
Der Körper läuft in gut fünf Jahren einmal um die Sonne und war anfangs nicht weiter auffällig. Doch nach seiner Annäherung an die Sonne im Jahr 1995 erschien der Komet plötzlich 250 Mal heller am Himmel als erwartet. Wie sich zeigte, war Schwassmann-Wachmann 3 in drei Teile zerbrochen. Dabei waren große Mengen Gas und Staub frei geworden, die zum starken Helligkeitsanstieg geführt haben.
Bei seinen folgenden Annäherungen an die Sonne zerfiel der Komet weiter. Er besteht inzwischen aus mehr als sechzig Fragmenten. Sie bilden eine lange Kette und entfernen sich immer weiter voneinander. Gas und Staub verteilen sich allmählich auf der Bahn des Kometen. Im Juni 2022 kommt die Erde einer dieser Staubwolken recht nah. Mit etwas Glück sind dann Hunderte von Sternschnuppen zu sehen.

Vielleicht werden die Astronomen in den kommenden Jahren Zeugen der kompletten Auflösung des Kometen. Irgendwann sind die Fragmente so klein, dass sie auch in besten Teleskopen nicht mehr zu erkennen sind. So ist es dem Kometen Biela im 19. Jahrhundert ergangen.
Sollte sich auch Schwassmann-Wachmann 3 auflösen, so würde sich seine offizielle Bezeichnung von 73P, wie periodisch, zu 73D ändern. D steht für "disappeared" - verschwunden.