Im Grunde hat der Mensch seine derzeitige Zwickmühle selbst verschuldet. Denn mit den Antibiotika hat er all die Erreger vernichtet, die empfindlich auf die Stoffe reagieren. Bakterien haben jedoch wegen der kurzen Lebenszeit und atemberaubenden Teilungsfähigkeit des Individuums die beeindruckende Fähigkeit, Änderungen im Erbgut schnell etablieren zu können, wenn sie vorteilhaft sind. Und so haben sich schnell Resistenzgene gebildet, die auch noch zwischen den Bakterien ausgetauscht werden. Da der Mensch mit der Antibiotikakeule alle Konkurrenten erschlug, konnten sich die überlebenden resistenten Bakterien um so besser ausbreiten. Und genau mit diesen Bakterienstämmen muss sich die Intensivmedizin heute auseinandersetzen. "Es gibt durchaus sehr erfahrene Experten in unserem Kreis, die befürchten, dass wir in das so genannte präantibiotische Zeitalter zurückfallen", erklärt Kongresspräsident Professor Hartmut Lode von der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin.
Ein allzu verschwenderischer, dabei aber inkonsequenter Umgang mit den Bakterienkillern hat dabei offenbar die gravierendste Rolle gespielt. Insbesondere in Japan und Südkorea ist der Anteil der so genannten multiresistenten Krankenhauserreger vom Typ des Eiterbakteriums Staphylococcus aureus (MRSA) besonders hoch. Und gerade in diesen Staaten werden die meisten Antibiotika verschrieben. Experten sehen daher im Antibiotikagebrauch den entscheidenden Faktor. Der Berliner Mikrobiologe Helmut Hahn erklärt: "In Südkorea wirken keine Penizilline, Cephalosporine und Tetracycline mehr, auch Chloramphenicol ist wirkungslos und selbst gegen Fluorchinolone sind schon 30 bis 40 Prozent der Erreger resistent. Ich empfehle meinen Patienten, wenn sie anfällig sind für Infektionen für Atemwegsinfekten, nicht mehr Reisen nach Hongkong Südkorea oder nach Südostasien zu machen."
Bis die alternativen Waffen aus dem Labor in die Praxis gelangen, werden noch Jahre ins Land gehen. Bis dahin hilft nur möglichst gezielter Einsatz von Antibiotika. Hartmut Lode kann mit Hilfe eines Gentests im Urin nachweisen, welcher Erreger die Lungenentzündung seiner Patienten ausgelöst hat, und dann mit dem geeigneten Mittel gegen das Bakterium vorgehen. Andere Prozeduren auf den Intensivstationen können darüber hinaus das Infektionsrisiko dramatisch senken. Viele Lungenentzündungen entstehen etwa wegen der Beatmung mit dem Schlauch, während eine Atemmaske das Risiko senkt.
[Quelle: Volkart Wildermuth]
Ein allzu verschwenderischer, dabei aber inkonsequenter Umgang mit den Bakterienkillern hat dabei offenbar die gravierendste Rolle gespielt. Insbesondere in Japan und Südkorea ist der Anteil der so genannten multiresistenten Krankenhauserreger vom Typ des Eiterbakteriums Staphylococcus aureus (MRSA) besonders hoch. Und gerade in diesen Staaten werden die meisten Antibiotika verschrieben. Experten sehen daher im Antibiotikagebrauch den entscheidenden Faktor. Der Berliner Mikrobiologe Helmut Hahn erklärt: "In Südkorea wirken keine Penizilline, Cephalosporine und Tetracycline mehr, auch Chloramphenicol ist wirkungslos und selbst gegen Fluorchinolone sind schon 30 bis 40 Prozent der Erreger resistent. Ich empfehle meinen Patienten, wenn sie anfällig sind für Infektionen für Atemwegsinfekten, nicht mehr Reisen nach Hongkong Südkorea oder nach Südostasien zu machen."
Bis die alternativen Waffen aus dem Labor in die Praxis gelangen, werden noch Jahre ins Land gehen. Bis dahin hilft nur möglichst gezielter Einsatz von Antibiotika. Hartmut Lode kann mit Hilfe eines Gentests im Urin nachweisen, welcher Erreger die Lungenentzündung seiner Patienten ausgelöst hat, und dann mit dem geeigneten Mittel gegen das Bakterium vorgehen. Andere Prozeduren auf den Intensivstationen können darüber hinaus das Infektionsrisiko dramatisch senken. Viele Lungenentzündungen entstehen etwa wegen der Beatmung mit dem Schlauch, während eine Atemmaske das Risiko senkt.
[Quelle: Volkart Wildermuth]