So sehen glückliche Kälber aus. Munter fressen die Tiere auf einer Weide oberhalb des Bodensees. Wie hier im Kanton Thurgau gehören weidendes Vieh und klingende Kuhglocken in der Schweiz seit einigen Jahren wieder stärker zum Landschaftsbild. Der Grund: Seit 1993 fördern die Eidgenossen den Weidegang mit dem Programm Regelmäßiger Auslauf im Freien, kurz "Raus-Programm". Nutztierexperte Markus Harder vom Landwirtschaftlichen Beratungszentrum Arenenberg erklärt, wie es dazu kam:
Es war so, dass eben im Zusammenhang mit der Intensivierung der Tierhaltung, der höheren Leistung der Tiere, zunehmendem Arbeitsdruck und der Vergrößerung der Betriebe der Weidegang in den 80er und zu Beginn der 90er Jahre rückläufig war. Das war natürlich auch von Seiten des Bundes wichtig, dass man mit diesem Programm die Tiere wieder vermehrt nach draußen brachte.
Die Rechnung ging auf. Zwischen 1993 und 2002 hat sich die Teilnehmerzahl mehr als verachtfacht. Heute erfüllen rund zwei von drei Schweizer Betrieben die Vorgaben des Programms, das für sämtliche landwirtschaftliche Nutztiere gilt - von Rindvieh über Schweine bis zu Geflügel. Für jedes Tier, das nach dem Raus-Programm gehalten wird, bekommen die Bauern eine Prämie. Eine Kuh zum Beispiel bringt umgerechnet rund 125 Euro pro Jahr. Das ist aber nicht das einzige Plus der Weidewirtschaft. Markus Harder:
Beim Raus-Programm ist eben sicher ein großer Vorteil, dass die Kühe nach draußen kommen ans Licht. Weil das auch vor allem im Winter unter dem Einfluss des UV-Lichtes eine verbesserte Vitaminproduktion bringt. Die Bewegung ist auch nachweislich günstig für den Bewegungsapparat, insbesondere für die Klauen der Tiere, da hat man Verbesserungen festgestellt.
Außerdem seien draußen lebende Kühe fruchtbarer, sagt Harder. Dennoch: Die Mitarbeiter des Programms mussten viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn die Vorgaben sind hart und werden streng kontrolliert. Im Sommer muss sich das Rindvieh immerhin an 26 Tagen im Monat im Freien aufhalten. Bei Regen und im Winter sollen die Tiere mindestens 13 Tage im Laufhof nach draußen gelassen werden. Besonders die Kosten und der Betrieb eines Laufhofs haben viele Bauern anfangs abgeschreckt. Und auch die zusätzliche Arbeit der Weidewirtschaft lehnten manche ab, weiß Bauer Kari Wyrsch, der den Betrieb des Beratungszentrums Arenenberg führt:
Was der Nachteil ist, ist der Zeitaufwand für die Kühe auf die Weide zu treiben und wiederzuholen. Wir haben unsere Weiden nicht direkt am Stall. Das ist nur etwa 40 Prozent der Fläche, die wir direkt vom Laufhof weiden können. Für das andere müssen wir mit den Tieren auf die Straße.
Viele Bauern machten schließlich trotzdem mit. Mit den Direktzahlungen des Raus-Programms und einer weiteren Förderung für besonders stallfreundliche Haltung rüsteten viele innen auf einen Laufstall um und schufen draußen einen Laufhof. Immerhin rund 115 Millionen Euro gab die Schweiz 2002 für beide Programme aus. Auch, weil Bauern wie Kari Wyrsch sich dem Tierwohl verpflichtet fühlen:
Ja, was ist für den Mensch gesünder? Immer in der Wohnung sitzen vor dem Fernseher. Oder jeden Tag sich bewegen, ins Grüne gehen und wandern oder walking. Alles geht in die Natur. Warum? Weil es gesünder ist. Und das trifft auch für die Tiere zu.
Es war so, dass eben im Zusammenhang mit der Intensivierung der Tierhaltung, der höheren Leistung der Tiere, zunehmendem Arbeitsdruck und der Vergrößerung der Betriebe der Weidegang in den 80er und zu Beginn der 90er Jahre rückläufig war. Das war natürlich auch von Seiten des Bundes wichtig, dass man mit diesem Programm die Tiere wieder vermehrt nach draußen brachte.
Die Rechnung ging auf. Zwischen 1993 und 2002 hat sich die Teilnehmerzahl mehr als verachtfacht. Heute erfüllen rund zwei von drei Schweizer Betrieben die Vorgaben des Programms, das für sämtliche landwirtschaftliche Nutztiere gilt - von Rindvieh über Schweine bis zu Geflügel. Für jedes Tier, das nach dem Raus-Programm gehalten wird, bekommen die Bauern eine Prämie. Eine Kuh zum Beispiel bringt umgerechnet rund 125 Euro pro Jahr. Das ist aber nicht das einzige Plus der Weidewirtschaft. Markus Harder:
Beim Raus-Programm ist eben sicher ein großer Vorteil, dass die Kühe nach draußen kommen ans Licht. Weil das auch vor allem im Winter unter dem Einfluss des UV-Lichtes eine verbesserte Vitaminproduktion bringt. Die Bewegung ist auch nachweislich günstig für den Bewegungsapparat, insbesondere für die Klauen der Tiere, da hat man Verbesserungen festgestellt.
Außerdem seien draußen lebende Kühe fruchtbarer, sagt Harder. Dennoch: Die Mitarbeiter des Programms mussten viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn die Vorgaben sind hart und werden streng kontrolliert. Im Sommer muss sich das Rindvieh immerhin an 26 Tagen im Monat im Freien aufhalten. Bei Regen und im Winter sollen die Tiere mindestens 13 Tage im Laufhof nach draußen gelassen werden. Besonders die Kosten und der Betrieb eines Laufhofs haben viele Bauern anfangs abgeschreckt. Und auch die zusätzliche Arbeit der Weidewirtschaft lehnten manche ab, weiß Bauer Kari Wyrsch, der den Betrieb des Beratungszentrums Arenenberg führt:
Was der Nachteil ist, ist der Zeitaufwand für die Kühe auf die Weide zu treiben und wiederzuholen. Wir haben unsere Weiden nicht direkt am Stall. Das ist nur etwa 40 Prozent der Fläche, die wir direkt vom Laufhof weiden können. Für das andere müssen wir mit den Tieren auf die Straße.
Viele Bauern machten schließlich trotzdem mit. Mit den Direktzahlungen des Raus-Programms und einer weiteren Förderung für besonders stallfreundliche Haltung rüsteten viele innen auf einen Laufstall um und schufen draußen einen Laufhof. Immerhin rund 115 Millionen Euro gab die Schweiz 2002 für beide Programme aus. Auch, weil Bauern wie Kari Wyrsch sich dem Tierwohl verpflichtet fühlen:
Ja, was ist für den Mensch gesünder? Immer in der Wohnung sitzen vor dem Fernseher. Oder jeden Tag sich bewegen, ins Grüne gehen und wandern oder walking. Alles geht in die Natur. Warum? Weil es gesünder ist. Und das trifft auch für die Tiere zu.