Bericht
Schwere Sicherheitsversäumnisse vor "Titan"-Unglück

Zwei Jahre nach dem Unglück des Tiefseetauchbootes "Titan" mit fünf Toten hat die US-Küstenwache einen Bericht vorgelegt. In dem mehr als 300 Seiten umfassenden Dokument erheben die Ermittler schwere Vorwürfe gegen die Betreiberfirma "Oceangate".

    Im Vordergrund ein Zaun in einem Hafen, dahinter stehen Arbeiter vor einem Schiff. Einer hält ein per Kran entladenes Wrackteil fest.
    Trümmer des Tauchboots "Titan", das vom Meeresboden in der Nähe des Wracks der Titanic geborgen wurde, werden am Pier der kanadischen Küstenwache vom einem Schiff entladen. (Paul Daly / The Canadian Press / AP / / Paul Daly)
    Diese habe grundlegende technische Prinzipien nicht ausreichend berücksichtigt und Zwischenfälle bei vorherigen Fahrten nicht ausreichend kontrolliert, heißt es in dem Bericht. Design und Konstruktion hätten zu Mängeln geführt. Außerdem habe ein toxisches Arbeitsumfeld in der Firma dazu geführt, dass Sicherheitsbedenken nicht geäußert worden seien.
    Gegen den bei dem Unglück am Steuer des Tauchbootes sitzenden "Oceangate"-Chef Stockton Rush hätte womöglich eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet werden können, hätte dieser überlebt, schreibt die US-Küstenwache. In seiner Doppelfunktion als CEO und Pilot habe Rush fahrlässig gehandelt, was zum Tod von vier Personen beigetragen hat.

    Tagelange Suche, die weltweit verfolgt wurde

    Das Tauchboot war im Juni 2023 verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour zum "Titanic"-Wrack aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom "Titanic"-Wrack entfernt die Trümmer des implodierten Bootes.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.