
Kadare gilt als bekanntester Schriftsteller Albaniens. Häufiges Thema war das Leben in totalitären Regimen, das Kadare unter dem kommunistischen Diktator Enver Hoxha selbst erdulden musste. "Die kommunistische Hölle ist wie jede andere Hölle erstickend", hatte der Autor in einem seiner letzten Interviews der AFP gesagt. "Aber in der Literatur verwandelt sich das in eine Lebenskraft, eine Kraft, die dir hilft zu überleben, die Diktatur mit erhobenem Kopf zu besiegen."
Kadare floh im Herbst 1990 aus Albanien nach Frankreich, nur wenige Monate vor dem Sturz der kommunistischen Regierung. Er lebte lange in Paris und kehrte später nach Tirana zurück. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane, Theaterstücke, Drehbücher, Gedichte, Essays und Geschichtensammlungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Im Westen hatte Kadare seinen Durchbruch mit dem Roman "Der General der toten Armee", der 1970 in Paris veröffentlicht wurde. Für seine Arbeit erhielt er eine Reihe von internationalen Preisen.
Diese Nachricht wurde am 02.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.