Gaza-Krieg
Schuster bezeichnet Fernsehberichterstattung als Brandbeschleuniger für Extremismus

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, hat die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender über den Gaza-Krieg kritisiert.

    Josef Schuster blickt in die Kamera. Er trägt einen dunklen Anzug mit blauen Schlips.
    Joseph Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden. (imago / IPON)
    Das dort transportierte negative Israel-Bild sei häufig ein Brandbeschleuniger für den Extremismus in Deutschland, sagte Schuster den Zeitungen "Augsburger Allgemeine" und "Main Post". Hass werde zwar vor allem über die sozialen Medien in die Gesellschaft getragen. Er sehe aber auch eine Verantwortung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.
    Der Zentralratsvorsitzende betonte, Bilder wirkten mehr als Worte. Als konkretes Beispiel nannte er Aufnahmen von Verletzten im Gazastreifen. Bei der Auswahl werde häufig vergessen, dass die Menschen von der Hamas ganz bewusst als menschliche Schutzschilde genutzt würden. Abschussrampen und Terrorzentralen lägen unter Wohnhäusern, Krankenhäusern und Schulen. Viele dieser Gebäude würden gar nicht mehr in ihrer eigentlichen Funktion genutzt und trotzdem werde über einen Angriff auf eine Schule berichtet.
    Zugleich unterstrich Schuster, dass Kritik an der israelischen Kriegsführung nicht antisemitisch sei, wenn sie nicht in entsprechende Denkmuster verfalle.
    Diese Nachricht wurde am 30.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.