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Schweden
Tödliche Schwert-Attacke an Schule war offenbar rassistisch motivert

Der tödliche Angriff mit einem Schwert in Schweden hat Ermittlern zufolge einen rassistischen Hintergrund. Ein maskierter Mann war am Donnerstag in einer Schule auf Lehrer und Schüler losgegangen. Zwei Personen wurden getötet und zwei verletzt, bevor der Täter von Polizisten erschossen wurde.

    Polizisten und Krankenwagen stehen vor der Kronan-Schule in Trollhättan
    Die Polizei sperrt die Kronan-Schule in Trollhättan nach dem Angriff ab (picture alliance / dpa / Stig Hedstroem)
    Ein Polizeisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es mehrere klare Hinweise auf ein rassistisches Motiv gebe. "Erstens haben wir einige Dinge in der Wohnung des Täters gefunden. Außerdem hat er seine Opfer in der Schule bewusst ausgesucht."
    Der 21 Jahre alte Mann hatte bei der Attacke im west-schwedischen Trollhättan einen Lehrer-Assistenten und einen Schüler getötet sowie einen weiteren Lehrer und einen Schüler verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen hätten alle Opfer einen Migrationshintergrund gehabt, sagte der Polizeisprecher.
    Täter trug eine Maske und einen Umhang
    Auch die Kleidung des Täters gebe Hinweise auf das Motiv. Näher wollte er sich zunächst nicht äußern. Weil der Täter einen schwarzen Umhang und eine Maske trug, hatten die Schüler zuerst an einen Halloween-Scherz geglaubt, als er an ihrer Schule aufgetaucht war.
    Die Polizei und Schaulustige an der Kronan-Schule in Trollhätten.
    Die Polizei und Schaulustige an der Kronan-Schule in Trollhätten. (picture alliance / dpa / Bjorn Larsson Rosvall)
    Ein Schüler berichtete der schwedischen Nachrichtenagentur TT, er und andere Schulkameraden hätten zunächst an einen Scherz geglaubt: "Als wir ihn sahen, dachten wir, das ist ein Witz. Er trug eine Maske und schwarze Kleidung und einen langen Säbel. Viele Schüler wollten ein Foto mit ihm und seinen Säbel berühren". Der Täter wurde während seines Angriffs von Beamten angeschossen. Er starb später in einem Krankenhaus.
    Angriffe auch Schulen in Schweden selten
    Die Kronan-Schule hat nach eigenen Angaben rund 400 Schüler und liegt in einem weniger privilegierten Viertel der Industriestadt. Angriffe in Schulen sind in Schweden äußerst selten. Der letzte liegt 54 Jahre zurück: Bei der Attacke in einer Berufsoberschule der Stadt Kungälv wurden 1961 ein Jugendlicher erschossen und sechs verletzt.
    Trollhättan ist rund eine Autostunde von Göteborg entfernt und hat 57.000 Einwohner. Früher produzierte dort der inzwischen insolvente Autohersteller Saab.
    (hba/pg/tgs)