Studie
Schwedischer Archäologe Jareet: Wikinger nutzten auch Seerouten weit weg vom Festland

Die Wikinger haben einer Studie zufolge mit ihren Schiffen möglicherweise auch Routen genutzt, die weiter weg vom Festland waren, als bisher angenommen. Der schwedische Archäologie Jareet fand Hinweise auf ein dezentrales Netzwerk von Häfen auf Inseln und Halbinseln, die in der Wikingerzeit (etwa 800 bis 1050 n. Chr.) vermutlich eine zentrale Rolle für Handel und Reisen spielten.

    Darsteller beim Mittelalter-Spektakel "Die Wikinger kommen" an einem Stausee in Hohenfelden (Thüringen)
    Die Wikinger haben auf ihren Seereisen offenbar Routen gewählt, die weiter vom Festland entfernt waren (Symbolbild). (dpa / picture alliance / Jens Kalaene )
    Der Forscher der Universität Lund fuhr im Rahmen eines Selbstversuchs drei Jahre lang Wikinger Seerouten ab - und zwar mit einem Schiff, das nach alten Aufzeichnungen gebaut wurde: Ein rahgetakeltes Klinkerboot. Dabei legten Jareet uns sein Team mehr als 5.000 Kilometer zurück, wie die Uni mitteilte. Entlang der norwegischen Küste identfizierten die Wissenschaftler demnach vier bisher unbekannte Häfen der Wikinger. Diese liegen weiter draußen auf See als die bisher bekannte große Häfen und Knotenpunkte.
    Archäologe Jareet verweist in der Studie auf den Bootstyp, mit dem er und sein Team unterwegs waren. Das Schiff habe zwar einen geringen Tiefgang, verfüge jedoch über ein Rahsegel. Damit sei es nicht so einfach, in die engen Fjorde vorzudringen. Deshalb könnten die nun entdeckten Standorte vielleicht wichtige Rastplätze gewesen sein, entlang großer Handelsrouten.
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.