SED-Bezirkssekretär Gerhard Müller
"Damit Sie künftig in Ruhe hier, in Ihrem schönen Haus, weiterleben können"

In der Nacht zum 18.8. geben Unbekannte von westdeutscher Seite aus zahlreiche Schüsse auf die thüringische Grenzgemeinde Wahlhausen ab. Der Erfurter SED-Bezirkssekretär Gerhard Müller vor Ort:

    Im Museum Wahlhausen, hinter Stacheldraht und Gitterzaun, können die Besucher vom Wachturm bis zum Grenzer-Trabi Relikte der Teilung Deutschlands in Augenschein nehmen.
    Das Grenzzaun-Museum in Wahlhausen (2009) (picture alliance/dpa/Ralf Hirschberger)
    Müller: "Heute kommen wir ganz im persönlichen Auftrag des Genossen Erich Honecker zu Ihnen und wir möchten auch die Versicherung in seinem Namen abgeben, dass natürlich alles getan wird, damit das, was den sicheren Schutz unserer Staatsgrenze anbetrifft, durch die Grenztruppen, die anderen Sicherheitsorgane getan wird, damit Sie künftig in Ruhe hier, in Ihrem schönen Haus weiterleben können."

    Bürgerin Wahlhausens: "Herzlichen Dank. Wir können nur hoffen, dass das ein einmaliges Erlebnis gewesen ist."

    Müller: "Nun natürlich angesichts der Entwicklung in der BRD kann man dafür nicht garantieren. Dort, wo der Antikommunismus blüht, oder die Frontberichterstattung gegen den Sozialismus, wie sie ja in den letzten Tagen und Wochen Tag für Tag von dort zu uns herüberdringt, blüht natürlich auch der Neonazismus, der Faschismus, sind solche Aktionen möglich."