
Nach Darstellung vonSwissmedic ist das Medikament ein wichtiger Beitrag im weltweiten Kampf gegen Malaria. Im Zulassungsverfahren habe Swissmedic eng mit den Regulierungsbehörden von acht afrikanischen Ländern zusammengearbeitet: Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Kenia, Malawi, Mosambik, Nigeria, Uganda und Tansania. Auch die Weltgesundheitsorganisation habe sich an der wissenschaftlichen Evaluation beteiligt. In der nächsten Phase des Verfahrens muss Novartis das Dossier bei den nationalen Regulierungsbehörden einreichen. Das neu zugelassene Medikament ist eine Kombination aus zwei antiviralen Wirkstoffen. Es handelt sich um eine niedrig dosierte Version einer Tablette, die bereits für andere Altersgruppen, darunter auch ältere Kinder, zugelassen ist.
Novartis will mit Medikament keine Gewinne erwirtschaften
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis kündigte an, das Medikament weitgehend auf "Not-for-Profit"-Basis in endemischen Gebieten zur Verfügung zu stellen. Wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet, geht es um ein Gebiet, in dem jährlich rund 30 Millionen Babys geboren werden. Malaria gilt als eine der tödlichsten Erkrankungen für kleine Kinder.
London School of Hygiene and Tropical Medicine fordert von Novartis Transparenz
Bhargavi Rao, Co-Direktorin des Malariazentrums an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, wies laut der Nachrichtentenagentur Associated Press darauf hin, dass die Malariafälle trotz neuer Impfstoffe weiter zunähmen. Rao forderte Klarheit bei der Preisgestaltung. "Wir brauchen Transparenz darüber, was die Aussage von Novartis 'weitgehend nicht gewinnorientiert' bedeute und welche Länder wie lange davon profitierten. Sie wies darauf hin, dass die Ankündigung zu einem Zeitpunkt komme, an dem die Resistenz gegen Malariamittel zunehme und viele Geberländer ihre Ausgaben für die globale Gesundheit – einschließlich Malariaprogrammen und -forschung – drastisch gekürzt hätten.
Dritte Zulassung im MAGHP-Verfahren
Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic verweist in ihrer Presseerklärung auf ihr spezielles Zulassungsverfahren von sogenannten globalen Arzneien (Global Health Products MAGHP). Ziel des Projekts sei es, den Zugang zur medizinischen Versorgung und zu Heilmitteln in Ländern mit tiefen und mittleren Einkommen zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt den Angaben zufolge liegt auf Subsahara-Afrika und auf Arzneimitteln gegen Krankheiten, von denen diese Region überproportional stark betroffen ist. Die nationalen Regulierungsbehörden würden eingeladen, sich an der Evaluation zu beteiligen. Damit sollen die Fristen für die Zulassung durch die Nationalen Regulierungsbehörden verkürzt werden und Arzneimittel für die Patienten schneller verfügbar sein.
Malaria wird durch Parasiten ausgelöst, die von Anopheles-Mücken übertragen werden. Sie zeigt sich durch hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen. Vor allem für kleine Kinder und geschwächte Erwachsene kann sie tödlich sein. Nach Schätzungen der WHO sind 2023 597.000 Menschen weltweit an Malaria gestorben.
Diese Nachricht wurde am 09.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.