Auf dem Flur der Technischen Universität Berlin sitzen zwei Mathematik-Studentinnen auf der Bank. Schummeln? Im Studium? Nie! Oder ..? Moment …
"Naja, doch, natürlich haben wir geschummelt. An der Uni auch schon!"
"Du meinst das eh…"
"Ich habe mich für jemand anderes ausgegeben, um etwas zu bestehen."
Um zur Prüfung zugelassen zu werden, musste Susanne im Tutorium eine Aufgabe vorrechnen. Weil sie es nicht konnte, hat sie ihre Freundin vorgeschickt, die sich als Susanne ausgab.
"Fühlt ihr Euch schlecht?"
"Ne."
"Warum nicht?"
"Ich habe ja noch nicht mal was unterschrieben. Ich habe einfach nur gesagt, ich bin wer anders. Und wenn das keiner nachprüft, brauche ich auch kein schlechtes Gewissen zu haben."
"Liegt auch daran, dass man so viel können muss und dann ist für jeden was dabei, was er dann doch nicht kann und dann denkt man sich, naja, daran darf's jetzt nicht scheitern."
Die Bielefelder Studie hat festgestellt, dass 80 Prozent der Studierenden mindestens einmal pro Semester betrügen.
"Definitiv wird an der Uni auch geschummelt, in der Klausur mal auf Toilette verschwinden und auf den Spicker gucken, aber ich würde sagen, 80 Prozent einmal im Semester erscheint mir deutlich zu hoch", sagt ein Student der Physikalischen Ingenieurwissenschaft. Auch er offenbart auf Nachfrage eine erstaunliche Akzeptanz für Betrug.
"Messergebnisse fälschen – das ist vielleicht noch eine Sache, wo ich mir das am ehesten vorstellen könnte, dass, weil jemand so verzweifelt ist, weil er so viele Versuche gemacht hat und es haut einfach nicht hin, dass man dann so ein bisschen anpasst. Das habe ich nicht in der Uni gemacht, aber in der Schulzeit. Aber ich glaube, im Notfall, wenn man weiß, was rauskommen soll, an so einem Punkt könnte ich mir schon vorstellen, dass man da mal kurz Hand anlegt."
Messergebnisse seien schwer zu überprüfen, sagt Jörg Dickert, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden.
"Man könnte vorbeugen, in dem man Zeit hat, die Studenten zu betreuen; indem man mehr Zeit hat, sich da auch noch mal selbst rein zu denken."
20 Prozent aller Studierenden würden plagieren, haben die Bielefelder Forscher herausgefunden. Bei Plagiaten helfe Software, sagt ein Dozent der TU Magdeburg, der alle studentischen Arbeiten standardmäßig komplett mit Software auf Plagiate überprüft.
"Das ist dieser Aufklärungseffekt. Wenn man den Studenten sagt: Ihr könnte ja andere Quellen benutzen, ihr müsst sie bloß angeben, das ist ja kein Problem. Dieser Aufklärungseffekt, der hilft schon sehr viel."
Studierende sind gegen eine lückenlose Plagiatsüberpüfung:
"Ich würde es Stichproben machen, das würde ich machen, einfach, um generell zu sagen: Leute, so geht’s nicht. Aber Aufwand und Nutzen halte ich an der Uni für Sachen, die von Studenten gemacht werden für nicht gerechtfertigt."
"Ja, weil man auch ein bisschen Vertrauen entgegen bringen muss. Alles zu kontrollieren ist auch bescheuert, kleinkariert."
"Naja, doch, natürlich haben wir geschummelt. An der Uni auch schon!"
"Du meinst das eh…"
"Ich habe mich für jemand anderes ausgegeben, um etwas zu bestehen."
Um zur Prüfung zugelassen zu werden, musste Susanne im Tutorium eine Aufgabe vorrechnen. Weil sie es nicht konnte, hat sie ihre Freundin vorgeschickt, die sich als Susanne ausgab.
"Fühlt ihr Euch schlecht?"
"Ne."
"Warum nicht?"
"Ich habe ja noch nicht mal was unterschrieben. Ich habe einfach nur gesagt, ich bin wer anders. Und wenn das keiner nachprüft, brauche ich auch kein schlechtes Gewissen zu haben."
"Liegt auch daran, dass man so viel können muss und dann ist für jeden was dabei, was er dann doch nicht kann und dann denkt man sich, naja, daran darf's jetzt nicht scheitern."
Die Bielefelder Studie hat festgestellt, dass 80 Prozent der Studierenden mindestens einmal pro Semester betrügen.
"Definitiv wird an der Uni auch geschummelt, in der Klausur mal auf Toilette verschwinden und auf den Spicker gucken, aber ich würde sagen, 80 Prozent einmal im Semester erscheint mir deutlich zu hoch", sagt ein Student der Physikalischen Ingenieurwissenschaft. Auch er offenbart auf Nachfrage eine erstaunliche Akzeptanz für Betrug.
"Messergebnisse fälschen – das ist vielleicht noch eine Sache, wo ich mir das am ehesten vorstellen könnte, dass, weil jemand so verzweifelt ist, weil er so viele Versuche gemacht hat und es haut einfach nicht hin, dass man dann so ein bisschen anpasst. Das habe ich nicht in der Uni gemacht, aber in der Schulzeit. Aber ich glaube, im Notfall, wenn man weiß, was rauskommen soll, an so einem Punkt könnte ich mir schon vorstellen, dass man da mal kurz Hand anlegt."
Messergebnisse seien schwer zu überprüfen, sagt Jörg Dickert, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden.
"Man könnte vorbeugen, in dem man Zeit hat, die Studenten zu betreuen; indem man mehr Zeit hat, sich da auch noch mal selbst rein zu denken."
20 Prozent aller Studierenden würden plagieren, haben die Bielefelder Forscher herausgefunden. Bei Plagiaten helfe Software, sagt ein Dozent der TU Magdeburg, der alle studentischen Arbeiten standardmäßig komplett mit Software auf Plagiate überprüft.
"Das ist dieser Aufklärungseffekt. Wenn man den Studenten sagt: Ihr könnte ja andere Quellen benutzen, ihr müsst sie bloß angeben, das ist ja kein Problem. Dieser Aufklärungseffekt, der hilft schon sehr viel."
Studierende sind gegen eine lückenlose Plagiatsüberpüfung:
"Ich würde es Stichproben machen, das würde ich machen, einfach, um generell zu sagen: Leute, so geht’s nicht. Aber Aufwand und Nutzen halte ich an der Uni für Sachen, die von Studenten gemacht werden für nicht gerechtfertigt."
"Ja, weil man auch ein bisschen Vertrauen entgegen bringen muss. Alles zu kontrollieren ist auch bescheuert, kleinkariert."