Dreh- und Angelpunkt der Krefelder Entwicklung ist ein ungewöhnliches Molekül, erklärt Hans-Jürgen Buschmann vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West in Krefeld: "Es sieht ungefähr aus wie eine Tonne, unten und oben offen. Wie in eine Tonne kann man dort irgendwelche Flüssigkeiten oder Pulver hineingeben." Die molekulare Tonne besteht aus Cyclodextrin, einem Ring von Zuckeratomen. Die Substanz entstammt der Pharmaindustrie, die sie als schützende Hülle zum Transport von Medikamenten nutzt. Aber auch Textilforscher können damit etwas anfangen. Bindet man die Cyclodextrine nämlich chemisch auf einer Faseroberfläche an, dass sie auch Waschdurchgänge überstehen, lassen sich die Einlagerungseigenschaften auch nutzen. "Man kann sie nehmen, um Substanzen, Komponenten von Schweiß zum Beispiel, einzulagern", sagt Buschmann. Damit erreiche man eine Verminderung der Geruchsbelästigung.
Um den Schweißgeruch zu vermindern, nehmen die Cyclodextrine aber nicht den Schweiß selbst auf, denn die Körperflüssigkeit riecht kaum. Erst wenn körpereigene Hautbakterien den Schweiß umsetzen, wird Buttersäure frei, und es entsteht Körpergeruch. Daher binden die Cyclodextrine ein Vorprodukt der Buttersäure, sodass die Bakterien nicht aktiv werden können. Sind die Container etwa nach einem heißen Tanzabend gefüllt, gibt man das Hemd in die Wäsche, die Zuckermoleküle lassen dann ihren Inhalt frei. Das überstehen die Kleidungsstücke übrigens tadellos. Hans-Jürgen Buschmann und sein Kollege Dierk Knittel haben Cyclodextrine mit einem bewährten textiltechnischen Verfahren an die Fasern eines Baumwollhemdes gebunden: Im Krefelder Textilforschungszentrum wurde das Hemd 50 Mal gewaschen - die geruchshemmenden Container waren danach immer noch vorhanden.
[Quelle: Matthias Hennies]
Um den Schweißgeruch zu vermindern, nehmen die Cyclodextrine aber nicht den Schweiß selbst auf, denn die Körperflüssigkeit riecht kaum. Erst wenn körpereigene Hautbakterien den Schweiß umsetzen, wird Buttersäure frei, und es entsteht Körpergeruch. Daher binden die Cyclodextrine ein Vorprodukt der Buttersäure, sodass die Bakterien nicht aktiv werden können. Sind die Container etwa nach einem heißen Tanzabend gefüllt, gibt man das Hemd in die Wäsche, die Zuckermoleküle lassen dann ihren Inhalt frei. Das überstehen die Kleidungsstücke übrigens tadellos. Hans-Jürgen Buschmann und sein Kollege Dierk Knittel haben Cyclodextrine mit einem bewährten textiltechnischen Verfahren an die Fasern eines Baumwollhemdes gebunden: Im Krefelder Textilforschungszentrum wurde das Hemd 50 Mal gewaschen - die geruchshemmenden Container waren danach immer noch vorhanden.
[Quelle: Matthias Hennies]