Wenn man etwas zum Patent anmeldet, ist es noch lange nicht patentiert: das gilt für hohe Sendestandorte ebenso wie für so genannte gestockte Antennen, die übereinander angeordnet einen immer schmaleren Abstrahlwinkel gestatten. Je schmaler der Winkel, desto höher die Reichweite beim Senden und Empfangen – auch das ist nicht neu. Vielleicht hofft der E-Plus-Geschäftsführer ja auf ein Patent dafür, dass seine UMTS- Stationen nun statt in die üblichen drei bevorzugten Abstrahlrichtungen jetzt von jedem hohen Standort in neun Sektoren senden, um pro Sektor noch Geräte in vier bis sechs Kilometer Entfernung zu erreichen. Auf jeden Fall spart Uwe Bergheim 60 Millionen Euro, wenn E-Plus nicht 1.500 Basisstationen aufbauen muss, sondern nur 200:
Wir werden am 1. Oktober anfangen, umzusetzen. Wir ersetzen ungefähr im Faktor eins zu acht konventionelle Standorte. Und wir haben einige solcher Ultra High Sites, wo wir mit einer Station ungefähr 40 konventionelle Standorte ersetzen. Daran sehen sie ungefähr das Potenzial, dass in dieser Technologie steckt.
Statt über die weit auseinanderliegenden so genannten "Ultra-High-Sites" sollte das Netz der UMTS-Basisstationen sogar noch enger als das GSM-Mobilfunknetz geknüpft sein: in fünfzig- oder hundert Meter-Abständen. Mitbewerber lässt die E-Plus-Innovation anscheinend kalt: Marion Kessing, Sprecherin von T-Mobile, lehnt hohe UMTS- Standorte ab:
T-Mobile hat sicher beste Möglichkeiten, hohe Türme der Deutschen Telekom zu nutzen, aber unserer Ansicht nach macht es keinen Sinn, die hohen Standorte zu nutzen, sondern wir betreiben ganz normal unseren UMTS Ausbau mit herkömmlichen Standorten voran. Man braucht die kleinzellige Versorgung, um eben auch in Gebäuden die UMTS Versorgung zu gewährleisten.
Diese so genannte "Indoorversorgung" soll aber laut E-Plus gesichert sein, weil der hohe Sendestandort nicht nur störende Reflektionen an Häuserwänden und Dächern vermindere, die größeren Funkzellen verhindern auch Überleitungsstörungen, wie sie alle paar Meter im Kleinzellennetz auftreten können. Kleinzellen hingegen seien aber dichter an den Gebäuden, die es zu versorgen gelte, und böten pro Zelle genauso viel Kapazität wie eine große, sagt Jens Kürten, Sprecher des konkurrierenden Netzbetreibers Vodafone:
Wir haben schon vor etlichen Jahren, als wir die ersten großen Tests zu Beginn des UMTS-Aufbaus eingeläutet haben, verschiedene Varianten durchprobiert. Dabei auch Varianten, wo wir versucht haben, über einzelne Basisstation größere Bereiche abzudecken. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass eine ausreichend hohe Qualität, Kapazität und Bandbreite für unsere Kunden besser gewährleistet ist, wenn man kleinere Zellen installiert und damit eine gute Versorgung sowohl draußen, als auch innerhalb der Gebäude schaffen kann.
Die wahre Ursache, warum T-Mobile und Vodafone gar nicht anders können, vermutet Dr. Berhard Walke, Professor am Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der RWTH-Aachen, im schmaleren Frequenzspektrum des inzwischen überfüllten GSM-Netzes, mit dem die beiden Netzbetreiber ausgestattet sind. UMTS sozusagen als Rettungsboot:
Bei den beiden großen Betreibern ist es so: die haben beide weniger als 20 Megahertz Duplex für GSM und sind an den Grenzen der Kapazität dieses Spektrums angelangt. Sie versuchen daher wo immer möglich, den Nachrichtenverkehr der Teilnehmer ins UMTS Band zu verdrängen. Demzufolge müssen sie die UMTS Zellen so aufbauen, dass sie Kapazität haben, also kleinzellig. Bei E-Plus und O2 ist es so, dass die 75 Megahertz pro Richtung haben, also exzessive Kapazität, sodass überhaupt keine Notwendigkeit besteht, Dienste, die man mit GSM realisieren kann, nach UMTS zu verdrängen. Demzufolge gibt es nur wenige potenzielle UMTS Nutzer. So ist das also bei E-Plus mehr eine Technik, die dafür sorgt, dass man überall präsent ist und nachweislich eine gute Dienstgüte hat. Aber es wird dabei nicht sehr viele UMTS-Teilnehmer geben, weil viele der Dienste, die über UMTS möglich sind, auch über GPRS realisiert werden können.
Entscheiden wird der Markt, werden die Kunden – auch Rudolf Boll von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post interessiert sich nur dafür, dass Ende des nächsten Jahres mindestens der Hälfte der Bevölkerung UMTS zur Verfügung steht:
Es gibt keine Lizenzauflagen, wie sie dieses machen, wie zum Beispiel eine Netzkonfiguration stattfinden muss. Das sind Entscheidungen der Unternehmen. Da gibt es keine regulatorischen Auflagen von unserer Seite.
Wir werden am 1. Oktober anfangen, umzusetzen. Wir ersetzen ungefähr im Faktor eins zu acht konventionelle Standorte. Und wir haben einige solcher Ultra High Sites, wo wir mit einer Station ungefähr 40 konventionelle Standorte ersetzen. Daran sehen sie ungefähr das Potenzial, dass in dieser Technologie steckt.
Statt über die weit auseinanderliegenden so genannten "Ultra-High-Sites" sollte das Netz der UMTS-Basisstationen sogar noch enger als das GSM-Mobilfunknetz geknüpft sein: in fünfzig- oder hundert Meter-Abständen. Mitbewerber lässt die E-Plus-Innovation anscheinend kalt: Marion Kessing, Sprecherin von T-Mobile, lehnt hohe UMTS- Standorte ab:
T-Mobile hat sicher beste Möglichkeiten, hohe Türme der Deutschen Telekom zu nutzen, aber unserer Ansicht nach macht es keinen Sinn, die hohen Standorte zu nutzen, sondern wir betreiben ganz normal unseren UMTS Ausbau mit herkömmlichen Standorten voran. Man braucht die kleinzellige Versorgung, um eben auch in Gebäuden die UMTS Versorgung zu gewährleisten.
Diese so genannte "Indoorversorgung" soll aber laut E-Plus gesichert sein, weil der hohe Sendestandort nicht nur störende Reflektionen an Häuserwänden und Dächern vermindere, die größeren Funkzellen verhindern auch Überleitungsstörungen, wie sie alle paar Meter im Kleinzellennetz auftreten können. Kleinzellen hingegen seien aber dichter an den Gebäuden, die es zu versorgen gelte, und böten pro Zelle genauso viel Kapazität wie eine große, sagt Jens Kürten, Sprecher des konkurrierenden Netzbetreibers Vodafone:
Wir haben schon vor etlichen Jahren, als wir die ersten großen Tests zu Beginn des UMTS-Aufbaus eingeläutet haben, verschiedene Varianten durchprobiert. Dabei auch Varianten, wo wir versucht haben, über einzelne Basisstation größere Bereiche abzudecken. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass eine ausreichend hohe Qualität, Kapazität und Bandbreite für unsere Kunden besser gewährleistet ist, wenn man kleinere Zellen installiert und damit eine gute Versorgung sowohl draußen, als auch innerhalb der Gebäude schaffen kann.
Die wahre Ursache, warum T-Mobile und Vodafone gar nicht anders können, vermutet Dr. Berhard Walke, Professor am Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der RWTH-Aachen, im schmaleren Frequenzspektrum des inzwischen überfüllten GSM-Netzes, mit dem die beiden Netzbetreiber ausgestattet sind. UMTS sozusagen als Rettungsboot:
Bei den beiden großen Betreibern ist es so: die haben beide weniger als 20 Megahertz Duplex für GSM und sind an den Grenzen der Kapazität dieses Spektrums angelangt. Sie versuchen daher wo immer möglich, den Nachrichtenverkehr der Teilnehmer ins UMTS Band zu verdrängen. Demzufolge müssen sie die UMTS Zellen so aufbauen, dass sie Kapazität haben, also kleinzellig. Bei E-Plus und O2 ist es so, dass die 75 Megahertz pro Richtung haben, also exzessive Kapazität, sodass überhaupt keine Notwendigkeit besteht, Dienste, die man mit GSM realisieren kann, nach UMTS zu verdrängen. Demzufolge gibt es nur wenige potenzielle UMTS Nutzer. So ist das also bei E-Plus mehr eine Technik, die dafür sorgt, dass man überall präsent ist und nachweislich eine gute Dienstgüte hat. Aber es wird dabei nicht sehr viele UMTS-Teilnehmer geben, weil viele der Dienste, die über UMTS möglich sind, auch über GPRS realisiert werden können.
Entscheiden wird der Markt, werden die Kunden – auch Rudolf Boll von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post interessiert sich nur dafür, dass Ende des nächsten Jahres mindestens der Hälfte der Bevölkerung UMTS zur Verfügung steht:
Es gibt keine Lizenzauflagen, wie sie dieses machen, wie zum Beispiel eine Netzkonfiguration stattfinden muss. Das sind Entscheidungen der Unternehmen. Da gibt es keine regulatorischen Auflagen von unserer Seite.