Montag, 29. April 2024

Freizeit
Schwimmmeister-Verband fordert mehr Polizeipräsenz wegen Gewalt in Freibädern

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister hat die Polizei zu mehr Präsenz in Freibädern aufgefordert.

22.06.2023
    Berlin: Das Sommerbad Neukölln am Columbiadamm wurde am Mittwochabend von Polizisten geräumt. Erneut ist es in einem Berliner Freibad zu einem Polizeieinsatz wegen einer Auseinandersetzung gekommen.
    Erneut Polizeieinsatz in Berliner Freibad. (Andreas Rabenstein/dpa)
    Beamte sollten auf Streifenfahrten vorbeischauen, um zu signalisieren, dass auch dort Recht und Gesetz gälten, sagte Verbandpräsident Harzheim der "Neuen Osnabrücker Zeitung”. Die Probleme konzentrieren sich ihm zufolge auf Bäder in Großstädten. Freibäder seien Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkämen. Das berge Potenzial für "Stress". Dieser äußere sich dann beispielsweise in Massenschlägereien, die es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben habe. Die Beschäftigten erlebten zunehmend Aggression, führte Harzheim aus. Schwimmmeister würden häufig nicht mehr als Respektspersonen wahrgenommen und würden zum Teil auch bedroht. Besonders Kolleginnen seien betroffen. In vielen Städten habe sich eine Machokultur breitgemacht. Dazu gehöre, dass man sich nicht an Regeln halte. Das könne man in den Freibädern merken.
    Die Gewerkschaft der Polizei hält strengere Einlasskontrollen für erforderlich. Der Bundesvorsitzende Kopelke sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, private Sicherheitsunternehmen sollten als Unterstützung eingesetzt werden, um das Hausrecht von Beginn an deutlich machen. Hausverbote müssten in einer empfindlichen Länge schnell und niederschwellig verhängt werden können. Zudem dürfte eine Videoüberwachung für weitere Abschreckung sorgen. Er rief die Bäder-Betreiber dazu auf, gemeinsame Konzepte mit der Polizei und den Rettungsdiensten abzustimmen. Streifen am Beckenrand werde es aber nicht geben, betonte Kopelke.

    Berlin spricht von Einzelfällen

    Die Bäder-Betriebe in Berlin spricht von Einzelfällen angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage in einem langen Sommer mit Millionen Besuchern. Das Unternehmen setzt zumindest an heißen Wochenenden Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen ein. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür pro Jahr ausgegeben. In den vergangenen fünf Jahren wurden in allen Bädern der Hauptstadt fast 1.300 Hausverbote ausgesprochen, wie aus einer Antwort des Senats für Inneres und Sport auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervorgeht.
    Erst gestern Abend gab es in einem Berliner Freibad wieder einen Polizeieinsatz wegen einer Auseinandersetzung. Die Polizei räumte nach der Auseinandersetzung das das Sommerbad Neukölln am Columbiadamm. Auf oder an der Rutsche sollen sich einige Jugendliche nicht benommen haben, was dann in eine Schlägerei ausartete. In einem Freibad in Mannheim war es am Wochenende ebenfalls zu Tumulten gekommen. Es gab mehrere Verletzte.