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Schwerpunktthema: Asbest - noch lange ein Risiko

Bis vor wenigen Jahren wurde Asbest vorwiegend zur Wärmeisolation oder zum Brandschutz verwendet. Gefährlich ist Asbest durch seine Eigenschaft, Fasern freizusetzen. Werden diese eingeatmet, können sie bei entsprechender Länge und Dicke tief in die Lunge gelangen und noch in das angrenzende Gewebe vordringen, warnt das Deutsche Krebsforschungszentrum.

Moderation: Carsten Schroeder | 13.09.2011
    Asbest ist ein Stoff, der schon fast zwanzig Jahre lang in Deutschland verboten ist. Dennoch ist die Mineralfaser kein Gift aus der Vergangenheit: Über 1000 Menschen sterben hierzulande jedes Jahr, weil sie Asbest im Laufe ihres Lebens eingeatmet haben. Die Zahl der Erkrankten wird sogar noch einige Jahre weiter steigen, weil der Gefahrstoff seine Wirkung auf den Körper erst mit einer Latenzzeit von 20 bis 30 Jahren entfaltet.

    Gefürchtet ist vor allem das Mesotheliom, eine besonders aggressive Form von Lungenkrebs. Häufiger sind Asbestopfer von der so genannten Asbestose betroffen. Sie entsteht, wenn der Körper vergeblich versucht, die eingeatmeten Asbestfasern zu bekämpfen. Als Folge lagert sich Bindegewebe in der Lunge ein, sie vernarbt regelrecht von innen. Der Atemwiderstand erhöht sich, die Patienten leiden an zunehmender Luftnot.

    Welche gesundheitlichen Gefahren gehen heute noch von Asbest aus? Wer ist betroffen? Gibt es Therapiemöglichkeiten? Kann man einer Asbesterkrankung vorbeugen? Carsten Schroeder sprach mit der Lungenfachärztin und Arbeitsmedizinerin Dr. med. Alexandra Preisser vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

    Studiogast: Dr. med. Alexandra Preisser, Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin, Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf

    Links:
    Bundesverband der Asbestose Selbsthilfegruppen e.V.
    Broschüre der Deutschen Krebsgesellschaft zum Thema Asbest

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