Genetik
Seefrauen aus Südkorea passen sich genetisch an

Die sogenannten "Seefrauen" der koreanischen Insel Jeju sind bekannt dafür, in eiskaltem Wasser ohne Sauerstoffflasche nach Meeresfrüchten zu tauchen. Schon mit zehn Jahren beginnen die Haenyeo ihr Training. Eine Studie deutet nun darauf hin, dass sie sich auch genetisch von anderen Frauen unterscheiden.

    Eine Statue zeigt eine Frau mit Tauchermaske zu Ehren der berühmten Haenyo-Taucherinnen
    Auf der südkoreanischen Insel Jeju ehrt eine Statue die berühmten Haenyo-Taucherinnen (IMAGO / Pond5 Images / xtuayaix )
    Genforschende aus den USA haben Genmaterial der Taucherinnen mit Proben anderer Inselbewohner und Proben von Menschen auf dem Festland verglichen. Es zeigte sich, dass die Haenyeo tatsächlich zwei Gen-Varianten haben, die andere nicht so oft haben: Ein Gen, das ihnen mit dem Druck unter Wasser helfen könnte, und eines, das für eine höhere Kältetoleranz sorgt.
    Die Forschenden vermuten, dass diese genetischen Veränderungen damit zusammenhängen, dass die Frauen auch während der Schwangerschaft tauchen. Dies habe vermutlich Einfluss auf den Nachwuchs. Andere Fähigkeiten, zum Beispiel das Absenken der Herzschlagfrequenz beim Tauchen, lassen sich nicht genetisch erklären. Diese Fähigkeit haben sich die Haenyeo durch jahrelanges Training angeeignet.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.