Warmbronn ist tiefste schwäbische Provinz und liegt zugleich im Zentrum deutscher Geistesgeschichte. Wenige Kilometer sind es nach Stuttgart und zum Schillergeburtsort Marbach, ein paar zur Hesse-Stadt Calw, und auch nicht viele nach Cleversulzbach, wo Mörike einige Jahre lang als Pfarrer ausgeharrt und als Dichter gewirkt hat. Das Dorf Warmbronn, ein Stadtteil des Schelling-Ortes Leonberg gehört, kann für sich immerhin einen anderen Schriftsteller reklamieren: Christian Wagner – der Dichter, "der Bauer in Warmbronn war", wie Hermann Lenz in den "Verlassenen Zimmern" schreibt. Wenige Schritte entfernt vom Christian Wagner-Haus, in der in einen Feldweg mündenden Magstadter Straße, findet man das Domizil des Kleinverlegers Ulrich Keicher. Der hat vor zwei Jahren im Wallstein Verlag eine zweibändige Wagner-Werk-Ausgabe herausgegeben, sozusagen in nachbarschaftlicher Verbundenheit.
Der Verlag Ulrich Keicher residiert in einem alten Bauernhaus, die Türen sind niedrig, das winzige Büro voller Bücherregale, ein Schreibtisch mit Computer und Papierstapeln zeugt von reger Tätigkeit. Hier entstehen Kleinodien des deutschen Buchmarkts; sie sind so klein und fein, dass sie gerne übersehen werden. Im Regal einer Buchhandlung, wären sie dort denn vorrätig, würden die Broschüren mit ihren spitzen Rücken zwischen den voluminösen Franzens und Walsers einfach verschwinden. "Moderne Literatur in Erstausgaben" – so wird der Verlag vom Verleger charakterisiert. Vor über 20 Jahren hat alles begonnen. Ulrich KEICHER:
"Das ging aus meiner Buchhandelstätigkeit hervor. Ich hab 73 ein Antiquariat gegründet, weil ich Buchhändler ursprünglich mal gelernt habe. (...) Hab auch mit jemand hier in Leonberg bereits in den 70er Jahren Lesungen gemacht. Und so war der natürliche Kontakt mit den Autoren da. Und dann war es eigentlich nahe liegend, dann hab ich 1983 den Verlag begonnen. Also vor 22 Jahren. Und das war nie so richtig als professionelle Unternehmung geplant, dass ich mir gesagt habe, jetzt muss ich das und das machen. Ich kannte die Umstände aus meinem ersten Leben sozusagen, aus dem Sortimenter-Leben, wie es im Buchhandel zugeht, kannte mich auch ein bisschen im Verlagswesen aus, wusste aber deshalb, dass ich’s auf die herkömmliche Weise nicht machen wollte. Ich wollte wirklich nur mit der Sache zu tun haben und hab den Verlag deshalb auch gleich so konzipiert: keine großen Auflagen, keine Gefahren eingehen, finanzieller, materieller Art. Also möglichst alles alleine machen, weil ich nebenher immer noch das Standbein des Antiquariats hatte (...), und das blieb auch viele Jahre so. Da war der Verlag sozusagen das Spielbein. Jetzt, seit fünf, sechs Jahren hat es sich gedreht."
Werner Dürrson, Herbert Heckmann, Hannelies Tausch und Johannes Poethen – so heißen die Autoren der ersten Stunde. Von da aus ging es weiter. Kontakte, die Ulrich Keicher in den 70er Jahren aufgebaut hatte, wurden nun ausgebaut. Und es kamen immer mehr, auch immer renommiertere Namen hinzu: von Christoph Meckel über Elke Erb, Wulf Kirsten, Hermann Lenz oder Wolfgang Hilbig bis zu Lutz Seiler, dessen Band "Die Anrufung" in diesem Herbst auf der Bestenliste des Südwestrundfunks gelandet war. Keicher schätzt Autoren, die einen eigenen Ton entwickelt haben, avancierte Naturlyriker, Sprachartisten und Eigenbrötler wie Johannes Kühn. Sein vielseitiges und zugleich stringentes Programm umfasst Lyrik, kürzere Prosatexte, aber auch spannende Randgebiete der Literaturwissenschaft: So denkt etwa Rainer Moritz in einem Bändchen über das Verhältnis von Hermann Lenz und Eduard Mörike nach, Joachim Kalka versucht sich an "fliegenden Büchern", oder es werden kleine, noch unerschlossene Briefwechsel veröffentlicht. Bei all dem ist Keicher seiner anfänglichen Intention bis heute treu geblieben.
"Die Grundidee war damals, man müsste Bücher auf den Markt bringen, die ordentlich gemacht, nicht überbibliophil, aber schön gestaltet, und auch vom Preis her sozial sind... Das war auch immer noch so ein Impetus, die Preise möglichst so gestalten, dass man’s auch versteht, dass das nicht irgendwo ein Fantasiepreis wäre, weil man viel Handarbeit mit einbringt."
In Handarbeit entstehen die Werke tatsächlich. Bis 1996 wurde noch alles im Bleisatz hergestellt. Seither profitiert das Ein-Mann-Unternehmen Keicher von den Segnungen des Computerzeitalters und des Laserdrucks. Das bedeutete auch den Abschied von der schon klassisch gewordenen Reihe "Roter Faden".
"Mit der neuen Technik kann ich ein bisschen offener werden, ein bisschen farbiger. Es waren ja schwarze Hefte mit einem roten Faden, im Ganzen waren es 44 Titel, und da hatte ich einfach genug. Dann hab ich neu angefangen, ohne Reihenbezeichnung, bis auf eine kleine. Aber das Format hab ich immer beibehalten und bin ein bisschen größer geworden, farbige Umschläge, und auch mehr Abbildungen, wo es gepasst hat. Und es war nicht nur Primärliteratur. Ich hatte angefangen mit Autoren Dinge zu machen, wie Essays oder Porträts über andere. Ich hab einen Autor gehabt, mit dem hab ich jetzt glaube ich zwölf Bücher über Gottfried Benn, Büchlein, gemacht. So Seitenthemen, die in der Geschichte noch nicht so auftauchen."
Ulrich Keicher vereinigt alle Abteilungen eines Verlags in seiner Person: Lektorat, Herstellung und Vertrieb. Werbung für die zehn bis 15 neuen Titel im Jahr wird kaum gemacht – Keicher hat seinen festen Kundenkreis, der vornehmlich aus leidenschaftlichen Sammlern besteht. Dieser Kundenstamm ist relativ konjunkturunanfällig und in den letzten Jahren sogar gewachsen. Auflagen von 300 Exemplaren haben seine Bücher im Schnitt, selten mehr, manchmal weniger. Er druckt immer nur 20 bis 30 Hefte auf einmal. Wenn neue Bestellungen eingehen und der Stapel im Lager zusammenschrumpft, wird nachgedruckt. Große Gewinne macht Keicher auf diese Weise nicht, aber er kann davon leben, in aller schwäbischen Bescheidenheit. Die Autoren erhalten ein "Naturalienhonorar", 30 Freiexemplare.
Seine Hefte sind Sammlerstücke, nicht nur, was den Inhalt, sondern auch was die Ausstattung angeht. So ist gerade ein Büchlein mit einem bisher unbekannten Brief Thomas Manns erschienen. Beigeheftet ist das Faksimile dieses Briefes, das man herausnehmen und aufblättern kann. Oder ein anderes Beispiel: Die Erzählung "Nachtkarussell" von Hanne Lenz, die 1946 erstmals herauskam, enthält den Umschlag der Erstausgabe.
All das entsteht in der Werkstatt Keichers: Sie ist gleich nebenan in der umgebauten Scheune untergebracht. Dort liegen zur weiteren Verarbeitung die gedruckten Bogen. Es wird geschnitten und gefalzt und fadengeheftet, alles per Hand. Überall verstreut liegen Manuskripte in verschiedenen Entwicklungsstadien, Papier, Bücher und Werkzeug.
"Und dieses komische Ding, das ist auch eines meiner wichtigsten Geräte...Wenn dann der Buchblock schon gekniffen ist und beschnitten, hier in der Maschine, dann leg ich den hier rein, Löcher durch und dann wird er von Hand, dann sind die Löcher drin, und da wird dann der Faden durchgezogen, dann ist es fertig. Aber das ist alles von mir viel schneller zu machen, als wenn ich das... und eben billiger. Deswegen. Sonst täte es sich nicht. Es hat mal jemand gesagt: du machst ja deinen Mehrwert sämtlich selber."
Ulrich Keicher stammt aus einem literaturfernen Elternhaus. Erst mit 18, während einer "Lebenskrise", hat ihn die Literatur gepackt. Ein Lehrer las den Schülern Jean Paul vor, und der 1943 geborene Keicher tauschte augenblicklich seine Westernheftchen gegen Jean Paul, Kierkegaard und Heinrich Böll ein. Nach einer Buchhändlerlehre folgte ein prägender Aufenthalt in Freiburg.
"Ich hab in Freiburg studiert ein Teil und musste dort nebenher arbeiten, und als Buchhändler hab ich eine gute Halbtagsstelle gefunden in einer heute nicht mehr existierenden literarischen und wissenschaftlichen Buchhandlung. Und ich erzähl das deshalb so ausführlich, weil das war wohl sicher überhaupt der Grund, warum ich dann an allem geblieben bin, weil in dieser Buchhandlung viele Autoren verkehrt haben. Fast jede Woche kam einmal Heidegger. So hab ich immer mal wieder mit Heidegger sprechen können. Huchel, nachdem er von Rom da unten dann hängen blieb, Huchel war einer der ersten, der dann in der Buchhandlung war. Erhart Kästner. Dann gab’s noch den uralten Expressionisten Kurt Heynicke. Das war der letzte aus der "Menschheitsdämmerung", der noch gelebt hat damals. Der ist mir fast ein väterlicher Freund geworden.(...). Das waren so ganz wichtige Erfahrungen mit diesen Leuten, mit denen man dann sprechen konnte."
Ulrich Keicher liebt die Literatur. Mit dem Literaturbetrieb hat er nichts zu tun. Vor zwei Jahren war er überhaupt das erste Mal auf der Buchmesse, als Besucher. Fast könnte man seinen Verlag als Idyll beschreiben. Und Keicher als idealen Verleger, der dem Buch verfallen ist:
"Jetzt bin ich bei der Literatur und komm nimmer weg."
Der Verlag Ulrich Keicher residiert in einem alten Bauernhaus, die Türen sind niedrig, das winzige Büro voller Bücherregale, ein Schreibtisch mit Computer und Papierstapeln zeugt von reger Tätigkeit. Hier entstehen Kleinodien des deutschen Buchmarkts; sie sind so klein und fein, dass sie gerne übersehen werden. Im Regal einer Buchhandlung, wären sie dort denn vorrätig, würden die Broschüren mit ihren spitzen Rücken zwischen den voluminösen Franzens und Walsers einfach verschwinden. "Moderne Literatur in Erstausgaben" – so wird der Verlag vom Verleger charakterisiert. Vor über 20 Jahren hat alles begonnen. Ulrich KEICHER:
"Das ging aus meiner Buchhandelstätigkeit hervor. Ich hab 73 ein Antiquariat gegründet, weil ich Buchhändler ursprünglich mal gelernt habe. (...) Hab auch mit jemand hier in Leonberg bereits in den 70er Jahren Lesungen gemacht. Und so war der natürliche Kontakt mit den Autoren da. Und dann war es eigentlich nahe liegend, dann hab ich 1983 den Verlag begonnen. Also vor 22 Jahren. Und das war nie so richtig als professionelle Unternehmung geplant, dass ich mir gesagt habe, jetzt muss ich das und das machen. Ich kannte die Umstände aus meinem ersten Leben sozusagen, aus dem Sortimenter-Leben, wie es im Buchhandel zugeht, kannte mich auch ein bisschen im Verlagswesen aus, wusste aber deshalb, dass ich’s auf die herkömmliche Weise nicht machen wollte. Ich wollte wirklich nur mit der Sache zu tun haben und hab den Verlag deshalb auch gleich so konzipiert: keine großen Auflagen, keine Gefahren eingehen, finanzieller, materieller Art. Also möglichst alles alleine machen, weil ich nebenher immer noch das Standbein des Antiquariats hatte (...), und das blieb auch viele Jahre so. Da war der Verlag sozusagen das Spielbein. Jetzt, seit fünf, sechs Jahren hat es sich gedreht."
Werner Dürrson, Herbert Heckmann, Hannelies Tausch und Johannes Poethen – so heißen die Autoren der ersten Stunde. Von da aus ging es weiter. Kontakte, die Ulrich Keicher in den 70er Jahren aufgebaut hatte, wurden nun ausgebaut. Und es kamen immer mehr, auch immer renommiertere Namen hinzu: von Christoph Meckel über Elke Erb, Wulf Kirsten, Hermann Lenz oder Wolfgang Hilbig bis zu Lutz Seiler, dessen Band "Die Anrufung" in diesem Herbst auf der Bestenliste des Südwestrundfunks gelandet war. Keicher schätzt Autoren, die einen eigenen Ton entwickelt haben, avancierte Naturlyriker, Sprachartisten und Eigenbrötler wie Johannes Kühn. Sein vielseitiges und zugleich stringentes Programm umfasst Lyrik, kürzere Prosatexte, aber auch spannende Randgebiete der Literaturwissenschaft: So denkt etwa Rainer Moritz in einem Bändchen über das Verhältnis von Hermann Lenz und Eduard Mörike nach, Joachim Kalka versucht sich an "fliegenden Büchern", oder es werden kleine, noch unerschlossene Briefwechsel veröffentlicht. Bei all dem ist Keicher seiner anfänglichen Intention bis heute treu geblieben.
"Die Grundidee war damals, man müsste Bücher auf den Markt bringen, die ordentlich gemacht, nicht überbibliophil, aber schön gestaltet, und auch vom Preis her sozial sind... Das war auch immer noch so ein Impetus, die Preise möglichst so gestalten, dass man’s auch versteht, dass das nicht irgendwo ein Fantasiepreis wäre, weil man viel Handarbeit mit einbringt."
In Handarbeit entstehen die Werke tatsächlich. Bis 1996 wurde noch alles im Bleisatz hergestellt. Seither profitiert das Ein-Mann-Unternehmen Keicher von den Segnungen des Computerzeitalters und des Laserdrucks. Das bedeutete auch den Abschied von der schon klassisch gewordenen Reihe "Roter Faden".
"Mit der neuen Technik kann ich ein bisschen offener werden, ein bisschen farbiger. Es waren ja schwarze Hefte mit einem roten Faden, im Ganzen waren es 44 Titel, und da hatte ich einfach genug. Dann hab ich neu angefangen, ohne Reihenbezeichnung, bis auf eine kleine. Aber das Format hab ich immer beibehalten und bin ein bisschen größer geworden, farbige Umschläge, und auch mehr Abbildungen, wo es gepasst hat. Und es war nicht nur Primärliteratur. Ich hatte angefangen mit Autoren Dinge zu machen, wie Essays oder Porträts über andere. Ich hab einen Autor gehabt, mit dem hab ich jetzt glaube ich zwölf Bücher über Gottfried Benn, Büchlein, gemacht. So Seitenthemen, die in der Geschichte noch nicht so auftauchen."
Ulrich Keicher vereinigt alle Abteilungen eines Verlags in seiner Person: Lektorat, Herstellung und Vertrieb. Werbung für die zehn bis 15 neuen Titel im Jahr wird kaum gemacht – Keicher hat seinen festen Kundenkreis, der vornehmlich aus leidenschaftlichen Sammlern besteht. Dieser Kundenstamm ist relativ konjunkturunanfällig und in den letzten Jahren sogar gewachsen. Auflagen von 300 Exemplaren haben seine Bücher im Schnitt, selten mehr, manchmal weniger. Er druckt immer nur 20 bis 30 Hefte auf einmal. Wenn neue Bestellungen eingehen und der Stapel im Lager zusammenschrumpft, wird nachgedruckt. Große Gewinne macht Keicher auf diese Weise nicht, aber er kann davon leben, in aller schwäbischen Bescheidenheit. Die Autoren erhalten ein "Naturalienhonorar", 30 Freiexemplare.
Seine Hefte sind Sammlerstücke, nicht nur, was den Inhalt, sondern auch was die Ausstattung angeht. So ist gerade ein Büchlein mit einem bisher unbekannten Brief Thomas Manns erschienen. Beigeheftet ist das Faksimile dieses Briefes, das man herausnehmen und aufblättern kann. Oder ein anderes Beispiel: Die Erzählung "Nachtkarussell" von Hanne Lenz, die 1946 erstmals herauskam, enthält den Umschlag der Erstausgabe.
All das entsteht in der Werkstatt Keichers: Sie ist gleich nebenan in der umgebauten Scheune untergebracht. Dort liegen zur weiteren Verarbeitung die gedruckten Bogen. Es wird geschnitten und gefalzt und fadengeheftet, alles per Hand. Überall verstreut liegen Manuskripte in verschiedenen Entwicklungsstadien, Papier, Bücher und Werkzeug.
"Und dieses komische Ding, das ist auch eines meiner wichtigsten Geräte...Wenn dann der Buchblock schon gekniffen ist und beschnitten, hier in der Maschine, dann leg ich den hier rein, Löcher durch und dann wird er von Hand, dann sind die Löcher drin, und da wird dann der Faden durchgezogen, dann ist es fertig. Aber das ist alles von mir viel schneller zu machen, als wenn ich das... und eben billiger. Deswegen. Sonst täte es sich nicht. Es hat mal jemand gesagt: du machst ja deinen Mehrwert sämtlich selber."
Ulrich Keicher stammt aus einem literaturfernen Elternhaus. Erst mit 18, während einer "Lebenskrise", hat ihn die Literatur gepackt. Ein Lehrer las den Schülern Jean Paul vor, und der 1943 geborene Keicher tauschte augenblicklich seine Westernheftchen gegen Jean Paul, Kierkegaard und Heinrich Böll ein. Nach einer Buchhändlerlehre folgte ein prägender Aufenthalt in Freiburg.
"Ich hab in Freiburg studiert ein Teil und musste dort nebenher arbeiten, und als Buchhändler hab ich eine gute Halbtagsstelle gefunden in einer heute nicht mehr existierenden literarischen und wissenschaftlichen Buchhandlung. Und ich erzähl das deshalb so ausführlich, weil das war wohl sicher überhaupt der Grund, warum ich dann an allem geblieben bin, weil in dieser Buchhandlung viele Autoren verkehrt haben. Fast jede Woche kam einmal Heidegger. So hab ich immer mal wieder mit Heidegger sprechen können. Huchel, nachdem er von Rom da unten dann hängen blieb, Huchel war einer der ersten, der dann in der Buchhandlung war. Erhart Kästner. Dann gab’s noch den uralten Expressionisten Kurt Heynicke. Das war der letzte aus der "Menschheitsdämmerung", der noch gelebt hat damals. Der ist mir fast ein väterlicher Freund geworden.(...). Das waren so ganz wichtige Erfahrungen mit diesen Leuten, mit denen man dann sprechen konnte."
Ulrich Keicher liebt die Literatur. Mit dem Literaturbetrieb hat er nichts zu tun. Vor zwei Jahren war er überhaupt das erste Mal auf der Buchmesse, als Besucher. Fast könnte man seinen Verlag als Idyll beschreiben. Und Keicher als idealen Verleger, der dem Buch verfallen ist:
"Jetzt bin ich bei der Literatur und komm nimmer weg."