Mit der Einführung des Bezahlfernsehens fanden sich auch schnell Hacker, die die Technik auf Schwachstellen abklopften. Schwarzfernsehen wurde schnell zum Volkssport. Auf eine Million wird die Schar illegaler Zuschauer hierzulande geschätzt, und beliefert wird die Klientel mit der nötigen Hardware durch eine ganze Schattenindustrie. Glaubt man den Versprechen des TV-Anbieters Premiere, dann soll das unselige Treiben mit der Einführung eines neuen Verschlüsselungssystems im Herbst endgültig beendet werden. Anlässlich der noch bis Donnerstag in Köln stattfindenden Fachmesse ANGA Cable erläuterte das Münchner Unternehmen die Technik, mit der Schwarzseher ausgesperrt werden sollen. Das Verfahren wurde von der Schweizer Firma Nagravision, früher Hersteller von Rundfunktechnik, entwickelt. Der Erfurter Satellitentechnik-Experte TechnoTrend setzte die neue Technik in seinen Geräten um.
"Das neue, so genannte Nagravisics-System, ist deshalb so sicher, weil es auf einem fest in der Empfangsbox installierten Code basiert, der nicht durch den Kunden verändert werden kann. Dazu kommt ein zweiter Schlüssel, der über Satellit verbreitet wird und von einer Smartcard des Benutzers im Empfänger erkannt wird", erklärt Olaf Stepputat von TechnoTrend das "Pairing" getaufte und angeblich unknackbare Verfahren. Für bisherige Premiere-Kunden soll die Umstellung über eine neue Smartcard problemlos verlaufen. Daneben hofft Premiere, dass auch viele der Schwarzzuschauer dem Sender treu bleiben - dann aber als reguläre Kunden. Bereits bisher schlossen viele von diesen ein Basisabonnement ab, um durch Manipulation an das komplette Angebot des Senders zu gelangen. Ein potenzieller Feind des sicheren Bezahlfernsehens kommt indes quasi aus den eigenen Reihen, meint Stepputat: "Es gibt Hersteller, die knackbare Boxen auf den Markt bringen, um damit höhere Stückzahlen zu verkaufen. Aber das ist eine kurzfristige Strategie, die wenig verspricht."
Auch ein weiteres altes Problem treibt Netzbetreiber, Hersteller und Programmanbieter auf der Kölner Messe um: das so genannte Interaktive Fernsehen, bei dem der Zuschauer aktiv am Programm teilnehmen und gar eingreifen kann. Zwar einigten sich nach langen Diskussionen private und öffentlich-rechtliche Sender sowie die Industrie auf ein gemeinsames technisches System dazu. Die konkrete Umsetzung des Multimedia Home Platform (MHP) getauften Standards kommt indes nur schleppend in Gang. MHP soll dereinst unabhängig vom Betriebssystem des jeweiligen Empfangsgerätes seine Arbeit verrichten, doch noch gleicht der Prototyp eher einem komfortablen Videotextsystem denn einem potenten Multimediacenter. Auch wurde das wichtigste Element, nämlich die Rückleitung vom Anwender zum Sender, bislang noch nicht umgesetzt. Doch spätestens auf der kommenden Funkausstellung sollen MHP-fähige Geräte von allen Herstellern vorgestellt werden. Dann dürfte es sich auch für die Sender lohnen, interaktive Fernsehprogramme auszustrahlen.
[Quelle: Michael Gessat]
"Das neue, so genannte Nagravisics-System, ist deshalb so sicher, weil es auf einem fest in der Empfangsbox installierten Code basiert, der nicht durch den Kunden verändert werden kann. Dazu kommt ein zweiter Schlüssel, der über Satellit verbreitet wird und von einer Smartcard des Benutzers im Empfänger erkannt wird", erklärt Olaf Stepputat von TechnoTrend das "Pairing" getaufte und angeblich unknackbare Verfahren. Für bisherige Premiere-Kunden soll die Umstellung über eine neue Smartcard problemlos verlaufen. Daneben hofft Premiere, dass auch viele der Schwarzzuschauer dem Sender treu bleiben - dann aber als reguläre Kunden. Bereits bisher schlossen viele von diesen ein Basisabonnement ab, um durch Manipulation an das komplette Angebot des Senders zu gelangen. Ein potenzieller Feind des sicheren Bezahlfernsehens kommt indes quasi aus den eigenen Reihen, meint Stepputat: "Es gibt Hersteller, die knackbare Boxen auf den Markt bringen, um damit höhere Stückzahlen zu verkaufen. Aber das ist eine kurzfristige Strategie, die wenig verspricht."
Auch ein weiteres altes Problem treibt Netzbetreiber, Hersteller und Programmanbieter auf der Kölner Messe um: das so genannte Interaktive Fernsehen, bei dem der Zuschauer aktiv am Programm teilnehmen und gar eingreifen kann. Zwar einigten sich nach langen Diskussionen private und öffentlich-rechtliche Sender sowie die Industrie auf ein gemeinsames technisches System dazu. Die konkrete Umsetzung des Multimedia Home Platform (MHP) getauften Standards kommt indes nur schleppend in Gang. MHP soll dereinst unabhängig vom Betriebssystem des jeweiligen Empfangsgerätes seine Arbeit verrichten, doch noch gleicht der Prototyp eher einem komfortablen Videotextsystem denn einem potenten Multimediacenter. Auch wurde das wichtigste Element, nämlich die Rückleitung vom Anwender zum Sender, bislang noch nicht umgesetzt. Doch spätestens auf der kommenden Funkausstellung sollen MHP-fähige Geräte von allen Herstellern vorgestellt werden. Dann dürfte es sich auch für die Sender lohnen, interaktive Fernsehprogramme auszustrahlen.
[Quelle: Michael Gessat]