Also hier unten haben sie wahrscheinlich beim Bau die Wurzel abgehackt und da ist hier schon ein Riss entstanden bis hier hoch und sind schon Pilze eingedrungen.
Die erste Schadens-Diagnose von Sebastian, Schüler am Kreisgymnasium Freital bei Dresden. Der Patient ist eine 20 Meter hohe Eiche am Straßenrand. Insgesamt 11 Jungen und Mädchen der 10. und 11. Klasse nehmen den Baum genau unter die Lupe – ihr erstes Versuchsobjekt als Baumgutachter. Nach der genauen äußerlichen Beurteilung der Eiche kommt der Schalltomograph zum Einsatz: Ein neues Diagnosegerät, das das Innenleben des Stammes mit Hilfe von Schallwellen erkundet. Warum sie sich besonders gut zur Messung eignen, erklärt der Entwickler des Gerätes, Steffen Rust vom Institut für Gehölze und Landschaft bei Berlin:
Weil nämlich die Schallgeschwindigkeit im Holz abhängt von der Elastizität des Holzes, von der Dichte, und Pilze, die das Holz abbauen, vermindern natürlich diese Eigenschaften.
Ist das Holz verfault, breitet sich der Schall langsamer im Baumstamm aus. Gemessen wird dies mit Hilfe von etwa 10 kleinen Sensoren, die die Schüler rings um den Baumstamm befestigen. Den Schall erzeugen sie mit einem leichten Hammerschlag auf jeweils einen Sensor. Von einem kleinen Taschen-PC aus wird der Vorgang gesteuert:
"Bitte noch mal klopfen" - "Messwerte an diesem Punkt vollständig erfasst"
Aus den Messwerten berechnet der Computer dann innerhalb weniger Minuten ein Querschnittsbild des Baumstammes. Der Zustand des Holzes wird durch unterschiedliche Farben angezeigt. Steffen Rust.
Wir haben versucht, das möglichst intuitiv deutbar zu machen, indem also Brauntöne festes tragfähiges Holz darstellen, dann geht es über grün, violett nach blau zu immer mehr zersetztem Holz. Und hier sieht man also, fast der gesamte Querschnitt ist braun, nur kleinere Bereiche sind grün, das heißt also, in diesem Stamm sind nur kleine Bereich mit Fäulen.
Unbedenklich also. Gefährlich wird es in der Regel erst, wenn der Stamm etwa zu zwei Dritteln hohl ist. Die Schülerinnen und Schüler sollen nun unter anderem einen Beispielskatalog solcher Querschnittsbilder erstellen. Er soll künftig Baumgutachtern die Schadensdiagnose erleichtern. Gemeinsam mit Steffen Rust und der Technischen Universität Dresden wollen die Gymnasiasten den Schalltomographen in verschiedenen Arbeitsgruppen weiterentwickeln. Entstanden ist diese Zusammenarbeit durch das Programm "Neue Ingenieurteams" der Alfried Krupp - Stiftung, die das Projekt zwei Jahre lang fördert. Henrik Weiss vom Institut für Forstbotanik an der Uni Dresden betreut das Projekt, das auf die Kreativität der Jugendlichen setzt.
Jemand der gar keine Ahnung davon hat kommt auf Ideen, auf die jemand, der schon jahrelang damit zu tun hat, auf Grund seiner Betriebsblindheit, so will ich das mal nennen, gar nicht mehr kommt. Das ist also so ein Impuls, den man sich von den Schülern erhofft,
deren Einfälle jetzt gefragt sind. Gleichzeitig lernen sie auch herkömmliche Diagnoseverfahren und deren Nachteile kennen: Denn um mit denen das Innenleben eines Baumes zu beurteilen, muss er angebohrt werden. Steffen Rust:
Durch das Bohren werden zwar nur relativ kleine Löcher erzeugt, jedenfalls bei den modernen Geräten, trotzdem durchbricht man Zonen, die der Baum anlegt, um pilzliche Defekte einzugrenzen. Wenn man durch diese Zonen hindurchbohrt, besteht die Gefahr, das man die Infektionen, aus den Zonen die der Baum eingegrenzt hat, hinausträgt.
Die schädlichen Pilze könnten sich so weiter im Baum ausbreiten. Der Schalltomograph dagegen verletzt das Holz nicht. Zudem liefert er ein komplexes Querschnittsbild des Stammes und nicht nur einen Ausschnitt in der Größe des Bohrloches. Weiterer Vorteil: Auch sehr große Bäume können untersucht werden. Der dickste bis jetzt von Rust vermessene Stamm hatte einen Durchmesser von knapp vier Metern: Eine alte Pappel, die auf ihre Bruchsicherheit geprüft werden sollte. Die Diagnose ging gut aus: Der Baum war gesund und durfte stehen bleiben.
Die erste Schadens-Diagnose von Sebastian, Schüler am Kreisgymnasium Freital bei Dresden. Der Patient ist eine 20 Meter hohe Eiche am Straßenrand. Insgesamt 11 Jungen und Mädchen der 10. und 11. Klasse nehmen den Baum genau unter die Lupe – ihr erstes Versuchsobjekt als Baumgutachter. Nach der genauen äußerlichen Beurteilung der Eiche kommt der Schalltomograph zum Einsatz: Ein neues Diagnosegerät, das das Innenleben des Stammes mit Hilfe von Schallwellen erkundet. Warum sie sich besonders gut zur Messung eignen, erklärt der Entwickler des Gerätes, Steffen Rust vom Institut für Gehölze und Landschaft bei Berlin:
Weil nämlich die Schallgeschwindigkeit im Holz abhängt von der Elastizität des Holzes, von der Dichte, und Pilze, die das Holz abbauen, vermindern natürlich diese Eigenschaften.
Ist das Holz verfault, breitet sich der Schall langsamer im Baumstamm aus. Gemessen wird dies mit Hilfe von etwa 10 kleinen Sensoren, die die Schüler rings um den Baumstamm befestigen. Den Schall erzeugen sie mit einem leichten Hammerschlag auf jeweils einen Sensor. Von einem kleinen Taschen-PC aus wird der Vorgang gesteuert:
"Bitte noch mal klopfen" - "Messwerte an diesem Punkt vollständig erfasst"
Aus den Messwerten berechnet der Computer dann innerhalb weniger Minuten ein Querschnittsbild des Baumstammes. Der Zustand des Holzes wird durch unterschiedliche Farben angezeigt. Steffen Rust.
Wir haben versucht, das möglichst intuitiv deutbar zu machen, indem also Brauntöne festes tragfähiges Holz darstellen, dann geht es über grün, violett nach blau zu immer mehr zersetztem Holz. Und hier sieht man also, fast der gesamte Querschnitt ist braun, nur kleinere Bereiche sind grün, das heißt also, in diesem Stamm sind nur kleine Bereich mit Fäulen.
Unbedenklich also. Gefährlich wird es in der Regel erst, wenn der Stamm etwa zu zwei Dritteln hohl ist. Die Schülerinnen und Schüler sollen nun unter anderem einen Beispielskatalog solcher Querschnittsbilder erstellen. Er soll künftig Baumgutachtern die Schadensdiagnose erleichtern. Gemeinsam mit Steffen Rust und der Technischen Universität Dresden wollen die Gymnasiasten den Schalltomographen in verschiedenen Arbeitsgruppen weiterentwickeln. Entstanden ist diese Zusammenarbeit durch das Programm "Neue Ingenieurteams" der Alfried Krupp - Stiftung, die das Projekt zwei Jahre lang fördert. Henrik Weiss vom Institut für Forstbotanik an der Uni Dresden betreut das Projekt, das auf die Kreativität der Jugendlichen setzt.
Jemand der gar keine Ahnung davon hat kommt auf Ideen, auf die jemand, der schon jahrelang damit zu tun hat, auf Grund seiner Betriebsblindheit, so will ich das mal nennen, gar nicht mehr kommt. Das ist also so ein Impuls, den man sich von den Schülern erhofft,
deren Einfälle jetzt gefragt sind. Gleichzeitig lernen sie auch herkömmliche Diagnoseverfahren und deren Nachteile kennen: Denn um mit denen das Innenleben eines Baumes zu beurteilen, muss er angebohrt werden. Steffen Rust:
Durch das Bohren werden zwar nur relativ kleine Löcher erzeugt, jedenfalls bei den modernen Geräten, trotzdem durchbricht man Zonen, die der Baum anlegt, um pilzliche Defekte einzugrenzen. Wenn man durch diese Zonen hindurchbohrt, besteht die Gefahr, das man die Infektionen, aus den Zonen die der Baum eingegrenzt hat, hinausträgt.
Die schädlichen Pilze könnten sich so weiter im Baum ausbreiten. Der Schalltomograph dagegen verletzt das Holz nicht. Zudem liefert er ein komplexes Querschnittsbild des Stammes und nicht nur einen Ausschnitt in der Größe des Bohrloches. Weiterer Vorteil: Auch sehr große Bäume können untersucht werden. Der dickste bis jetzt von Rust vermessene Stamm hatte einen Durchmesser von knapp vier Metern: Eine alte Pappel, die auf ihre Bruchsicherheit geprüft werden sollte. Die Diagnose ging gut aus: Der Baum war gesund und durfte stehen bleiben.