
Am Donnerstag war in der Münchner Innenstadt ein Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren. Der Fahrer, ein 24-jähriger Afghane, hatte nach seiner Festnahme eingeräumt, sein Auto bewusst in die Menschenmenge gesteuert zu haben. Bei dem Angriff wurden nach derzeitigem Kenntnisstand der Ermittler mindestens 39 Menschen verletzt, darunter auch die zwei inzwischen Verstorbenen. Die Zahl sei nach oben korrigiert worden, da sich nachträglich weitere Verletzte gemeldet hätten, hieß es.
Islamistischer Hintergrund vermutet
Die Federführung der Ermittlungen liegen inzwischen bei der Bundesanwaltschaft. Sie geht von einem islamistischen Tatmotiv aus und erklärte, die Tat sei geeignet, die innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen. Es bestehe der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert gewesen und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen sei.
Der Täter befindet sich in Untersuchungshaft. Als Anhaltspunkt für eine islamistische Motivation hatte die Generalstaatsanwaltschaft München unter anderem die Aussage von Polizisten genannt, der Fahrer habe nach der Tat "Allahu Akbar" gerufen.
Thema im Wahlkampf
Die Tat hatte eine Woche vor der Bundestagswahl neue politische Auseinandersetzungen unter den Parteien darüber ausgelöst, welche Schlüsse daraus gezogen werden müssen. Dabei war vor allem die Migrationspolitik abermals in den Mittelpunkt gerückt. Das Thema dürfte am Sonntagabend auch Gegenstand des sogenannten "Quadrells" sein, in dem die vier Kanzlerkandidaten im Fernsehen aufeinander treffen, also Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD). 120 Minuten lang stellen sich die vier Spitzenpolitiker dabei Fragen zur Zukunft Deutschlands und debattieren über wesentliche Themen des Wahlkampfs.
Diese Nachricht wurde am 16.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.