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Schwarze Löcher und galaktische Unebenheiten

Von oben betrachtet wirkt die Milchstraße wie ein Pfannkuchen mit einem Stück schmelzender Butter in der Mitte. Der Pfannkuchen ist die Scheibe der Galaxis, die Butter eine kugelförmige Ansammlung vieler Sterne im Zentrum, dem sogenannten Bulge. Und in der Mitte des Bulge gibt es ein Schwarzes Loch, das die millionenfache Masse der Sonne hat.

Von Damond Benningfield |
    Astronomen vermuten, dass jede Galaxie mit einer Anhäufung von Sternen in der Mitte dort auch ein Schwarzes Loch beherbergt. Es scheint eine Verbindung zwischen der Masse des Schwarzen Lochs und der Masse der Sterne im Bulge zu geben. Die Entstehung des Schwarzen Lochs und die Sternanhäufung könnten sogar zusammenhängen.

    Nach herkömmlichen Theorien gilt: Entsteht eine Galaxie, so fällt viel Gas und Staub in ihre Mitte. Selbst das kleinste Schwarze Lochs würde bereits einen Teil dieser Materie an sich ziehen und zu wachsen beginnen.

    Während das Gas spiralförmig nach innen strömt, bildet es eine breite, flache Scheibe um das Schwarze Loch. Diese Scheibe erhitzt sich auf viele Millionen oder Milliarden Grad und lässt sie dadurch leuchten, wie eine ganze Galaxie von Sternen. Irgendwann wird die Scheibe so heiß und hell, dass ihre Strahlung ein weiteres Einströmen von Gasen verhindert. Das verbleibende Gas in der Galaxie wird so weit aufgeheizt, dass sich keine Sterne mehr bilden können.

    Während also das Schwarze Loch aufhört zu wachsen, reduziert sich auch die Geburtenrate von Sternen in seiner Umgebung wesentlich. Dieser Prozess zeigt, dass die Geburt eines Schwarzen Lochs und das Wachstum der Galaxie in seiner unmittelbaren Nähe direkt zusammenhängen.