Biologie
Schwarzkopfmeisen haben "Barcodes" für verstecktes Futter

Die Schwarzkopfmeise versteckt jeden Tag unzählige Futterstückchen für später. Ähnlich wie Eichhörnchen legt sie im Herbst einen Vorrat an, um den Winter zu überstehen. Jetzt haben Forschende aus den USA untersucht, wie die Meisen es schaffen, diese ganzen Verstecke wiederzufinden.

    Eine Schwarzkopfmeise mit Futter im Schnabel
    Eine Schwarzkopfmeise (IMAGO / Zoonar.com / Christopher Boswell)
    Dafür haben sie einige freilebende Schwarzkopfmeisen eingefangen, ihnen winzige Elektroden ins Gehirn implantiert und sie dann im Labor in eine künstlichen Umgebung gesetzt. Dort hatten die Meisen Sonnenblumenkerne zur Verfügung und 128 mögliche Verstecke.
    Die Forschenden konnten beobachten, dass die Meisen in ihrem Gehirn für jedes Versteck sozusagen einen neuen Barcode erstellten: Jede Erinnerung war mit einem einzigartigen Muster der Neuronen im Gehirn verknüpft. Auch wenn die Vögel zu unterschiedlichen Zeiten am gleichen Ort Futter versteckt hatten, wurde das im Gehirn unterschiedlich codiert.
    Wie genau die Meisen dann aber entscheiden, woher sie verstecktes Futter wieder holen, ist noch nicht klar. Das wollen die Forschenden in zukünftigen Studien untersuchen.
    Diese Nachricht wurde am 02.04.2024 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.