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Schwarze Löcher verschwinden

Gibt es Schwarze Löcher oder gibt es sie vielleicht doch nicht? Wissenschaftler der Case Western Reserve University in den USA sind dieser Frage nachgegangen und haben dazu eine Reihe sehr komplexer theoretischer Berechnungen angestellt. Anhand der Ergebnisse glauben die Forscher sagen zu können: Es gibt keine Schwarzen Löcher, bestenfalls Objekte, die man als Schwarze Sterne bezeichnen kann, die sich wie Schwarze Löcher verhalten.

Von Damond Benningfield |
    Stark vereinfacht lässt sich das so erklären: Entsprechend den gängigen Theorien besitzen Schwarze Löcher einen so genannten Ereignishorizont. Überschreitet Materie diesen Horizont, so ist sie für immer verloren und mit ihr jegliche Information zu diese Materie. Nach den Gesetzen der Quantenmechanik kann aber Information nicht zerstört werden. Der Astrophysiker Stephen Hawking hat daher postuliert, dass die Information durch eine Teilchenstrahlung doch wieder aus dem Loch heraussickern kann. Demnach wären Schwarze Löcher nicht wirklich schwarz. Sie strahlen, verlieren dabei Energie und "verdampfen" in endlicher Zeit.

    Würde man ein Objekt betrachten, das kurz davor ist, in ein Schwarzes Loch zu fallen, so würde es nach Einsteins Relativitätstheorie für den Beobachter nie im Schwarzen Loch verschwinden. Das Objekt würde sich immer langsamer bewegen, sein Licht würde immer langwelliger, aber man könnte kein Verschwinden hinter einem Ereignishorizont beobachten. Wenn jedoch nie etwas in einem Schwarzen Loch verschwindet, kann es keinen Ereignishorizont geben - und ohne Ereignishorizont auch kein Schwarzes Loch.

    Auf einen Nenner gebracht: ein zu einem Schwarzen Loch kollabierender Sternrest verdampft bereits durch Strahlung, noch ehe sich ein Ereignishorizont ausbildet. Und wie gesagt: ohne Ereignishorizont kein Schwarzes Loch.