
Das zur Unterstützung der eigenen geschädigten Leber eingesetzte Organ sei allerdings bereits am 38. Tag aufgrund von Komplikationen wieder entfernt worden, berichtet das Ärzteteam im "Journal of Hepatology". Der Versuch beweise, dass eine gentechnisch veränderte Schweineleber über einen längeren Zeitraum im menschlichen Körper funktionieren könne, erklärte der Leiter der Studie. Er zeige sowohl das Potenzial als auch verbleibende Hürden auf. Angesichts des Mangels an Organspendern setzen Mediziner Hoffnungen auf die sogenannte Xenotransplantation, die Verpflanzung tierischer Organe, Gewebe oder Zellen.
Xenotransplantation der Leber besonders schwierig
Die Technik birgt große Herausforderungen: Schon bei Transplantationen zwischen Menschen muss das Immunsystem des Empfängers unterdrückt werden, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Bei tierischen Organen ist der Unterschied noch größer. Die genutzten Schweine werden zuvor genetisch verändert, um die Abstoßungsreaktionen geringer ausfallen zu lassen.
Die Xenotransplantation einer Leber gilt als besonders herausfordernd, unter anderem weil die von der Leber produzierten Eiweiße sehr spezifisch für Menschen sind. Ein langfristiger Verbleib einer Schweineleber im Menschen gilt derzeit als eher unwahrscheinlich. Als realistischere Möglichkeit wird der Einsatz zur Überbrückung bei akutem Leberversagen gesehen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten chinesische Ärzte einem hirntoten Menschen die Leber eines gentechnisch veränderten Schweins transplantiert. Das Fachmagazin "Nature" hatte den Abschlussbericht des Ärzteteams veröffentlicht. Die Leber soll zehn Tage lang funktioniert haben. Auch Schweineherzen und -nieren wurden in Versuchen bereits in Menschen transplantiert, im August wurde eine Schweinelunge in einen hirntoten Menschen verpflanzt.
Diese Nachricht wurde am 09.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.