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Sedna in Opposition

Lange Zeit hindurch galt Pluto als das entfernteste größere Mitglied der Sonnenfamilie. Der rund 2300 Kilometer große Pluto rückt im sonnenfernsten Bahnteil bis auf die rund 50-fache Entfernung Erde-Sonne von unserem gemeinsamen Zentralgestirn ab.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Vor acht Jahren stießen drei amerikanische Astronomen im Sternbild Walfisch nahe der Grenze zum Stier auf einen blassen Lichtpunkt, der sich ganz langsam relativ zu den Sternen bewegte. Wie eine erste Bahnbestimmung ergab, befand sich das Objekt rund 90-mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde. So weit draußen hatte man noch nie ein Mitglied des Planetensystems beobachtet.

    Die Freude der Entdecker nahm noch zu, als sie die Bahnform in Augenschein genommen hatten: Das Objekt mit der vorläufigen Bezeichnung 2003 VB12 umrundet die Sonne auf einer extrem elliptischen Bahn. Diese Bahn erreicht teilweise einen mehr als 900-fachen Abstand Erde-Sonne.

    Nachdem die Bahn hinreichend genau bestimmt war, konnten die Entdecker auch einen offiziellen Namen vorschlagen. Weil das Objekt sich immer sehr weit von der Sonne entfernt aufhält und entsprechend kalt sein muss, wählten sie die Meeresgöttin der Inuit zur Patin, Sedna. Der Sage nach lebt sie in den dunklen Tiefen des arktischen Meeres.

    Sedna befindet sich heute in Opposition, also in der besten Stellung des Jahres. In den acht Jahren seit ihrer Entdeckung hat sie sich etwa fünf Grad am Himmel bewegt.

    Sedna hat sich zugleich der Sonne um fast 400 Millionen Kilometer genähert und dabei die Grenze zum Sternbild Stier überschritten.

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