen Jerusalem In Zeiten von 9/11 und Klimakatastrophen, Terrorgefahr und steigendem Meeresspiegel, scheint apokalyptischer Trost kein schlechter Ratgeber. Er handelt vom Neuen, Anderen, einer anderen Welt, einer neuen Geschichte.
Der Wirkung der heiligen Schrift, der Albrecht-Dürer- und der übrigen Kunsttradition und der Infragestellung solcher Ins-Bild-Setzung, zumal in Kirchenräumen kann man sich kaum entziehen.