Welchen Fisch darf man am bevorstehenden Karfreitag also noch ohne schlechtes Umweltgewissen essen? Zuchtlachse aus norwegischen oder schottischen Farmen stehen wegen der Massenhaltung dort und der damit verbundenen Probleme ebenso in der Kritik, wie Forellen und Aale aus manch einer hiesigen Aquakultur.
Prall gefüllt mit blauschwarzen, glänzenden Leibern ist das Netz, das drei Meter über dem Arbeitsdeck am Windenseil hängt. Seelachse! Einige immerhin fast einen Meter groß.
Die "J. von Coelln" hat sich von Cuxhaven aus bis vor die norwegische Südküste vorgekämpft. Hier gibt es auch für deutsche Fischer noch reichlich zu fangen, sagt Kai-Arne Schmidt von der Kutterfisch-Organisation aus Cuxhaven:
Seelachs ist a) für uns unser Brotfisch, da wir da die größte Quote haben; b) haben wir da sichere biologische Masse, die wir dort vorfinden. Und für uns eine attraktive Fischerei, da man in relativ kurzer Zeit viel fangen kann. In den letzten drei Jahren ist der TAC, sprich: die Quote von der EU um knapp 100 Prozent erhöht worden, da die Bestände in einem außergewöhnlich guten Zustand sind.
Dem Seelachs geht's gut. Die Nordsee ist also keinesfalls leer gefischt. Sorgen bereitet jedoch der Kabeljau. Dessen Bestandsgröße hat einen historischen Tiefstand erreicht.
In der Nordsee müssten mindestens vier Mal mehr Kabeljaus schwimmen, um eine wirklich nachhaltige Befischung wieder zu ermöglichen, sagt Professor Gerd Hubold. Deshalb plädiert der Fischereibiologe von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg dafür, statt dessen verstärkt Seelachs zu kaufen:
Der Seelachs ist auch ein sehr, sehr hochwertiger Speisefisch, ist eigentlich völlig mit dem Kabeljau vergleichbar, hat leider etwas graues Fleisch im Vergleich zu dem sehr weißen Fleisch der Kabeljaus; der Seelachs-Bestand in der Nordsee entwickelt sich seit Jahren in einem ganz erstaunlich positiven Maße; wir haben jetzt einen riesigen Elternbestand, wir haben sehr guten Nachwuchs jedes Jahr, und wir können die Seelachs-Quoten von Jahr zu Jahr deutlich erhöhen. Also wäre ein Ausweichen, ein Wechseln von Kabeljau und seinen weißfleischigen Verwandten hin zum Seelachs ein sehr erwünschte Tendenz; wenn die Verbraucher das täten, würden sie der Fischerei Gutes tun und sie würden auch den Fischbeständen Gutes tun.
Neben Seefisch bieten auch verschiedene Süßwasserfische wie Karpfen und Regenbogenforelle eine Alternative. Der Öko-Verband "Naturland" hat Richtlinien zur naturgemäßen Teichwirtschaft entwickelt, die beim Einkauf eine gute Orientierung bieten. Außerdem verweist Dirk Riebensahm vom WWF in Bremen auf den "Einkaufsführer Fisch":
Wir haben vom WWF in Kooperation mit den Verbraucherzentralen aus Bremen und Hamburg einen "Einkaufsführer Fisch" erstellt; und da bewerten wir die wichtigsten Fischarten, die für den deutschen Markt wichtig sind, und ordnen sie ein nach "annehmbar", "bedrohlich" und "bedenklich", und dieser "Einkaufsführer Fisch" ist kostenlos beim WWF und bei den Verbraucherzentralen zu erhalten; und damit wollen wir dem Verbraucher eine Kauf- und Entscheidungshilfe geben: welchen Fisch kann man überhaupt essen? Darf man den Rotbarsch essen? Darf man einen Dornhai essen? Kann man den Hering essen?
Hering ja, Rotbarsch nein, weil er - zumindest in Küstenbereichen - stark überfischt ist. Und der Dornhai steht sogar auf der Roten Liste für bedrohte Tierarten, so dass die begehrten "Schillerlocken", die vom Dornhai stammen, ebenfalls auf dem Index von Dirk Riebensahm stehen. Daher verweist der Meeresbiologe vom WWF noch einmal auf Alternativen:
Was man bedenkenlos empfehlen kann, das sind zum Beispiel auch Süßwasserfische wie der Zander; aber auch Seelachs kann man empfehlen, man kann den Alaska-Wildlachs empfehlen, und den Hering. Also, es gibt schon einige Produkte, die der Verbraucher bedenkenlos zu sich nehmen kann und die auch sehr, sehr schmackhaft sind.
Kontaktadressen:
Um Alternativen aufzuzeigen, hat die Naturschutzorganisation WWF zusammen mit
den Verbraucherzentralen einen "WWF-Einkaufsführer Fisch" vorgelegt. Die
Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 1,- Euro bestellt werden:
WWF Deutschland
Rebstöcker Straße 55
60326 Frankfurt am Main
Prall gefüllt mit blauschwarzen, glänzenden Leibern ist das Netz, das drei Meter über dem Arbeitsdeck am Windenseil hängt. Seelachse! Einige immerhin fast einen Meter groß.
Die "J. von Coelln" hat sich von Cuxhaven aus bis vor die norwegische Südküste vorgekämpft. Hier gibt es auch für deutsche Fischer noch reichlich zu fangen, sagt Kai-Arne Schmidt von der Kutterfisch-Organisation aus Cuxhaven:
Seelachs ist a) für uns unser Brotfisch, da wir da die größte Quote haben; b) haben wir da sichere biologische Masse, die wir dort vorfinden. Und für uns eine attraktive Fischerei, da man in relativ kurzer Zeit viel fangen kann. In den letzten drei Jahren ist der TAC, sprich: die Quote von der EU um knapp 100 Prozent erhöht worden, da die Bestände in einem außergewöhnlich guten Zustand sind.
Dem Seelachs geht's gut. Die Nordsee ist also keinesfalls leer gefischt. Sorgen bereitet jedoch der Kabeljau. Dessen Bestandsgröße hat einen historischen Tiefstand erreicht.
In der Nordsee müssten mindestens vier Mal mehr Kabeljaus schwimmen, um eine wirklich nachhaltige Befischung wieder zu ermöglichen, sagt Professor Gerd Hubold. Deshalb plädiert der Fischereibiologe von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg dafür, statt dessen verstärkt Seelachs zu kaufen:
Der Seelachs ist auch ein sehr, sehr hochwertiger Speisefisch, ist eigentlich völlig mit dem Kabeljau vergleichbar, hat leider etwas graues Fleisch im Vergleich zu dem sehr weißen Fleisch der Kabeljaus; der Seelachs-Bestand in der Nordsee entwickelt sich seit Jahren in einem ganz erstaunlich positiven Maße; wir haben jetzt einen riesigen Elternbestand, wir haben sehr guten Nachwuchs jedes Jahr, und wir können die Seelachs-Quoten von Jahr zu Jahr deutlich erhöhen. Also wäre ein Ausweichen, ein Wechseln von Kabeljau und seinen weißfleischigen Verwandten hin zum Seelachs ein sehr erwünschte Tendenz; wenn die Verbraucher das täten, würden sie der Fischerei Gutes tun und sie würden auch den Fischbeständen Gutes tun.
Neben Seefisch bieten auch verschiedene Süßwasserfische wie Karpfen und Regenbogenforelle eine Alternative. Der Öko-Verband "Naturland" hat Richtlinien zur naturgemäßen Teichwirtschaft entwickelt, die beim Einkauf eine gute Orientierung bieten. Außerdem verweist Dirk Riebensahm vom WWF in Bremen auf den "Einkaufsführer Fisch":
Wir haben vom WWF in Kooperation mit den Verbraucherzentralen aus Bremen und Hamburg einen "Einkaufsführer Fisch" erstellt; und da bewerten wir die wichtigsten Fischarten, die für den deutschen Markt wichtig sind, und ordnen sie ein nach "annehmbar", "bedrohlich" und "bedenklich", und dieser "Einkaufsführer Fisch" ist kostenlos beim WWF und bei den Verbraucherzentralen zu erhalten; und damit wollen wir dem Verbraucher eine Kauf- und Entscheidungshilfe geben: welchen Fisch kann man überhaupt essen? Darf man den Rotbarsch essen? Darf man einen Dornhai essen? Kann man den Hering essen?
Hering ja, Rotbarsch nein, weil er - zumindest in Küstenbereichen - stark überfischt ist. Und der Dornhai steht sogar auf der Roten Liste für bedrohte Tierarten, so dass die begehrten "Schillerlocken", die vom Dornhai stammen, ebenfalls auf dem Index von Dirk Riebensahm stehen. Daher verweist der Meeresbiologe vom WWF noch einmal auf Alternativen:
Was man bedenkenlos empfehlen kann, das sind zum Beispiel auch Süßwasserfische wie der Zander; aber auch Seelachs kann man empfehlen, man kann den Alaska-Wildlachs empfehlen, und den Hering. Also, es gibt schon einige Produkte, die der Verbraucher bedenkenlos zu sich nehmen kann und die auch sehr, sehr schmackhaft sind.
Kontaktadressen:
Um Alternativen aufzuzeigen, hat die Naturschutzorganisation WWF zusammen mit
den Verbraucherzentralen einen "WWF-Einkaufsführer Fisch" vorgelegt. Die
Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 1,- Euro bestellt werden:
WWF Deutschland
Rebstöcker Straße 55
60326 Frankfurt am Main