Integral- und Differentialrechnung als Voraussetzung für die Studienfächer Mathematik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften mussten sich die Gymnasiasten in einem Mathematikkurs erst mal erarbeiten. Der Kurs ist Teil eines speziellen Betreuungsprogramms für die zwölf Frühstudierenden an der Uni Mainz. Und gemeinsam mit dem Chemie-Tutorium wohl Voraussetzung dafür, dass die 16 bis 19 jährigen insgesamt gut mitkommen.
" Sie können durchaus mithalten. Ich weiß aber auch, dass da ein erheblicher Arbeitsaufwand drin steckt und die am Wochenende auch mal nur Mathe machen."
... bilanziert Felix Leinen, Mathematik-Professor. Als "hochbegabt" bezeichnet er seine zwölf Studierenden nicht, er nennt sie schlicht "leistungsstarke Schüler", die fürs Frühstudium sorgfältig ausgewählt wurden.
" Es wird natürlich einerseits auf die Leistungen in der Schule geguckt, andererseits wird auch ein Persönlichkeitsgutachten eingeholt, es wird geguckt, was die Schüler neben der Schule noch machen, es wird sogar der IQ noch getestet. Also, es ist ein vielfältiger Kriterienkatalog, und das schien doch eine gute Auswahl zu sein in diesem Semester, ja."
Doch Leinens bester Student stieg aus, ihm war der Termindruck zu groß. Dimitrios Psyrakis und Marie Theißen beißen sich weiter durch – mühsam:
" Man kann so eine starke Belastung über einen längeren Zeitraum aushalten mit einer entsprechend großen Motivation, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem die Kräfte nachlassen, und die Belastung durch die Universität wird sich noch steigern im zweiten Semester.
Ich bin noch in der 11. Klasse und kam mit dem Stoff zuerst überhaupt nicht gut mit. Aber im Moment geht es eigentlich. Manchmal denke ich mir auch, ich könnte es auch wieder lassen, weil es sehr anstrengend und stressig ist. "
... sagt die 16jährige, die neben der Chemie-Vorlesung plus Übung noch je eine Doppelstunde Chemie-Tutorium und Mathe-Kurs auf dem Programm hat – bis zu 15 Wochenstunden an der Uni. Die zusätzliche Betreuung macht das Frühstudium besonders zeitaufwendig. Doch ohne diese Hilfestellung hätte sich die Schülerin nicht ans Chemie-Studium gewagt:
" ... vor allem weil wir noch ein Seminar dazu haben, ohne das würde ich das nicht hinkriegen. Und immer einen Ansprechpartner zu haben, ist auch gut."
Claudia Felser, Chemie-Professorin und Koordinatorin des Frühstudiums, hatte auf zusätzliche Betreuung gedrängt:
" Wir haben natürlich auch auf die Erfahrungen anderer Universitäten zurück gegriffen, und da wurde halt insgesamt festgestellt, dass es sehr hohe Abbrecherquoten gab. Dann wissen wir selbst, dass unser Frühstudium ziemlich anstrengend ist, und es sind relativ verschulte Studiengänge, deren Schwerpunkt auch am Vormittag liegt, während der Schulzeit. Das waren drei wichtige Gründe, aus denen wir gesagt haben: ohne eine richtige Betreuung können wir so ein Frühstudium nicht anbieten und sicherstellen, dass es auch erfolgreich durchlaufen wird. "
Im kommenden Semester soll es besser mit schulischen Stundenplänen verzahnt werden, vielleicht können die Schüler ihre Prüfungen dann mit einem Kolloquium ablegen, anstatt in einer Klausur gemeinsam mit 400 wesentlich älteren Kommilitonen. Eines steht immerhin fest: das betreute Frühstudium soll Dauereinrichtung werden.
" … und es wird ja auch Geld für fünf Jahre mindestens zur Verfügung gestellt, weil das Programm für fünf Jahre ausgelegt ist."
… sagt Claudia Felser mit Blick auf das neue Hochschulsonderprogramm des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums. In fünf Jahren
könnte Violetta Agadjanowa schon weit gekommen sein. Wie für die meisten ihrer Kommilitonen standen auch für die 19jährige die Scheine, die auf ein späteres Studium angerechnet werden, nicht im Vordergrund. "Ich wollte mehr über die Wirtschaft und die Welt erfahren", sagt sie, und genau das bringe das Frühstudium der Volkswirtschaft:
" Die Vorlesungen machen sehr viel Spaß. Man versteht auch alles, und ich gehe da raus und habe etwas für mich mitgenommen, das ist sehr wichtig für mich."
" Sie können durchaus mithalten. Ich weiß aber auch, dass da ein erheblicher Arbeitsaufwand drin steckt und die am Wochenende auch mal nur Mathe machen."
... bilanziert Felix Leinen, Mathematik-Professor. Als "hochbegabt" bezeichnet er seine zwölf Studierenden nicht, er nennt sie schlicht "leistungsstarke Schüler", die fürs Frühstudium sorgfältig ausgewählt wurden.
" Es wird natürlich einerseits auf die Leistungen in der Schule geguckt, andererseits wird auch ein Persönlichkeitsgutachten eingeholt, es wird geguckt, was die Schüler neben der Schule noch machen, es wird sogar der IQ noch getestet. Also, es ist ein vielfältiger Kriterienkatalog, und das schien doch eine gute Auswahl zu sein in diesem Semester, ja."
Doch Leinens bester Student stieg aus, ihm war der Termindruck zu groß. Dimitrios Psyrakis und Marie Theißen beißen sich weiter durch – mühsam:
" Man kann so eine starke Belastung über einen längeren Zeitraum aushalten mit einer entsprechend großen Motivation, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem die Kräfte nachlassen, und die Belastung durch die Universität wird sich noch steigern im zweiten Semester.
Ich bin noch in der 11. Klasse und kam mit dem Stoff zuerst überhaupt nicht gut mit. Aber im Moment geht es eigentlich. Manchmal denke ich mir auch, ich könnte es auch wieder lassen, weil es sehr anstrengend und stressig ist. "
... sagt die 16jährige, die neben der Chemie-Vorlesung plus Übung noch je eine Doppelstunde Chemie-Tutorium und Mathe-Kurs auf dem Programm hat – bis zu 15 Wochenstunden an der Uni. Die zusätzliche Betreuung macht das Frühstudium besonders zeitaufwendig. Doch ohne diese Hilfestellung hätte sich die Schülerin nicht ans Chemie-Studium gewagt:
" ... vor allem weil wir noch ein Seminar dazu haben, ohne das würde ich das nicht hinkriegen. Und immer einen Ansprechpartner zu haben, ist auch gut."
Claudia Felser, Chemie-Professorin und Koordinatorin des Frühstudiums, hatte auf zusätzliche Betreuung gedrängt:
" Wir haben natürlich auch auf die Erfahrungen anderer Universitäten zurück gegriffen, und da wurde halt insgesamt festgestellt, dass es sehr hohe Abbrecherquoten gab. Dann wissen wir selbst, dass unser Frühstudium ziemlich anstrengend ist, und es sind relativ verschulte Studiengänge, deren Schwerpunkt auch am Vormittag liegt, während der Schulzeit. Das waren drei wichtige Gründe, aus denen wir gesagt haben: ohne eine richtige Betreuung können wir so ein Frühstudium nicht anbieten und sicherstellen, dass es auch erfolgreich durchlaufen wird. "
Im kommenden Semester soll es besser mit schulischen Stundenplänen verzahnt werden, vielleicht können die Schüler ihre Prüfungen dann mit einem Kolloquium ablegen, anstatt in einer Klausur gemeinsam mit 400 wesentlich älteren Kommilitonen. Eines steht immerhin fest: das betreute Frühstudium soll Dauereinrichtung werden.
" … und es wird ja auch Geld für fünf Jahre mindestens zur Verfügung gestellt, weil das Programm für fünf Jahre ausgelegt ist."
… sagt Claudia Felser mit Blick auf das neue Hochschulsonderprogramm des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums. In fünf Jahren
könnte Violetta Agadjanowa schon weit gekommen sein. Wie für die meisten ihrer Kommilitonen standen auch für die 19jährige die Scheine, die auf ein späteres Studium angerechnet werden, nicht im Vordergrund. "Ich wollte mehr über die Wirtschaft und die Welt erfahren", sagt sie, und genau das bringe das Frühstudium der Volkswirtschaft:
" Die Vorlesungen machen sehr viel Spaß. Man versteht auch alles, und ich gehe da raus und habe etwas für mich mitgenommen, das ist sehr wichtig für mich."