Elektrisch betriebene Metallarme zerstampfen sanft die Trauben in den großen Metalltanks. Durch die Kelterei Valé Mendiz zieht der säuerlich schwere Geruch von gärendem Wein. Carlos Correia Cunha entfernt mit einer großen Harke die Traubenreste aus der Presse. Der 63-Jährige hat sein Leben lang in den Portwein-Keltereien am Douro gearbeitet und ist damit in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Vor drei Jahren ist Carlos Correia Cunha in Rente gegangen, doch zu den Hochzeiten der Weinherstellung packt er weiter in der Kelterei mit an. Er schätzt den edlen Tropfen - doch einen Schluck genehmigt er sich nur selten.
"Wir haben den Portwein ja ständig um uns, da reizt das Trinken nicht so sehr. Wir Portugiesen trinken generell eher selten Portwein - höchstens an Festtagen wie Ostern, Weihnachen oder zu Hochzeiten und Taufen. Wir machen uns da nicht so viel draus, denn schließlich müssen wir ja auch noch arbeiten."
Es ist weniger die kulinarische als die wirtschaftliche Beziehung, die die Portugiesen mit dem Portwein verbindet: Viele verdienen auf den Weingütern am Douro oder in den Lagerhäusern in Porto ihr tägliches Brot.
Anders als früher, als die Portweinfässer mit Schiffen auf dem Douro an die Küste transportiert wurden, wird der fertige Portwein heute in Tanklastwagen transportiert. Die silbernen Riesen bringen ihn zu den großen Lagerhäusern in Vila Nove de Gaia, auf der gegenüberliegenden Flussseite von Porto. Dort lagern die Portweine namhafter Firmen in Holzfässern, bis sie schließlich ihren Weg um die Welt antreten. Denn der Portwein ist noch immer ein wichtiges portugiesisches Exportprodukt, bestätigt Paulo Russel-Pinto vom Portwein-Institut.
"Die wichtigsten Abnehmer sind Frankreich, Belgien, Holland, England, die USA und Kanada. In Portugal werden gerade mal 9 Prozent des Portweins verkauft, so dass 91 Prozent in die ganze Welt exportiert werden. Der internationale Handel kennzeichnet dieses Produkt."
Und auch die Handelshäuser sind international geprägt. Vor allem die britischen Häuser haben eine lange Tradition. 13 Generationen kann die Familie Symington ihr Engagement im Portweinhandel zurückverfolgen, erzählt Paul Symington, der Seniorchef, mit einem stolzen Lächeln.
"Früher gab es hauptsächlich britische Portweinhäuser und dann noch ein paar portugiesische. Aber in den letzten 10, 15 Jahren hat sich das sehr verändert. Die Spanier sind dazugekommen, und die französischen Unternehmen sind stärker geworden. Früher dominierten die Briten den Markt, inzwischen gibt es aber nur noch vier britische Unternehmen. Diese exportieren aber immerhin ein Viertel des gesamten Portweins."
Die Symingtons und ein weiteres britisches Unternehmen sind dem allgemeinen Trend gefolgt, andere Portweinhäuser aufzukaufen und unter einem großen Dach zu konzentrieren. Dirk Niepoort, Leiter eines kleineren Portweinhauses, beobachtet diese Entwicklungen mit gemischten Gefühlen.
"Es gibt eine eindeutige Konzentration. Das heißt die Großen werden immer größer und die Kleinen verschwinden. Es gibt 22 Gruppen, die mehr oder weniger über das Ganze entscheiden. Und fünf machen 80 Prozent des ganzen Marktes aus. Also wir sind wirklich in diesem Bereich angekommen, wo es kaum mehr kleine Portweinhäuser gibt."
Neben dem holländischen Portweinhaus Niepoort gibt es momentan noch drei weitere eigenständige Portweinhäuser am Douro. Zwei davon bieten sich bereits zum Verkauf an, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie von den größeren Unternehmen übernommen werden. Durch die rigide Preispolitik der europaweit expandierenden Supermarktketten ist es für die kleinen Häusern schwer zu überleben. Denn wie auch bei den Tafelweinen geht inzwischen auch der Großteil der Portweine nicht mehr in Weinländen über die Ladentheke, sondern im Supermarkt über das Kassenband.
Dirk Niepoort hält diesem Trend entgegen. Nach dem Motto "klein, aber fein" ist er dabei, sich als Nischenproduzent zu etablieren.
"Wir müssen einen eigenen Weg gehen mit dem Risiko, dass man uns nicht versteht, dass wir falsch entscheiden. Aber ich denke die einzige Möglichkeit ist ganz viel Persönlichkeit und ganz hohe Qualität. Das ist die einzige Lösung für uns."
Und bislang haben auch Nischenproduzenten allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Denn trotz der allgemeinen Krise im europäischen Weingeschäft bleiben die Portwein-Umsätze stabil.
"Wir haben den Portwein ja ständig um uns, da reizt das Trinken nicht so sehr. Wir Portugiesen trinken generell eher selten Portwein - höchstens an Festtagen wie Ostern, Weihnachen oder zu Hochzeiten und Taufen. Wir machen uns da nicht so viel draus, denn schließlich müssen wir ja auch noch arbeiten."
Es ist weniger die kulinarische als die wirtschaftliche Beziehung, die die Portugiesen mit dem Portwein verbindet: Viele verdienen auf den Weingütern am Douro oder in den Lagerhäusern in Porto ihr tägliches Brot.
Anders als früher, als die Portweinfässer mit Schiffen auf dem Douro an die Küste transportiert wurden, wird der fertige Portwein heute in Tanklastwagen transportiert. Die silbernen Riesen bringen ihn zu den großen Lagerhäusern in Vila Nove de Gaia, auf der gegenüberliegenden Flussseite von Porto. Dort lagern die Portweine namhafter Firmen in Holzfässern, bis sie schließlich ihren Weg um die Welt antreten. Denn der Portwein ist noch immer ein wichtiges portugiesisches Exportprodukt, bestätigt Paulo Russel-Pinto vom Portwein-Institut.
"Die wichtigsten Abnehmer sind Frankreich, Belgien, Holland, England, die USA und Kanada. In Portugal werden gerade mal 9 Prozent des Portweins verkauft, so dass 91 Prozent in die ganze Welt exportiert werden. Der internationale Handel kennzeichnet dieses Produkt."
Und auch die Handelshäuser sind international geprägt. Vor allem die britischen Häuser haben eine lange Tradition. 13 Generationen kann die Familie Symington ihr Engagement im Portweinhandel zurückverfolgen, erzählt Paul Symington, der Seniorchef, mit einem stolzen Lächeln.
"Früher gab es hauptsächlich britische Portweinhäuser und dann noch ein paar portugiesische. Aber in den letzten 10, 15 Jahren hat sich das sehr verändert. Die Spanier sind dazugekommen, und die französischen Unternehmen sind stärker geworden. Früher dominierten die Briten den Markt, inzwischen gibt es aber nur noch vier britische Unternehmen. Diese exportieren aber immerhin ein Viertel des gesamten Portweins."
Die Symingtons und ein weiteres britisches Unternehmen sind dem allgemeinen Trend gefolgt, andere Portweinhäuser aufzukaufen und unter einem großen Dach zu konzentrieren. Dirk Niepoort, Leiter eines kleineren Portweinhauses, beobachtet diese Entwicklungen mit gemischten Gefühlen.
"Es gibt eine eindeutige Konzentration. Das heißt die Großen werden immer größer und die Kleinen verschwinden. Es gibt 22 Gruppen, die mehr oder weniger über das Ganze entscheiden. Und fünf machen 80 Prozent des ganzen Marktes aus. Also wir sind wirklich in diesem Bereich angekommen, wo es kaum mehr kleine Portweinhäuser gibt."
Neben dem holländischen Portweinhaus Niepoort gibt es momentan noch drei weitere eigenständige Portweinhäuser am Douro. Zwei davon bieten sich bereits zum Verkauf an, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie von den größeren Unternehmen übernommen werden. Durch die rigide Preispolitik der europaweit expandierenden Supermarktketten ist es für die kleinen Häusern schwer zu überleben. Denn wie auch bei den Tafelweinen geht inzwischen auch der Großteil der Portweine nicht mehr in Weinländen über die Ladentheke, sondern im Supermarkt über das Kassenband.
Dirk Niepoort hält diesem Trend entgegen. Nach dem Motto "klein, aber fein" ist er dabei, sich als Nischenproduzent zu etablieren.
"Wir müssen einen eigenen Weg gehen mit dem Risiko, dass man uns nicht versteht, dass wir falsch entscheiden. Aber ich denke die einzige Möglichkeit ist ganz viel Persönlichkeit und ganz hohe Qualität. Das ist die einzige Lösung für uns."
Und bislang haben auch Nischenproduzenten allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Denn trotz der allgemeinen Krise im europäischen Weingeschäft bleiben die Portwein-Umsätze stabil.