Sonntag, 19. Mai 2024

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Schwerpunktthema: G8 ist besser als sein Ruf!

Schüler und Eltern klagen über Dauerstress, Lehrer über zunehmende Ehrenrunden und Niveauverfall: Das Turboabitur gehört nicht zu den beliebtesten Bildungsreformen der letzten Jahre. Eine neue Studie der Hamburger Bildungsbehörde macht nun aber klar: Die Oberstufenverkürzung führt keineswegs zu schlechteren Leistungen der Schüler, in einigen Fächern sind die Turboabiturienten der Hansestadt sogar besser als die Langzeit-Gymnasiasten früherer Jahrgänge.

Moderation: Manfred Götzke | 01.12.2012
    Und das, obwohl heute viel mehr Schüler eines Jahrgangs Abitur machen als im Vergleichsjahrgang 2005. Und jetzt? Die Nachricht kommt ausgerechnet zu einer Zeit, in der viele Bundesländer das Abitur nach 13 Schuljahren wieder salonfähig machen: In Baden-Württemberg, NRW und Hessen dürfen Gymnasien wieder das neunjährige Abitur anbieten, Bayern führt ein freiwilliges "Flexibilisierungsjahr" ein. Die Kultusminister dieser Länder geben nicht zuletzt dem Druck der Eltern nach: Laut einer Emnid-Umfrage sprechen sich fast 80 Prozent der Eltern gegen das Turbo-Abi aus.

    PISAplus fragte: Unter welchen Bedingungen kann das G8 gelingen? Ist das achtjährige Abi tatsächlich verantwortlich für den oft beklagten Dauerstress an den Gymnasien? Warum wird das "Turboabitur" aufgeweicht, bevor es sich überhaupt etablieren konnte? Und: Zerfasern die Dauer-Reformen der Gymnasien Deutschlands Schullandschaft nun endgültig?

    Gesprächsgäste waren:

    - Ties Rabe, Präsident der Kultusministerkonferenz und Bildungssenator in Hamburg
    - Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative "G9 jetzt!" in Schleswig-Holstein
    - Hanspeter Gaal, Schulleiter am Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal, das seit diesem Schuljahr sowohl G8 als auch G9 anbietet

    Außerdem aktuelle Meldungen aus der Bildungspolitik

    Ludger Fittkau
    Anders sein ist normal
    Auf dem Deutschen Lehrertag in Mannheim wird über Heterogenität als Herausforderung in Schulen diskutiert


    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800 – 4464 4464 oder Mail an pisaplus@dradio.de