Er müsse dafür aber in seiner Politik und im Auftreten etwas ändern, sagte Schwesig nach der Brandenburger Landtagswahl im Deutschlandfunk. Ihre Partei müsse sich in Politikbereichen wie Wirtschaft, Rente und Migration stärker zu profilieren. Schwesig lobte die Wahlkampfstrategie ihres Parteikollegen, des Brandenburger Ministerpräsidenten Woidke. Woidke habe deutlich gemacht, dass es bei der Wahl um die Frage gegangen sei, wer Regierungschef in Brandenburg werde. Diese personelle Zuspitzung sei wichtig gewesen. Viele andere Parteien hätten hingegen auf bundespolitische Themen gesetzt.
Bereits nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hatte Schwesig Scholz in die Pflicht genommen. Hinsichtlich der Koalition mit Grünen und FDP im Bund sagte die Sozialdemokratin Anfang September dem Magazin "Politico", der Kanzler müsse zwar "den Laden zusammenhalten". Viele Bürger würden aber sagen, dass Scholz sich nicht genug durchsetze. Damit müsse er sich auseinandersetzen. Gerade die schwierigen Themen wie den Ukraine-Krieg müsse der Kanzler noch besser erklären, meinte Schwesig.
SPD-Linken-Sprecher: Scholz arbeitet an seiner Kommunikation
Der Sprecher der SPD-Linken im Bundestag, Klüssendorf, sagte dem Magazin "Politico", sicherlich arbeite Scholz gerade an seiner Kommunikation. Bei der zurückliegenden Haushaltsdebatte habe man gesehen, dass bei ihm auch eine andere Sprache möglich sei. Das habe ihn gefreut.
Die SPD kam in Sachsen auf 7,3 Prozent und sackte in Thüringen auf 6,1 Prozent ab. In Brandenburg ging sie als Siegerin aus der Landtagswahl hervor. Sie kam auf 30,9 Prozent der Stimmen. Das entspricht einem Zuwachs von fast fünf Prozentpunkten. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 29,4 Prozent. Sie legte um fast 6 Prozentpunkte zu. Woidke hatte vor der Wahl mit Rücktritt gedroht, sollte die AfD die Wahl gewinnen. Wahlanalysen zeigten, dass die SPD vor allem von den Grünen neue Wähler hinzubekommen hat.
Diese Nachricht wurde am 23.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.