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Schwerpunktthema
"Komm‘, wir gehen Seki!"

"Komm, wir gehen Seki" heißt soviel wie: "Komm, wir gehen in das Sekretariat." Kiezdeutsch hat sein ganz eigenes Vokabular. Manche sagen, es drücke die Identität und das Selbstbewusstsein von Jugendlichen aus. Andere halten Kiezdeutsch für eine Bedrohung. Jugendliche mit mangelnden Sprachkenntnissen würden ausgebremst.

Moderation: Markus Dichmann | 19.07.2014
    Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Realschule in München (Bayern). Die Anne-Frank-Realschule in München wurde am 06.06.2014 in Berlin mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.
    Die Sprache von Schülern beschäftigt nicht nur die Lehrer. (dpa / Tamas Magyar / Referat für Bildung und Sport / Stadt München)
    Wie heftig über dieses Thema gestritten wird, zeigt, dass Kiezdeutsch nicht nur ein Thema für Linguisten ist. Neuen Stoff für die Debatte liefert eine Doktorarbeit, die jetzt für den Deutschen Studienpreis nominiert ist. Die Linguistin Diana Marossek hat knapp 1.400 Berliner Schülerinnen und Schüler über Monate begleitet und ihre Sprache studiert. Ihre Erfahrung: Kiezdeutsch findet sich in allen Klassen wieder - quer durch alle Schulformen und Milieus hindurch. Für die Entwicklung der Schüler sei das aber keine Gefahr.
    PISAplus fragte: Welchen Einfluss hat Kiezdeutsch auf den Kosmos Schule? Wie gehen Schüler und Lehrer damit um? Gefährdet Kiezdeutsch den beruflichen Werdegang? Trennt Sprache Kinder schon früh in verschiedene Bildungsmileus? Oder hilft Kiezdeutsch bei der Identitätsfindung junger Heranwachsender?
    Gesprächsgäste waren:
    • Diana Marossek, Soziolingustin, Verfasserin der Studie „Gehst du Bahnhof oder bist du mit Auto?“(Studio Berlin)
    • Jantina Nord, Jura-Professorin an der Hochschule Wismar und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Sprachkompetenz in der juristischen Ausbildung (Studio Berlin)
    Als Beiträge dazu:
    So klingt Kiezdeutsch, Klang-Collage von einem Frankfurter Schulhof
    Kiezdeutsch im Mikrokosmos Schule, Wie gehen Lehrer mit Kiezdeutsch im Unterricht um und wie trennt die Sprache Schulhof und Lehrerzimmer voneinander?
    Moderation: Markus Dichmann
    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800 – 44 64 44 64 oder per Mail an pisaplus@deutschlandfunk.de