Fieber und Flankenschmerz zeigen ein Aufsteigen der Infektion - von der Blase in Richtung Harnleiter und Nierenbecken - an. Frauen sind im Vergleich zu Männern häufig von Harnwegsinfekten befallen (jede dritte sogar chronisch-rezidivierend, also mehr als 4 Infekte pro Jahr oder 2 pro Halbjahr). Hierzu disponieren möglicherweise genetische Faktoren, aber auch mechanische Faktoren, wie sie z.B. beim Geschlechtsverkehr für Fauen relevant sein können. Von daher erklärt sich der vorbeugende Hinweis, nach dem Geschlechtsverkehr Wasser zu lassen. Neben verstärktem Trinken ("Durchspüleffekt") wird auch Preiselbeersaft und Immunpräparaten mit abgetöteten Bakterien (E.coli, also übliche Darmkeime, die häufig eine Harnwegsinfektion auslösen) eine vorbeugende Wirkung zugeschrieben, die für die zahlreichen Teepräparationen (über einen "Durchspüleffekt" hinaus) nicht mit hinreichenden Evidenz basierten Studien belegt sind. Bei Auftreten von Harnwegsinfekten im (Klein-)Kindesalter gilt es unbedingt, angeborene Veränderungen auszuschließen bzw. operativ zu beseitigen. Bei erwachsenen Männern stehen Harnwegsinfekte häufig im Zusammenhang mit Restharnbildung bei Prostataleiden. Hierbei verbleibt nach dem Wasserlassen ein Urinrest in der Blase, der einen "Nährboden" für die vorhandene Bakterienflora bietet, die sich krankhaft vermehren kann.
Experte im Studio war Prof. Dr. Jan Fichtner, Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Johanniter Klinikum Niederrhein, Oberhausen.
Das vollständige Gespräch mit Prof. Jan Fichtner können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.
Experte im Studio war Prof. Dr. Jan Fichtner, Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Johanniter Klinikum Niederrhein, Oberhausen.
Das vollständige Gespräch mit Prof. Jan Fichtner können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.