"War eigentlich blankes Entsetzen, wusste keiner was werden sollte."
sagt eine der Betroffenen, Gaby Seitz.
Aus dem unbedingten Willen heraus, den Standort zu retten, setzten sich die beiden Schulleiter Gunther Neuhaus und Werner Hoyer zusammen und schmiedeten die erste sächsische Gemeinschaftsschule. Denn zusammen reicht es für drei fünfte Klassen. Jetzt arbeitet das Kollegium an Unterrichtsformen, die den Schülern möglichst viel gemeinsames Lernen ermöglichen. An drei Tagen in der Woche als Ganztagsschule. Ergänzt durch spezielle Beratungsstunden und regelmäßige Klassenkonferenzen. Das Ziel, Individuelle Förderung möglichst ohne Leistungsdifferenzierung, sagt Gunter Neuhaus:
"In KLassen 5 und 6 gibts das nicht, werden aber bereits dort im Ergänzungsunterricht fördern und fordern, ab Klasse 7 wird es dann doch eine Ausbildung in zwei Levels geben, also in den Kernfächern Deutsch, Mathe und erste Fremdsprachen. Wir haben im Moment noch keine Grenzen gezogen, das soll wieder über die Beratung geklärt werden, und wir müssen mit Kind und Elternhaus entscheiden, welcher Kurs belegt, und natürlich werden die Leistungen ein ganz wichtiger Maßstab sein."
Knapp die Hälfte des Unterrichts wird ab der 7. Klasse in den zwei Kursen ablaufen, die andere Hälfte weiterhin gemeinsam. Obwohl jede der drei Klassen etwa 25 Schüler haben wird, will man die einzelnen Schüler individuell fördern. Und die Eltern sollen ihren Teil dazu beitragen. Denn die wöchentlichen Beratungsgespräche finden unter ihrer Teilnahme statt, sagt Werner Hoyer vom jetzigen Gymnasium:
"Beratung wird eine der Säulen der Schulen sein. Wir wissen noch gar nicht, welche Situationen es im Einzelnen geben wird, aber es werden da nicht immer nur angenehme Gespräche geführt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Eltern und Lehrer sich über Weg nicht immer einig sind. Jeder Schüler soll selbständig ableiten, was muss ich tun, um nächste Woche zu bestehen."
Und das ginge auch nur, weil Geithain ein kleiner Ort auf dem Land sei, mit 6000 Einwohnern, und da kenne man sich eben. In der Großstadt ginge dieses Konzept vielleicht nicht auf, meint die künftige Klassenlehrerin Birgit Veig. Dort sei es anonymer – in Geithain dagegen könnten sich weder Eltern noch Schüler dem gemeinsamen Anspruch entziehen:
"Auch vom Potential her, die sehr guten Schüler verbleiben ja in der 5. Klasse, so dass sie die Zugpferde werden, damit alle bestrebt sind, einen sehr guten Abschluss zu erreichen, in der 5. Klasse erst mal, und dann immer weiter gehen, und die nächsten Klassenstufen praktisch erreichen werden."
Nur ganz wenige Eltern haben sich der Gemeinschaftsschule entzogen, sie trauen dem Konzept nicht und schicken ihre Sprösslinge lieber auf ein weiter entferntes Gymnasium. Aber die jetzigen Grundschulklassen hätten sich fast komplett für die neue Schulform angemeldet. Das ganze sei ein Versuch, so Schulleiter Gunther Neuhaus, befristet bis 2009. Er hoffe, so erfolgreich zu sein, dass dann niemand mehr die Gemeinschaftsschule ernsthaft in Frage stelle. Auch wenn die Lehrer dafür einen Preis zu zahlen hätten:
"Das setzt mit Sicherheit ein größeres Maß an Einsatzbereitschaft und zu Markte tragen des Lehrerethos voraus."
sagt eine der Betroffenen, Gaby Seitz.
Aus dem unbedingten Willen heraus, den Standort zu retten, setzten sich die beiden Schulleiter Gunther Neuhaus und Werner Hoyer zusammen und schmiedeten die erste sächsische Gemeinschaftsschule. Denn zusammen reicht es für drei fünfte Klassen. Jetzt arbeitet das Kollegium an Unterrichtsformen, die den Schülern möglichst viel gemeinsames Lernen ermöglichen. An drei Tagen in der Woche als Ganztagsschule. Ergänzt durch spezielle Beratungsstunden und regelmäßige Klassenkonferenzen. Das Ziel, Individuelle Förderung möglichst ohne Leistungsdifferenzierung, sagt Gunter Neuhaus:
"In KLassen 5 und 6 gibts das nicht, werden aber bereits dort im Ergänzungsunterricht fördern und fordern, ab Klasse 7 wird es dann doch eine Ausbildung in zwei Levels geben, also in den Kernfächern Deutsch, Mathe und erste Fremdsprachen. Wir haben im Moment noch keine Grenzen gezogen, das soll wieder über die Beratung geklärt werden, und wir müssen mit Kind und Elternhaus entscheiden, welcher Kurs belegt, und natürlich werden die Leistungen ein ganz wichtiger Maßstab sein."
Knapp die Hälfte des Unterrichts wird ab der 7. Klasse in den zwei Kursen ablaufen, die andere Hälfte weiterhin gemeinsam. Obwohl jede der drei Klassen etwa 25 Schüler haben wird, will man die einzelnen Schüler individuell fördern. Und die Eltern sollen ihren Teil dazu beitragen. Denn die wöchentlichen Beratungsgespräche finden unter ihrer Teilnahme statt, sagt Werner Hoyer vom jetzigen Gymnasium:
"Beratung wird eine der Säulen der Schulen sein. Wir wissen noch gar nicht, welche Situationen es im Einzelnen geben wird, aber es werden da nicht immer nur angenehme Gespräche geführt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Eltern und Lehrer sich über Weg nicht immer einig sind. Jeder Schüler soll selbständig ableiten, was muss ich tun, um nächste Woche zu bestehen."
Und das ginge auch nur, weil Geithain ein kleiner Ort auf dem Land sei, mit 6000 Einwohnern, und da kenne man sich eben. In der Großstadt ginge dieses Konzept vielleicht nicht auf, meint die künftige Klassenlehrerin Birgit Veig. Dort sei es anonymer – in Geithain dagegen könnten sich weder Eltern noch Schüler dem gemeinsamen Anspruch entziehen:
"Auch vom Potential her, die sehr guten Schüler verbleiben ja in der 5. Klasse, so dass sie die Zugpferde werden, damit alle bestrebt sind, einen sehr guten Abschluss zu erreichen, in der 5. Klasse erst mal, und dann immer weiter gehen, und die nächsten Klassenstufen praktisch erreichen werden."
Nur ganz wenige Eltern haben sich der Gemeinschaftsschule entzogen, sie trauen dem Konzept nicht und schicken ihre Sprösslinge lieber auf ein weiter entferntes Gymnasium. Aber die jetzigen Grundschulklassen hätten sich fast komplett für die neue Schulform angemeldet. Das ganze sei ein Versuch, so Schulleiter Gunther Neuhaus, befristet bis 2009. Er hoffe, so erfolgreich zu sein, dass dann niemand mehr die Gemeinschaftsschule ernsthaft in Frage stelle. Auch wenn die Lehrer dafür einen Preis zu zahlen hätten:
"Das setzt mit Sicherheit ein größeres Maß an Einsatzbereitschaft und zu Markte tragen des Lehrerethos voraus."