Donnerstag, 25. April 2024

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Schwimm-WM in Südkorea
„Es muss wieder Ruhe einkehren“

Zu Beginn der Schwimm-Weltmeisterschaft in Südkorea hat der ehemalige Schwimmer, Christian Keller, die Chancen der Deutschen Athleten eingeschätzt. Für den Posten des Bundestrainers im Deutschen Schwimmverband (DSV) wünscht sich Keller einen Kandidaten, der seine Visionen präsentiert.

Christian Keller im Gespräch mit Astrid Rawohl | 14.07.2019
WUNRAM Finnia GER 25km Mixed Glasgow 12/08/2018 Open Water Swimming Loch Lomond and The Trossachs National Park LEN European Aquatics Championships 2018 European Championships 2018 Photo Giorgio Scala /Deepbluemedia /Insidefoto PUBLICATIONxNOTxINxITAxFRAxSUI giorgioxscala
Langstreckenschwimmerin Finnia Wunram hat sich bei der WM in Südkorea für Olympia in Tokio qualifiiziert. (Imago)
Finnia Wunram und Leonie Beck haben bei der Schwimm-WM in Südkorea ihr Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio gelöst. "Es ist extrem wichtig, dass man einen guten Start hinlegt. Die Olympia-Quali ist heutzutage etwas ganz Besonderes. Ein paar Sekunden schneller und es wäre Bronze drin gewesen", so Christian Keller im Deutschlandfunk.
Großen Hoffnungen ruhen beim DSV auf Florian Wellbrock. Er schwimmt nicht nur um ein Olympia-Ticket, sondern auch um den WM-Titel. Laut Keller macht ihn seine Souveränität aus: "Er hat einen tollen Schwimmstil. Er liegt ruhig im Wasser, zeigt keine Nerven und konzentriert sich auf sich selber." Manchmal habe er das Gefühl, dass ihm egal ist, was um ihn herum passiert, so Keller.
Fernsehexperte verteidigt Schwimm-Übertragung im Netz
Überraschungen traut Keller auch Philip Heintz über 200 Meter Lagen zu: "Der ist für mich einer der Kandidaten, die nicht nur ins Finale kommen können. Er ist für mich genauso Medaillenkandidat wie Marco Koch über seine 200 Meter Brust oder Franziska Hentke, die über 200 Meter Schmetterling vor zwei Jahren Silber gewonnen hat und auch die Staffel sollte man nicht vergessen."
Der Fernsehexperte des ZDF verweist Schwimmfans auf die Mediathek des Senders. Wegen ausgebliebenen Erfolgen bei Olympia waren die Übertragungen vom Hauptprogramm ins Internet verlagert worden. "Die Fans im Schwimmsport werden bedient", so Keller. Für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr habe er aber Hoffnungen, dass die Schwimmer wieder ins Hauptprogramm zurückkehren: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Trainer des Bundestrainers muss besetzt werden, damit Ruhe einkehrt
Für den Weg bis Olympia in Tokio sei es wichtig, dass die Schwimmer einen neuen Bundestrainer bekämen. Der Posten ist seit über einem halben Jahr vakant. "Es muss jemand da sein, der seine Visionen präsentiert. Es muss Ruhe in den Verband einkehren, damit sich auch die Athleten wieder auf ihre Wettkämpfe konzentrieren können."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.