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Schwere Anschuldigungen

Der Allgemeine Studentenausschuss der FU Berlin soll studentische Gelder in sechsstelliger Höhe verschwendet haben, so lautet ein Vorwurf von oppositionellen Hochschulgruppen. Sie stützen sich dabei auf einen vorläufigen Bericht des Berliner Landesrechnungshof vom September 2000. "Was wir dem AStA vorwerfen, ist eine verschleierte Haushaltsführung und eine nicht erfolgte Rechenschaftslegung", so Rene Richard vom Demokratischen Forum, das gemeinsam mit Jusos, RCDS und der Liberalen Hochschulgruppe die Vorwürfe gegen den AStA erhoben hat. Seit 1995 finde die unabhängige Wirtschaftsprüfung, die vom AStA regelmäßig durchgeführt werden müsse, nicht mehr statt, so Richard: "Die Folge davon ist, das große Teile des AStA-Haushalts für uns unauffindbar sind. Es lässt sich nicht nachvollziehen, was mit diesen Geldern passiert ist." Laut des vorläufigen Berichts des Landesrechnungshofs habe sich eine Medienwerkstatt mit Studentengeld allgemeinpolitisch betätigt. PKWs sollen privat genutzt worden sein, die Telefonrechnung liege bei 40.000 Mark. Die Univerwaltung kümmere sich jedoch nicht um die Missstände, klagt Rene Richard: "Das Präsidialamt hat sich herausgeredet, es hätte keine rechtliche Handhabe, und es hat vielfach betont, dass die Rechenschaftslegung im Studentenparlament zur Information über den Haushalt ausreichen müsse."

    Vom AStA heißt es zu den Vorwürfen, sie seien unbegründet und dienten eher dem Wahlkampf: Vom 16. bis 18. Januar wählen die Berliner ihr neues Studentenparlament. Zu den Unregelmäßigkeiten sagt Jan Kellerman vom AStA der FU Berlin: "Es sind ungefähr 500.000 Mark an Bürgschaften übernommen worden für Darlehen an Studierende in Not - die müssen eingetrieben werden. Da sind wird dran und die Unterlagen sind auch alle da. Ebenso bei den Projektvorschüssen, da sind es 250.000 Mark, und dann sind offensichtlich Abrechnungen vergessen oder Rückzahlungen in der Tat nicht eingefordert worden." Auch da seien aber alle Unterlagen vorhanden, man sei dabei, alle offenen Rechnungen auch für die ASten der vergangenen Jahre einzuholen.

    Vom Landesrechnungshof gibt es zu den jüngsten Auseinandersetzungen noch keinen Kommentar. Hier verweist man auf die endgültige Fassung des Jahresberichts 2000, die im Mai erscheinen wird.

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    Das Demokratische Forum an der FU Berlin hat den vorläufigen Bericht des Landesrechnungshofs auch auf seinen Internetseiten veröffentlicht.

    AStA der FU Berlin

    Studentenparlament der FU Berlin