Rund 40 Millionen Schweine werden in Deutschland pro Jahr produziert. Die Hochleistungstiere leben nur für einen Zweck: sie sollen möglichst schnell, möglichst viel Fleisch ansetzen. Dazu Sabine Klein von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
Man hat durch Züchtung erreicht, dass die Tiere sehr schnell wachsen und man kann heute sagen, sechs bis sieben Monate werden die Tiere alt, bevor sie geschlachtet werden.
Diese Turbo-Mast mit Hochleistungsfutter und Wachstumsförderern bringt zwar dicke Koteletts auf die Rippen, beeinträchtigt aber oft die Fleischqualität. Die hochgezüchteten Schweine leiden schnell unter Stress und das kann man später dem Fleisch ansehen. Deshalb lohnt sich vor dem Kauf auf jeden Fall der kritische Blick:
Zuerst sollte man sich die Farbe des Fleisches anschauen. Das Fleisch sollte kräftig rosa bis hellrot sein. Wenn das Fleisch sehr blass ist, dann kommt der Verdacht auf, dass es ich um einen Qualitätsmangel, nämlich um sogenanntes PSE -Fleisch handelt. Das ist sehr blasses, sehr weiches, wässriges Fleisch. Das heißt, beim Braten tritt Fleischsaft aus, damit haben wir einen Aromaverlust und natürlich auch ein zähes Stück Fleisch.
Wer solch böse Überraschungen in der Pfanne vermeiden will, sollte auch darauf achten, dass in der Verpackungsschale von Koteletts und Schnitzel kein Fleischsaft schwimmt. Und es gibt noch ein anderes Qualitätsmerkmal beim Einkauf, meint Verbraucherschützerin Sabine Klein:
Unsere Empfehlung ist: leicht marmorierte, das heißt von Fettadern durchzogene Fleischstücke kaufen . Diesen Fettanteil kann man auf anderer Seite einsparen, indem man zum Beispiel weniger Bratfett verwendet, auf Panaden, fette Beilagen und fette Soßen verzichtet.
Wer gerne Fleisch isst, der sollte übrigens kein schlechtes Gewissen haben. Denn in Maßen genossen, ist dieses Lebensmittel durchaus gesund: Es ist reich an Mineralstoffen, hierbei ist besonders das Eisen zu nennen. Es ist reich an bestimmten Vitaminen und enthält ein sehr hochwertiges Eiweiß. Ernährungswissenschaftler empfehlen allerdings, nicht täglich Fleisch zu essen, sondern zwei bis drei Mal pro Woche und auch nicht zu große Stücke zu essen. Da gilt so als Faustregel 100 bis 150 Gramm die Portion, dafür kräftig Gemüse als Beilage dazu, dann hat man eine ausgewogene Ernährung.
Und wem nicht egal ist, wie die Tiere leben, die er isst, der sollte zu Bio-Schweinefleisch greifen. Zwar hat die Öko-Ware bis jetzt nur einen Anteil von 2 Prozent an der Gesamtproduktion und ist doppelt so teuer wie Braten aus der Massentierhaltung - dafür geht es den Tieren in den Bio - Ställen aber besser als ihren Artgenossen in der konventionellen Zucht, meint Verbraucherschützerin Sabine Klein:
Die Erzeugung tierischer Öko-Produkte ist seit August 2000 in der EG Öko-Verordnung geregelt und da ist ganz klar geregelt wie die Tiere gefüttert werden dürfen, zum Beispiel müssen die Tiere Öko-Futter erhalten, die Tiere dürfen keine antibiotischen Leistungsförderer im Futter erhalten, es dürfen keine vorbeugenden Arzneimittel eingesetzt werden und durch die Gelegenheit zum Auslauf haben Ökoschweine auch eine zusätzliche Förderung ihrer Abwehrkräfte.
Höhere Qualitätsstandards bei der Zucht versprechen inzwischen auch viele sogenannte Markenfleischprogramme. Rund hundert solcher spezieller Fleisch-Logos gibt es inzwischen in Deutschland. Doch ob hinter diesen Siegeln tatsächlich mehr Qualität steckt, ist für den Verbraucher nicht zu erkennen. Das zeigte vor einiger Zeit eine Kontrolle des Öko-Test-Magazins. Von 88 Fleisch-Gütesiegeln, bekam nur knapp die Hälfte die Note empfehlenswert. Der Grund: viele Markenfleischprogramme erlauben Wachstumsförderer im Futter und den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika im Stall.
Related Links:
Öko-Test-Magazin, Heft 3/2001 Gütesiegel Biofleisch Gütesiegel Markenfleisch
Man hat durch Züchtung erreicht, dass die Tiere sehr schnell wachsen und man kann heute sagen, sechs bis sieben Monate werden die Tiere alt, bevor sie geschlachtet werden.
Diese Turbo-Mast mit Hochleistungsfutter und Wachstumsförderern bringt zwar dicke Koteletts auf die Rippen, beeinträchtigt aber oft die Fleischqualität. Die hochgezüchteten Schweine leiden schnell unter Stress und das kann man später dem Fleisch ansehen. Deshalb lohnt sich vor dem Kauf auf jeden Fall der kritische Blick:
Zuerst sollte man sich die Farbe des Fleisches anschauen. Das Fleisch sollte kräftig rosa bis hellrot sein. Wenn das Fleisch sehr blass ist, dann kommt der Verdacht auf, dass es ich um einen Qualitätsmangel, nämlich um sogenanntes PSE -Fleisch handelt. Das ist sehr blasses, sehr weiches, wässriges Fleisch. Das heißt, beim Braten tritt Fleischsaft aus, damit haben wir einen Aromaverlust und natürlich auch ein zähes Stück Fleisch.
Wer solch böse Überraschungen in der Pfanne vermeiden will, sollte auch darauf achten, dass in der Verpackungsschale von Koteletts und Schnitzel kein Fleischsaft schwimmt. Und es gibt noch ein anderes Qualitätsmerkmal beim Einkauf, meint Verbraucherschützerin Sabine Klein:
Unsere Empfehlung ist: leicht marmorierte, das heißt von Fettadern durchzogene Fleischstücke kaufen . Diesen Fettanteil kann man auf anderer Seite einsparen, indem man zum Beispiel weniger Bratfett verwendet, auf Panaden, fette Beilagen und fette Soßen verzichtet.
Wer gerne Fleisch isst, der sollte übrigens kein schlechtes Gewissen haben. Denn in Maßen genossen, ist dieses Lebensmittel durchaus gesund: Es ist reich an Mineralstoffen, hierbei ist besonders das Eisen zu nennen. Es ist reich an bestimmten Vitaminen und enthält ein sehr hochwertiges Eiweiß. Ernährungswissenschaftler empfehlen allerdings, nicht täglich Fleisch zu essen, sondern zwei bis drei Mal pro Woche und auch nicht zu große Stücke zu essen. Da gilt so als Faustregel 100 bis 150 Gramm die Portion, dafür kräftig Gemüse als Beilage dazu, dann hat man eine ausgewogene Ernährung.
Und wem nicht egal ist, wie die Tiere leben, die er isst, der sollte zu Bio-Schweinefleisch greifen. Zwar hat die Öko-Ware bis jetzt nur einen Anteil von 2 Prozent an der Gesamtproduktion und ist doppelt so teuer wie Braten aus der Massentierhaltung - dafür geht es den Tieren in den Bio - Ställen aber besser als ihren Artgenossen in der konventionellen Zucht, meint Verbraucherschützerin Sabine Klein:
Die Erzeugung tierischer Öko-Produkte ist seit August 2000 in der EG Öko-Verordnung geregelt und da ist ganz klar geregelt wie die Tiere gefüttert werden dürfen, zum Beispiel müssen die Tiere Öko-Futter erhalten, die Tiere dürfen keine antibiotischen Leistungsförderer im Futter erhalten, es dürfen keine vorbeugenden Arzneimittel eingesetzt werden und durch die Gelegenheit zum Auslauf haben Ökoschweine auch eine zusätzliche Förderung ihrer Abwehrkräfte.
Höhere Qualitätsstandards bei der Zucht versprechen inzwischen auch viele sogenannte Markenfleischprogramme. Rund hundert solcher spezieller Fleisch-Logos gibt es inzwischen in Deutschland. Doch ob hinter diesen Siegeln tatsächlich mehr Qualität steckt, ist für den Verbraucher nicht zu erkennen. Das zeigte vor einiger Zeit eine Kontrolle des Öko-Test-Magazins. Von 88 Fleisch-Gütesiegeln, bekam nur knapp die Hälfte die Note empfehlenswert. Der Grund: viele Markenfleischprogramme erlauben Wachstumsförderer im Futter und den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika im Stall.
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