Man legt diesen Winkel an der Kante der CD Verpackung an, zieht den Cutter dort entlang und zieht die Blister-Schutzhülle an zwei Stellen auf und kann die CD bequem auspacken, ohne dass man großen Ärger mit irgendwelchen anderen Werkzeugen hat.
Nils Parenkamps 'Disk Cut' ist eigentlich das, worauf alle CD Nutzer gewartet haben müssten. Mit einem Kommilitonen entwarf Parenkamp vor gut zwei Jahren einen kleinen rechtwinkligen Schutzhüllenöffner aus Leichtmetall. Denn die beiden Produktdesigner verzweifelten häufig beim Öffnen der CD Verpackungen aus Cellophan. Auf dem Markt gab es noch keine CD Hüllen-Öffner. Und ein Wettbewerb für innovative Büroideen prämierte sogar den 'Disk Cut'. Aber kein Hersteller hat sich bisher für die Produktion begeistert.
Wenn man eine Veröffentlichung und einen Preis erzielt hat, ist das ja schon eine gute Voraussetzung um zu einem Hersteller zu gehen und es eventuell produzieren zu lassen. Aber das Problem ist halt immer, wenn man als Designer, egal ob als Student oder als fertiger Designer, sich ein Produkt überlegt und dann hinterher versucht, das produzieren zu lassen, ist man eigentlich ein Vertreter und Klinkenputzer.
Mit entsprechend geringen Erfolgsaussichten. Hinzu kommt, dass Studenten, die Firmen für ihre Entwürfe interessieren möchten, mitunter schlechte Erfahrungen machen. Ihre Idee wird von den Firmen übernommen, nur der Entwerfer geht leer aus. Selbst ein Musterschutz, das so genannte kleine Patent, beugt dem Ideenklau nur theoretisch vor und macht eher bei komplexen Entwürfen Sinn. Nils Parenkamp zum Beispiel winkt da ab. Musterschutz oder gar Patent für einen Entwurf wie sein 'Disk Cut', einem niederkomplexen Produkt, wie er es nennt, hält er für überflüssig.
Ein Schutz durch ein Patent, was bei einem niederkomplexen Produkt wie diesem eigentlich übers Ziel hinausgeschossen wäre, ist ja eigentlich mit sehr hohen Kosten verbunden, mit sehr hohem Aufwand. Und das ist für einen Studenten ganz schwer zu machen. Und man sollte sich das wirklich überlegen, ob man diese Kosten und Mühe investieren will. Weil auch große, erfolgreiche Designer schnell abwinken und sagen : Wenn eine Firma das wirklich kopieren will, dann schaffen die das auch.
Gunnar Spellmeyer, Professor für Produktdesign an der Fachhochschule Hannover, schätzt, dass in seinem Fachbereich vielleicht vier oder fünf Entwürfe pro Jahr an den Markt kommen. Einen Studenten, der seinen Entwurf auf eigene Faust patentieren lassen und an den Markt bringen möchte, kostet allein das deutsche Patent 3.000 Euro. Das Produkt ist dann noch längst nicht vermarktet. Außerdem müssen Design-Studenten abwägen: Für gute Berufsaussichten brauchen sie Ausstellungen und Wettbewerbe. Wollen sie aber ihre gute Entwurfsidee patentieren lassen, könne sie damit nicht am Wettbewerb teilnehmen.
Solch eine Veröffentlichung steht der Schutzrechtsanmeldung im Wege. Also patentfähig ist die Idee mit der Veröffentlichung dann nicht mehr. Und das ist dann schon mal ein genereller Zielkonflikt, mit dem der Student so nicht klarkommt. Also, was ist ihm lieber : Eine tolle Ausstellung oder der eventuelle Schutz durch ein Patent. Wie man das lösen kann, das weiß ich auch nicht.
Die Patentverwertungsagenturen der Hochschulen bieten eine Übernahme der Patentkosten an. Eine Lösung, die für viele Designstudenten keine ist. Denn wie Fred Lehman von der universitären Patentberatungsstelle 'n-transfer' erläutert, muss ein Student dafür seine Rechte der Uni übertragen:
Wenn er seine Rechte überträgt, hat er keine Kosten mehr an dem Patent. Allerdings teilt er natürlich auch die Erlöse mit der Hochschule. Nach Arbeitnehmererfindergesetz bekommt er, er wird dann ja quasi gleichgestellt, wie ein normaler Arbeitnehmer an der Hochschule, 30 Prozent der Bruttoerlöse aus der Erfindung.
Sven Brauers, Fotodesignstudent an der FH, vermarktet seine Surfboard-Erfindung selbst. Das Erfinderzentrums Norddeutschland unterstützte ihn mit einem Darlehen. Sein Businessplan erhielt sogar ein Auszeichnung beim 'Gründercampus Niedersachsen', einem Wettbewerb für Existenzgründer an Hochschulen. Brauers brauchte ein weltweites Patent. Das kostet über 50.000 Euro, so Brauers:
Was die Zeit angeht ist das bei Patenten der reine Nervenkrieg, anders kann man das nicht sagen. Man entwickelt eine Idee, man muss diese Idee zum Patent anmelden und dann dauert es im Grunde ein geschlagenes Jahr, bis man einen Bericht kriegt. Das ist ein sehr anstrengendes Jahr, weil man nicht weiß, ob es durchgeht. Andererseits muss man auch weiterarbeiten an dem Projekt.
Patentschutz, sagt Sven Brauers, das ist nur ein Abschnitt auf der langen Durst- und Wartestrecke bis zu Erfolg und Vermarktung der eigenen Erfindung. Die Investorensuche beschäftigt ihn mittlerweile schon zwei Jahre.
Nils Parenkamps 'Disk Cut' ist eigentlich das, worauf alle CD Nutzer gewartet haben müssten. Mit einem Kommilitonen entwarf Parenkamp vor gut zwei Jahren einen kleinen rechtwinkligen Schutzhüllenöffner aus Leichtmetall. Denn die beiden Produktdesigner verzweifelten häufig beim Öffnen der CD Verpackungen aus Cellophan. Auf dem Markt gab es noch keine CD Hüllen-Öffner. Und ein Wettbewerb für innovative Büroideen prämierte sogar den 'Disk Cut'. Aber kein Hersteller hat sich bisher für die Produktion begeistert.
Wenn man eine Veröffentlichung und einen Preis erzielt hat, ist das ja schon eine gute Voraussetzung um zu einem Hersteller zu gehen und es eventuell produzieren zu lassen. Aber das Problem ist halt immer, wenn man als Designer, egal ob als Student oder als fertiger Designer, sich ein Produkt überlegt und dann hinterher versucht, das produzieren zu lassen, ist man eigentlich ein Vertreter und Klinkenputzer.
Mit entsprechend geringen Erfolgsaussichten. Hinzu kommt, dass Studenten, die Firmen für ihre Entwürfe interessieren möchten, mitunter schlechte Erfahrungen machen. Ihre Idee wird von den Firmen übernommen, nur der Entwerfer geht leer aus. Selbst ein Musterschutz, das so genannte kleine Patent, beugt dem Ideenklau nur theoretisch vor und macht eher bei komplexen Entwürfen Sinn. Nils Parenkamp zum Beispiel winkt da ab. Musterschutz oder gar Patent für einen Entwurf wie sein 'Disk Cut', einem niederkomplexen Produkt, wie er es nennt, hält er für überflüssig.
Ein Schutz durch ein Patent, was bei einem niederkomplexen Produkt wie diesem eigentlich übers Ziel hinausgeschossen wäre, ist ja eigentlich mit sehr hohen Kosten verbunden, mit sehr hohem Aufwand. Und das ist für einen Studenten ganz schwer zu machen. Und man sollte sich das wirklich überlegen, ob man diese Kosten und Mühe investieren will. Weil auch große, erfolgreiche Designer schnell abwinken und sagen : Wenn eine Firma das wirklich kopieren will, dann schaffen die das auch.
Gunnar Spellmeyer, Professor für Produktdesign an der Fachhochschule Hannover, schätzt, dass in seinem Fachbereich vielleicht vier oder fünf Entwürfe pro Jahr an den Markt kommen. Einen Studenten, der seinen Entwurf auf eigene Faust patentieren lassen und an den Markt bringen möchte, kostet allein das deutsche Patent 3.000 Euro. Das Produkt ist dann noch längst nicht vermarktet. Außerdem müssen Design-Studenten abwägen: Für gute Berufsaussichten brauchen sie Ausstellungen und Wettbewerbe. Wollen sie aber ihre gute Entwurfsidee patentieren lassen, könne sie damit nicht am Wettbewerb teilnehmen.
Solch eine Veröffentlichung steht der Schutzrechtsanmeldung im Wege. Also patentfähig ist die Idee mit der Veröffentlichung dann nicht mehr. Und das ist dann schon mal ein genereller Zielkonflikt, mit dem der Student so nicht klarkommt. Also, was ist ihm lieber : Eine tolle Ausstellung oder der eventuelle Schutz durch ein Patent. Wie man das lösen kann, das weiß ich auch nicht.
Die Patentverwertungsagenturen der Hochschulen bieten eine Übernahme der Patentkosten an. Eine Lösung, die für viele Designstudenten keine ist. Denn wie Fred Lehman von der universitären Patentberatungsstelle 'n-transfer' erläutert, muss ein Student dafür seine Rechte der Uni übertragen:
Wenn er seine Rechte überträgt, hat er keine Kosten mehr an dem Patent. Allerdings teilt er natürlich auch die Erlöse mit der Hochschule. Nach Arbeitnehmererfindergesetz bekommt er, er wird dann ja quasi gleichgestellt, wie ein normaler Arbeitnehmer an der Hochschule, 30 Prozent der Bruttoerlöse aus der Erfindung.
Sven Brauers, Fotodesignstudent an der FH, vermarktet seine Surfboard-Erfindung selbst. Das Erfinderzentrums Norddeutschland unterstützte ihn mit einem Darlehen. Sein Businessplan erhielt sogar ein Auszeichnung beim 'Gründercampus Niedersachsen', einem Wettbewerb für Existenzgründer an Hochschulen. Brauers brauchte ein weltweites Patent. Das kostet über 50.000 Euro, so Brauers:
Was die Zeit angeht ist das bei Patenten der reine Nervenkrieg, anders kann man das nicht sagen. Man entwickelt eine Idee, man muss diese Idee zum Patent anmelden und dann dauert es im Grunde ein geschlagenes Jahr, bis man einen Bericht kriegt. Das ist ein sehr anstrengendes Jahr, weil man nicht weiß, ob es durchgeht. Andererseits muss man auch weiterarbeiten an dem Projekt.
Patentschutz, sagt Sven Brauers, das ist nur ein Abschnitt auf der langen Durst- und Wartestrecke bis zu Erfolg und Vermarktung der eigenen Erfindung. Die Investorensuche beschäftigt ihn mittlerweile schon zwei Jahre.